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Havoc - Verwüstung - Thriller

Havoc - Verwüstung - Thriller

Titel: Havoc - Verwüstung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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kein Wasser mehr gesehen hatte. Als er über den Rand des alten Flussbettes lugte, sah Mercer die Reflexe des Mondscheins auf dem See als eine flirrende weiße Linie, die bis zum Horizont reichte. Um einiges näher gelegen entdeckte er einzelne Lichtpunkte und konnte schnell ein Lager ausmachen.
Er zählte rund ein Dutzend Zelte. In Ufernähe ankerte ein Schnellboot, ganz ähnlich dem, das laut Books Beschreibung die Wächter benutzt hatten. Außerdem lag ein größeres Boot ein Stück weiter draußen in der Bucht. Es sah danach aus, als befände sich ein Wächter mit einem schweren Maschinengewehr an Bord.
    Die Stimmen von Männern waren über dem Brummen eines Generators deutlich zu hören.
    Book reichte Mercer das Fernglas, das er mitgenommen hatte.
    Er richtete es auf das Lager und entdeckte bewaffnete Wächter, die rund um den Lagerplatz patrouillierten, und einen weiteren einzelnen Wächter in der Nähe des Außenborders. Ein paar Leute hockten im Kreis zusammen und lauschten einem ihrer Gefährten. An den Mienen der Zuhörer konnte Mercer erkennen, dass der Redner sie gerade völlig in seinen Bann schlug.
    »Um diesen Verein auszuschalten, ist mindestens ein Luftangriff nötig«, flüsterte Booker, mit seinem Mund so dicht an Mercers Ohr, dass dieser seinen warmen Atem spüren konnte.
    Mercer nickte nur. Er konzentrierte sich auf einen Punkt, an dem sich Polis Männer in den Abhang eines Hügels hineingruben, der am Ende der Bucht aufragte. Der Bereich war mit Scheinwerfern erleuchtet, und die Männer arbeiteten in Gruppen und holten Eimer voll Sand und Geröll aus dem Erdloch. Mercer stellte fest, dass sich ihr Arbeitsplatz am Beginn eines schnurgerade verlaufenden Grabens befand, der bis zum Ufer hinabreichte. Indem er im Geist die Linie verlängerte, erkannte Mercer, dass sie direkt auf den Grund des Tals führte, wo sich laut Inschrift auf der Stele der Eingang zum Grabmal Alexanders des Großen befinden sollte. Und - er erinnerte sich an seine Ägyptenreise vor einigen Jahren. Er
hatte zusammen mit Salome das Tal der Könige besucht und konnte sich entsinnen, dass die alten Ägypter lange Tunnel in die Berge hineingegraben hatten, um dort ihre Pharaonen zu bestatten. Er versuchte sich vorzustellen, wie das Shu’ta-Tal ausgesehen haben könnte, bevor der Assuan-Damm dafür gesorgt hatte, dass es sich mit Wasser füllte. Es musste mit dem berühmten Bestattungsort der ägyptischen Könige eine große Ähnlichkeit gehabt haben: Daher war es möglich, dass die Männer Alexanders des Großen ebenfalls einen solchen Tunnel hatten anlegen lassen, nur dass dieser - anstatt in die Berge hineinzuführen - vom Talgrund aus aufwärts verlief.
    »Sie werden den Alambic entweder morgen oder übermorgen finden«, sagte er leise und erläuterte seine Einschätzung. »Wenn ein solcher Tunnel einstürzt, so dass er an der Erdoberfläche zu erkennen ist, dürfte er in nicht mehr als höchstens fünf Metern Tiefe verlaufen.«
    »Und was sollen wir jetzt tun?«
    »Das hängt von Ira ab. Wir drei können gegen diese Armee da unten sowieso nichts ausrichten.«
    »Und was wäre, wenn Sie Verstärkung erhalten?«
    Die Stimme erklang hinter ihnen. Mercer drehte sich herum und riss in einer blitzartigen Bewegung das Messer hoch. Ibriham Ahmad hatte sich ihnen so leise genähert, dass nicht einmal Booker ihn gehört hatte. Er trug seinen obligatorischen schwarzen Anzug sogar in der Wüste, hatte sich jedoch vernünftigerweise für ein dunkles Hemd und eine ebenfalls dunkle Krawatte entschieden. Hinter ihm erschienen fünf weitere Männer. Sie waren mit dunklen Tarnanzügen bekleidet und trugen dazu Kampfgeschirre mit Munitionstaschen. Bewaffnet war jeder der fünf mit hochmodernen Maschinenpistolen. Unter ihnen erkannte Mercer auch Ahmads Schützling, Devrin Egemen. Der junge Mann reagierte mit einem
schüchternen Kopfnicken, als er Mercers Blick auffing. Selbst bis an die Zähne bewaffnet machte der junge Gelehrte auf Mercer nicht gerade den Eindruck eines Kämpfers.
    »Ich hätte wissen müssen, dass Sie irgendeinen Weg finden würden«, sagte Ahmad zu Mercer. Die Bewunderung in seiner Stimme war nicht zu überhören, obwohl er flüsterte.
    »Und ich hätte wissen müssen, dass Sie mich belogen haben, als Sie meinten, Sie würden die Lage des Grabmals Alexanders des Großen nicht kennen.« Irgendwie überraschte es Mercer überhaupt nicht, dass Ahmad aufgetaucht war. »Wie lange sind Sie schon hier?«
    »Seit Feines mich vor

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