Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Havoc - Verwüstung - Thriller

Havoc - Verwüstung - Thriller

Titel: Havoc - Verwüstung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
Vom Netzwerk:
besagte, beschäftigte es sich mit Pseudowissenschaftlern bei ihren bizarren Bemühungen, die unmöglichsten Dinge zu erfinden. Auf der nur eine Seite umfassenden Website befanden sich kurze Texte über einige der seltsameren Persönlichkeiten, darunter der Besitzer einer chemischen Reinigung aus New York, der sein interstellares Telefon patentieren lassen wollte, dann ein Mechaniker aus Pennsylvania, der sein Leben damit verbrachte, nach einer Methode zu suchen, um die Energie statischer Elektrizität zu nutzen, und dann war da noch jemand aus Kalifornien, der glaubte, die Sprache der Buckelwale entschlüsselt zu haben.

    Mercer gewann den Eindruck, dass das Buch aus einer durch und durch ironischen Perspektive geschrieben worden war, und war überzeugt, dass es eine amüsante Lektüre darstellte. Am Ende der Seite befand sich eine E-Mail-Adresse, unter der er sich mit der Autorin in Verbindung setzen konnte. Daher schickte er Serena Ballard eine kurze Nachricht, in der er sein Interesse an Chester Bowie erläuterte und seine Telefonnummer nannte.
    Zu seiner Verblüffung klingelte schon nach knapp einer Minute das Telefon.
    »Hallo?«
    »Dr. Mercer?«
    »Ja. Sind Sie Serena Ballard?«
    »Die bin ich. Sie glauben gar nicht, wie sehr mich Ihre E-Mail überrascht hat.«
    »Sicher nicht halb so sehr, wie Ihr Rückruf mich jetzt überrascht«, sagte Mercer. Sie hatte eine angenehme rauchige Stimme.
    »Dem Zähler auf dieser alten Website zufolge haben Sie soeben die Anzahl der Besuche verdoppelt, seit die Site ins Netz gestellt wurde.«
    »Ich habe das Gefühl, als sei das Buch nicht so gut gegangen, wie Sie es sich erhofft haben.«
    Sie lachte verhalten. »Der Verleger kann meinen fürstlichen Vorschuss von eintausend Dollar sicher abschreiben. Ehrlich gesagt war Randbereiche der Wissenschaft eine reine Liebhaberei. Dass ich es überhaupt an einen Verlag geschickt habe, war eher ein Scherz.«
    »Trotzdem, ein Buch zu schreiben, das ist schon eine beachtliche Leistung.«
    »Ich habe es für meinen Großvater getan. Wenn Sie sich die Website angesehen haben, ist Ihnen sicher auch der Text
über den Knaben in Pennsylvanien aufgefallen, der sich mit statischer Elektrizität beschäftigt hat.«
    »War das Ihr Großvater?«
    »Er wurde durch eine Maschine inspiriert, von der er in Ayn Rands Wer ist John Galt? gelesen hatte, und wusste, dass er sie zum Laufen bringen konnte. Er verbrachte jeden Abend und jedes Wochenende in seiner Garage und bastelte daran herum. Einmal setzte er sogar die Garage in Brand und lag eine Woche im Krankenhaus, nachdem er sich beinahe selbst durch einen Stromschlag ins Jenseits befördert hatte. Kurz vor seinem Tod hatte er noch Gelegenheit, mein Buch zu lesen, erlebte aber nicht mehr mit, dass es auch veröffentlich wurde. Sie haben angedeutet, Sie bräuchten Informationen über Chester Bowie?«
    »Was können Sie mir über ihn erzählen, und was hat er geleistet, dass er in Ihrem Buch erwähnt wird?«
    »Bowie lehrte Frühgeschichte an einer Universität namens Keeler College hier in New Jersey.«
    »Sie wohnen in New Jersey?«
    »Ja. Ich leite die Marketingabteilung des neuen Deco Palace Hotels und des angeschlossenen Casinos in Atlantic City. Ein toller Laden. Waren Sie schon mal hier?«
    »Nein, aber ich habe einen Freund, der Atlantic City als seine dritte Heimat betrachtet.«
    »Seine dritte Heimat - Donnerwetter.«
    »Das hat nicht sehr viel zu bedeuten, da er mein Zuhause als seine zweite Heimat benutzt. Wie dem auch sei, zurück zu Bowie.«
    »Chester Bowie lehrte Frühgeschichte am Keeler College. Wie meine Recherchen ergaben, muss er eine ziemlich verrückte Nummer gewesen sein. Er führte ständig Selbstgespräche und trug auf dem Campus immer eine weite Pelerine.«

    »Und was hat er getan, um in Ihrem Buch erwähnt zu werden?«, fragte Mercer.
    »Nun, er war zwar kein richtiger Wissenschaftler, aber er war ganz eindeutig ein Spinner. Deshalb befindet er sich in dem Buch. Er war überzeugt, dass die Geschöpfe der griechischen Mythologie tatsächlich existierten.«
    »Sie meinen so was wie Greife, die Medusa und Hunde mit drei Köpfen?«
    »Genau die.«
    »Ich nehme an, das hat ihn dann als Verrückten abgestempelt.«
    »So schlimm war es nicht«, schränkte Serena ein. »Bowie glaubte, dass griechische Bauern der Antike beim Umpflügen ihrer Felder Knochen von Tieren fanden, die während der letzten Eiszeit ausgestorben sind. Da sie nicht wussten, wie sie diese Knochen zu

Weitere Kostenlose Bücher