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Havoc - Verwüstung - Thriller

Havoc - Verwüstung - Thriller

Titel: Havoc - Verwüstung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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vollständigen Skeletten zusammensetzen sollten, fantasierten sie sich alle möglichen Wesen und Monster zusammen und erfanden dann Geschichten über ihre Entstehung.«
    Mercer ließ sich durch den Kopf gehen, was die Frau da gerade gesagt hatte, und konnte auf Anhieb keinen krassen Fehler in Bowies Theorie entdecken. Es war eine simple, elegante Antwort auf eine Frage, über die er noch nie zuvor nachgedacht hatte - aber sie brachte ihn der Erklärung, wie Chester Bowie Mitte der dreißiger Jahre des vergangenen Jahrhunderts ein reichhaltiges Uranvorkommen in Zentralafrika hatte finden können, um kurz darauf spurlos zu verschwinden, keinen Deut näher.
    »Hatte er keine anderen Interessen? Geologie, zum Beispiel?«
    »Nicht dass ich wüsste.« Serena hielt inne. »Ich gebe es nur ungern zu, aber ich erinnere mich nicht mehr an allzu viel
über ihn. Ich habe das Buch schon einige Jahre, ehe es veröffentlich wurde, beendet, und Bowies Geschichte umfasst nur zwei Kapitel. Zu Hause stehen immer noch einige Kartons mit altem Material aus meinen Recherchen. Vielleicht ist dort noch etwas vorhanden. Ich könnte die Unterlagen ja noch einmal durchsehen und Ihnen eine Mail schicken, wenn ich fündig werde.«
    Mercer ließ sich ihr Angebot durch den Kopf gehen. Er bezweifelte, dass er sich auf der richtigen Spur befand, obwohl die Daten in etwa dem entsprachen, was er bisher erfahren hatte. Dies konnte der falsche Chester Bowie sein. Er hatte jedoch keinen anderen Hinweis, dem er hätte nachgehen können. Von einem Gefühl zunehmender Dringlichkeit getrieben, fragte er: »Könnte ich nicht zu Ihnen kommen und alles selbst abholen?« Er spürte ihr Zögern. »Ich will Sie auf keinen Fall bedrängen. Wir können uns auch gerne im Hotel treffen.« Mercer wusste, dass er Harry würde mitnehmen müssen. Der alte Bastard würde wochenlang die beleidigte Leberwurst spielen, wenn er erfuhr, dass Mercer ohne ihn ein Spielcasino besucht hatte.
    »Nun, ich glaube, das wird gehen. Ich kann in der Mittagspause nach Hause fahren und das ganze Zeug holen. Ich glaube, ich weiß sogar noch, in welchem Karton die Aufzeichnungen über Bowie lagern. Sind Sie in New York?«
    »Nein. In D. C.« Mercer sah auf die Uhr. »Wie wäre es mit fünf Uhr im Foyer?«
    Sie lachte. »Das Hotel ist sehr groß. Wir würden uns niemals finden. Ich schlage die Bar Americain vor. Sie befindet sich gleich neben dem Eingang zum Casino.«
    »Dann in der Bar Americain. Um fünf Uhr. Und vielen Dank, Serena.«
    »Ich helfe gerne. Ich versuche sogar, ein Zimmer für Sie zu
reservieren.« Dann fügte sie hinzu: »Ich habe noch gar nicht danach gefragt … aber um was geht es eigentlich?«
    »Das erkläre ich Ihnen, wenn wir uns treffen. Vorab nur so viel - Chester Bowie hat etwas gefunden, und es waren keine Minotaurusknochen.«
    Mercer blickte noch einmal auf die Uhr und entschied, dass es noch viel zu früh war, um Harry bei Tiny’s anzutreffen, daher wählte er die Nummer von Whites Apartment. Als sich dort niemand meldete, versuchte er sein Glück bei Tiny’s, aber nicht einmal der Inhaber, Paul Gordon, war dort. Er stieg über die Hintertreppe hinauf zum Fitnessraum, um sich einen frischen Kaffee zu holen. Harry lümmelte an der Bar, kritzelte mit einem Bleistift im Kreuzworträtsel der Washington Post herum und hatte eine Bloody Mary in Reichweite stehen.
    »Guten Morgen«, knurrte er.
    Mercer schüttelte langsam den Kopf. »Lies ruhig meine Zeitung und bedien dich von meinem Schnaps.«
    »Längst geschehen, mein Freund, längst schon geschehen.«
    »Hättest du Lust auf einen kleinen Trip?«
    »Nein.« Harry machte sich noch nicht einmal die Mühe, von seinem Rätsel hochzublicken. »Bei Tiny’s versammelt sich heute Abend eine Pokerrunde. Ich mach am Nachmittag auf deiner Couch ein Nickerchen, damit ich fit bin.«
    »Ich will nach Atlantic City.«
    Harry veränderte seine entspannte Haltung zwar nicht, reagierte jedoch sofort. »Drag, hol deine Leine. Du verbringst den Tag bei Onkel Tiny.«
    Der Hund hob den Kopf über die Lehne der Couch und musterte seinen Herrn mit blutunterlaufenen Augen. Er hielt den Kopf leicht gesenkt, so dass seine Ohren bis weit unter
die ergraute Schnauze herabhingen. Ein kurzatmiges Winseln drang aus seiner Schnauze.
    »Tut mir leid, alter Freund, aber heute Abend kann ich dich nicht brauchen.«
    »Wir nehmen ein Zimmer für die Nacht. Geh nach Hause und pack deine Sachen. Ich hol dich in einer Stunde ab.«
    »Ich bin in einer

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