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Havoc - Verwüstung - Thriller

Havoc - Verwüstung - Thriller

Titel: Havoc - Verwüstung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Uranatoms gelang.«
    Cali unterbrach Mercers Schilderung. »Hahn war kein Nazi und weigerte sich, am Atombombenprogramm der Deutschen mitzuwirken. Als ihn Einstein nun über Chester Bowie informierte, arrangierte er es, dass Bowie auf dem schnellsten Weg nach Amerika zurückkehren konnte - mit dem Luftschiff Hindenburg.«
    »Willst du etwa behaupten, Bowie habe sich in der Hindenburg befunden, als sie explodierte?«
    Mercer nickte. »Was mich zu der Vermutung bringt, dass die Verschwörungstheoretiker vielleicht doch recht haben und der Zeppelin sabotiert wurde. Nur ging es gar nicht darum, die Nazis zu diskreditieren, sondern darum, Bowie davon abzuhalten, Einstein die Plutoniumprobe zukommen zu lassen.«
    »Mein Gott«, rief Ira entsetzt. »Wer? Und wie?«
    »Ich tippe auf die Deutschen selbst, und ich will auch gerne
erklären weshalb. Auf den letzten Seiten seines Tagebuchs schrieb Bowie, dass ein Offizier zu seiner Kabine kam. Er tötete den Offizier in dem Glauben, dass die Deutschen über seine Identität Bescheid wussten und nicht die Absicht hatten, ihn unbehelligt aussteigen zu lassen. Daraufhin schrieb er seine Geschichte auf und schloss das Manuskript sicher im Safe ein. Er notierte den Namen Einsteins auf einer Karte, die er wohl irgendwie außen an dem Safe befestigte, und wuchtete ihn dann aus dem Fenster. Aber was mich auf den Gedanken bringt, dass die Deutschen hinter der Katastrophe gesteckt haben müssen und Bowie keinesfalls paranoid war, ist die Tatsache, dass sich das Luftschiff wegen eines Unwetters bei seinem Anflug auf Lakehurst verspätet hatte. Was wäre denn, wenn der Kapitän den Befehl erhalten hatte, den Anflug zu verzögern, weil die hochrangigen Nazis hektisch nach einer Möglichkeit suchten, das Luftschiff zu zerstören? Ich weiß nicht, ob es dir bekannt ist, aber nachdem die Hindenburg explodiert und verbrannt war, lehnten die Deutschen jede Hilfe beim Bergen der Trümmer ab. Sie schickten eigene Leute über den Atlantik, um das Zeppelin-Wrack nach Deutschland zu schaffen. Das hätte ein Versuch sein können, geheim zu halten, dass sie Bowies Safe in den Trümmern fanden, nur war er ihnen einen Schritt voraus gewesen und hatte den Safe über Waretown, New Jersey, aus dem Luftschiff geworfen.«
    »Ich glaube, es waren die Janitscharen«, meinte Cali. »Ich denke, sie hatten begriffen, dass sie einen Fehler gemacht hatten, als sie Bowie in Brazzaville unbehelligt hatten davonkommen lassen, und erfuhren nun, dass er sich auf der Hindenburg befand. Daraufhin hätten sie jemanden in den Vereinigten Staaten in Stellung bringen können, um das Luftschiff zu vernichten.«
    Ira kratzte sich am Kopf. »Ich hätte vielleicht einen dritten
Kandidaten, der all eure Theorien über den Haufen werfen könnte.« Er griff in die mittlere Schublade seines Schreibtisches und legte einen Gegenstand auf die Schreibunterlage.
    Mercer erkannte ihn sofort. »Das ist die Kugel, die mir die alte Frau in Afrika gegeben hat.«
    »Ich habe sie ins kriminaltechnische Labor des FBI in Quantico geschickt«, erklärte Ira. »Dies, mein Freund, ist kein deutsches Geschoss, sondern eine Patronenhülse des Kalibers 7,65 x 25, entweder aus einer Pistole oder einer PPSh-Maschinenpistole, die, falls du es nicht wissen solltest, während des Zweiten Weltkriegs zur standardmäßigen Ausrüstung der Sowjetarmee gehörte.«
    »Die Sowjets?«, fragten Mercer und Cali wie aus einem Mund und verstummten dann.
    Damit hatte Mercer ganz und gar nicht gerechnet. Er war überzeugt, dass die Deutschen hinter Bowie her gewesen waren. Soweit er wusste, gab es bei den Sowjets kein Atomprogramm, bis Spione versuchten, in den vierziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts das Manhattan Project zu infiltrieren. Warum also sollten sie fünf Jahre vorher daran interessiert gewesen sein, Plutonium in ihren Besitz zu bringen? Gerade wollte er diesen Einwand vorbringen, als Cali das Wort ergriff.
    »Es erscheint mir absolut logisch«, sagte sie. »Wir wissen, dass die Sowjetunion Spione nach Los Alamos geschickt hat und auf diesem Weg in den Besitz der Pläne für die Bombe gekommen ist. Stalin wusste viel mehr darüber als Truman, als sie in Potsdam zusammenkamen und der Präsident andeutete, dass wir über eine Waffe verfügten, die den Krieg schlagartig beenden könnte. Was mir und einer ganzen Reihe von Historikern aber nicht einleuchten wollte, war, wie die Sowjets es hatten schaffen können, so kurz nach der Kapitulation
der Japaner eine

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