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Havoc

Havoc

Titel: Havoc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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Zeit.
    Er fragte sich, wie es nach der Schlacht weitergehen würde. Kady schien überhaupt nicht mehr an das zu denken, was sie in jener Nacht in Akropolis zu ihm gesagt hatte, aber er hatte es nicht vergessen. Sie war fest entschlossen, nach Hause zurückzukehren. Keine Diskussion. Wie er dazu stand, schien ihr egal zu sein.
    Es kränkte ihn, dass sie noch nicht einmal versuchte, seinen Standpunkt zu verstehen. Dabei wusste sie doch, wie sehr ihn das eintönige Leben zu Hause langweilte. Warum fand sie die Vorstellung, jeden Morgen zur selben Zeit in die Schule oder später zur Arbeit zu gehen, nicht genauso erdrückend wie er? Hier in Malice musste man keinen Gedanken daran verschwenden, ob man gute Noten schrieb, damit man später mal einen Job fand. Malice war eine Welt voller Wunder und Abenteuer un d … ja, auch voller Gefahren. Zu Hause gab es davon nicht viel. Dass Kady trotzdem zurückwollte, nahm er ihr übel. Sie zwang ihn dazu, sich zwischen ihr und Malice zu entscheiden.
    Seine Gedanken wanderten zum Shard, den sie in der Obhut der Königin der Katzen zurückgelassen hatten. Seth war erleichtert, von dieser Bürde befreit zu sein, gleichzeitig aber auch stolz, dass sie es geschafft hatten, Tall Jakes Feinden eine so mächtige Waffe zur Verfügung zu stellen. Sie würden wissen, wie sie den Shard einzusetzen hatten. Allerdings wusste er, dass es damit noch nicht vorbei war. Der Schrecken würde erst dann ein Ende finden, wenn Tall Jake ein für alle Mal besiegt war.
    Er dachte an Alicia und fragte sich, wie sie auf die Nachricht reagiert hatte, die er ihr auf die Mailbox gesprochen hatte, bevor er zum Bahndepot gegangen war. Hatte sie etwas unternommen? Wenn er ehrlich war, glaubte er es nicht. In der kurzen Zeit, die sie miteinander verbracht hatten, hatte er sie als nettes, hilfsbereites Mädchen kennengelernt, aber auch gemerkt, dass sie jemand war, der ungern Risiken einging. Vermutlich hatte sie sich seine Nachricht angehört und anschließend gleich wieder gelöscht.
    Die drei Freunde folgten dem Führer, den ihnen die Königin der Katzen zur Verfügung gestellt hatt e, – einem Jagua r – durch den Regenwald. Die Route war beschwerlich und an vielen Stellen mussten sie sich mit Macheten den Weg durchs Dickicht frei schlagen. Justin überlegte laut, ob Stöpsel wohl immer noch im Lager auf ihre Rückkehr wartete oder sofort das Weite gesucht hatte, nachdem sie aufgebrochen waren. »Na ja, wenigstens haben wir uns seinen halben Lohn gespart!« Er lachte.
    Seth war nicht nach Lachen zumute. Ihn hatte eine merkwürdige Wehmut erfasst. Vielleicht war es der Gedanke daran, dass er und Kady sich bald trennen würden und dass ihr gemeinsames Abenteuer dann unweigerlich vorbei sein würde. Aber insgeheim wusste er, dass es noch etwas anderes war. Er hatte die Laq wochenlang in sich getragen und jetzt war sie nicht mehr da. Zusammen mit ihr hatte er seinen sechsten Sinn verloren und würde auch diese fremdartige Energie, die ihm so viel Kraft verliehen hatte, nie mehr spüren. Vor seinem geistigen Auge tauchte ihr schönes kaltes Gesicht auf.
    Auf seltsame Weise vermisste er sie.
    2
    In der Tauchstation wurden sie mit großem Jubel empfangen. Die meisten der Havoc-Mitglieder hatten sich fast schon damit abgefunden, dass sie nicht mehr zurückkehren würden. Justin erzählte ihnen in den schillerndsten Farben vom Angriff der Mosaikmonster und genoss es sichtlich, so im Mittelpunkt zu stehen. Die Tatsache, dass er nur knapp dem Tode entronnen war, schien ihn für manche der Mädchen plötzlich sehr attraktiv zu machen.
    Aber nachdem die Begeisterung über ihre Rückkehr sich wieder etwas gelegt hatte, mussten sie sich von Neuem der harten Realität stellen. Die meisten aus der Gruppe freuten sich auf die Schlacht gegen Tall Jake, obwohl dem einen oder anderen durchaus die Angst davor anzumerken war. Kady besprach mit Dylan und Scotty, zu welchen anderen Rebellengruppen sie Kontakt aufnehmen könnten, um sie für den Plan zu gewinnen. Dylan war sich sicher, dass die meisten bereit sein würden, in den Kampf zu ziehen. Fast jeder Bewohner von Malice hatte einen Grund, sich an Tall Jake zu rächen. Wahrscheinlich gab es so gut wie keinen, der nicht einen Verwandten oder Freund hatte, der ins Haus des Todes verschleppt oder von den Regulatoren hingerichtet worden war. Alle kannten jemanden aus einem der Dörfer, die dem Erdboden gleichgemacht worden waren. Tall Jake hatte sich während der Zeit seiner

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