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Havoc

Havoc

Titel: Havoc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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Jugendlichen das Heft nur lesen würden, wenn die Zeichnungen echte Jungen und Mäd-chen zeigten, die tatsächlich um ihr Leben kämpften. Andernfalls würde das Heft in der Masse der anderen Comics untergehen und niemand würde an Malice glauben.
    »Wollen Sie damit sagen, dass Tall Jake die Jugendlichen gar nicht entführen würde, wenn die Leser des Comics nicht nach immer neuen Horrorgeschichten verlangen würden?«
    Die Laq lächelte wortlos.
    Seth war fassungslos. All diese Jugendlichen waren also nur aus einem einzigen Grund gestorbe n – um den unersättlichen Sensationshunger der Leser von Malice zu befriedigen. Ihm wurde schwindelig.
    »Und das Ritua l …?«, sagte er schwach.
    Ach ja, das Ritual. Die Laq lachte. Ein Gefäss, in das eine symbolische Zutat für jeden der Sechs geworfen wird. Eine Feder für Krähenfinger, ein Zweig für den Krüppeltück, Katzenhaare für unsere Königin.
    Die Königin der Katzen schnaubte und verengte missmutig die Augen.
    Mein Symbol ist die Träne, die für Kummer und Verlust steht. Tall Jake lässt sich eine Strähne eurer Haare schenken, damit er euch aufspüren kann. Und die letzte Zutat, das Feuer, steht für den Shar d – den grossen Zerstörer.
    »Aber warum? Was hat das Ritual zu bedeuten?«
    Nichts.
    »Nichts?«
    Rituale sind Teil des Glaubens. Sie verleihen ihm Ordnung und Form. Sie lassen ihn bedeutungsschwer und mächtig erscheinen. Solange man Rituale durchführt, muss man den Glauben nicht infrage stellen. Sie lassen es so aussehen, als hätte alles einen Sinn.
    Seth spürte, wie eine unglaubliche Wut in ihm aufstieg. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Scratch hatte wie ein Marionettenspieler die ganze Zeit die Fäden in der Hand gehalten. Er hatte genau gewusst, was er machen musste, um sein Publikum zu ködern und dessen Gier nach neuen tödlichen Malice-Abenteuern immer wieder anzuheizen.
    »Und was passiert, wenn wir es nicht schaffen, ihn aufzuhalten?«, fragte Kady.
    Bald wird er stark genug sein, um mit einer Armee seiner Anhänger in eure Welt einzudringen. Alles, was ihr liebt, wird dem Untergang geweiht sein.
    Die Laq sagte das mit einem seltsam genüsslichen Unterton, fast so, als bereite ihr die Vorstellung insgeheim Vergnügen. Sie sah Kady an.
    Auch deine Mutter und dein Vater.
    Kady wurde blass und blickte zu Boden. »Was müssen wir tun, um das zu verhindern?«, fragte sie leise.
    Kehrt in euer Versteck zurück , sagte die Königin der Katzen. Verbreitet die Botschaft unter all jenen, die gegen Tall Jake sind. Es gibt viele von ihnen. Sagt ihnen, dass der Tag der Abrechnung bevorsteht. Sagt ihnen, wenn sie sich uns jetzt nicht anschließen, wird es keine weitere Chance geben.
    »Und ihr glaubt, dass Tall Jake sich uns stellen wird?«, fragte Seth. »Zu unseren Bedingungen?«
    Es wird ihm nichts anderes übrig bleiben. Wir werden mit unserer Armee das Haus des Todes angreife n – den Sitz seiner Macht. Dem wird er nicht tatenlos zusehen.
    »Und wie erfahren wir, wann es so weit ist?«, fragte Kady.
    Ich werde Andersen schicken. Er wird es euch mitteilen.
    »Aber er kann nicht sprechen!«, rief Justin. »Wie soll er es uns sagen? Per Funk? Etwa mit Mäusezeichen?«
    Die Königin der Katzen seufzte und legte wieder den Kopf auf die Pfoten. Geht mir aus den Augen, ihr seltsamen kleinen Kreaturen. Ihr ermüdet mich. Einer meiner Untertanen wird euch aus dem Regenwald führen.
    Mit diesen Worten wurden sie entlassen. Sie suchten sich vorsichtig zwischen den Katzen hindurch einen Weg aus der Höhle und liefen durch den Regen zu ihrem Lager unter dem Felsüberhang.
    »Mäusezeichen«, sagte Seth kopfschüttelnd und die Jungs brachen in schallendes Lachen aus, während Kady nur die Augen verdrehte.

Vorbereitungen

    1
    Auf dem langen Rückweg durch den Regenwald waren sie ungewöhnlich still. Jeder von ihnen hing eigenen Gedanken nach, und wenn sie etwas sagten, dann drehte sich das Gespräch meist um die bevorstehende Schlacht. Wer würde daran teilnehmen und auf welche Weise konnten sie dazu beitragen? Sie waren keine Krieger. Kady sagte, sie würde nicht zulassen, dass die Jugendlichen von Havoc sich an der Schlacht beteiligten, wenn sie keine vernünftigen Waffen hätten, um sich gegen Tall Jakes Regulatoren und seine Kreaturen aus dem Haus des Todes zur Wehr zu setzen.
    »Ach, da finden wir schon was«, warf Justin händereibend ein. »Ich freu mich jedenfalls schon darauf, ein paar Schädel einzuschlagen.«
    Seth schwieg die meiste

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