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Hawkings Kosmos einfach erklaert

Hawkings Kosmos einfach erklaert

Titel: Hawkings Kosmos einfach erklaert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Vaas
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momentan ebenfalls nicht sagen.
    â€º  Einst war Hawking davon überzeugt, dass sich die Zeit umkehren müsste, wenn sich das Universum nicht weiter ausdehnt, sondern in sich zusammenstürzt. Später hat er diese Überlegung als seinen größten Fehler widerrufen. Inzwischen nimmt er wie die meisten Kosmologen an, dass die Zeitrichtung immer gleich bleibt, egal wie das Universum endet. Allerdings gibt es auch andere Auffassungen. Eine Erklärung des Urknalls wird dieses Problem lösen müssen.
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Hawkings neuer Kosmos
    Eine kuriose Idee sorgt für Diskussionsstoff: Vor dem Urknall könnte ein Universum kollabiert sein, dessen Zeit unserer Zeitrichtung entgegengesetzt war. Und vielleicht sieht das Weltall jenseits unseres Beobachtungshorizonts ganz anders aus. Außerdem macht Hawking neuerdings die Rolle des Menschen in der Kosmologie stark.
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› Spurensuche im Rauch des Urknalls
    â€žWir leben in einem guten Zeitalter. Wir mögen zwar nur hochentwickelte Affen auf einem kleinen Planeten sein, doch wir sind in der Lage, das Universum als Ganzes zu betrachten, und das macht uns zu etwas Besonderem“, lässt Hawking seine künstliche Stimme im englischen Original auf der 2010 erschienenen DVD Geheimnisse des Universums ertönen. „Ich kann mich zwar nicht bewegen und muss mithilfe eines Computers sprechen, aber mein Geist ist frei. Gedanklich kann ich durch das Universum reisen und mich mit seiner Geschichte befassen. Ich hatte schon immer ein klares Ziel: Ich will herausfinden, wie das Universum funktioniert und warum es überhaupt existiert. Zum Glück gibt es überall Hinweise. Der wichtigste befindet sich direkt über unseren Köpfen.“
    Blick in die Tiefe der Raumzeit: Aufgrund der Endlichkeit der Lichtgeschwindigkeit können wir nur einen kleinen Teil des Universums erkunden. Die Kosmische Hintergrundstrahlung umschließt unseren Beobachtungshorizont („Vergangenheitslichtkegel“) wie ein undurchdringlicher Vorhang. Sie ist das erste Licht im All. In ihr verbergen sich schwache Spuren aus der Zeit vor ihrer Entstehung 380.000 Jahre nach dem Urknall – vielleicht von einer hypothetischen exponentiellen Expansion des Weltraums, der Inflation, vom „zündenden Funken“ des Urknalls selbst oder sogar von anderen Universen. Ob das All jenseits unseres Horizonts ähnlich oder ganz anders beschaffen ist wie in dem Milliarden Lichtjahre messenden Bereich um uns herum, ist unbekannt.
    Hawking meint damit die Kosmische Hintergrundstrahlung aus der Frühzeit des Universums – Mikrowellen, die den ganzen Himmel erfüllen. Sie birgt subtile Nachrichten vom „Rauch des Urknalls“, aus dem auch wir entstanden sind, wie Hawking sagt. „Das ist eine ziemlich fantastische Geschichte und viel faszinierender, als alles, was sich unsere Vorfahren ausgedacht haben.“
    Die wispernden Nachrichten vom Urknall sind die winzigen – nur wenige Hunderttausendstel Grad messenden – Temperaturschwankungen in der Hintergrundstrahlung. Anhand ihres Verteilungsmusters ließen sich nicht nur die fundamentalen Kenngrößen des Alls errechnen, sondern sie helfen auch, kosmologische Modelle zu testen. Daher ist es wichtig, präzise Vorhersagen zu machen, bevor die Ergebnisse der noch genaueren Messungen vorliegen, an denen Astrophysiker weltweit gerade arbeiten. Denn wenn ein Modell die Feuerprobe überprüfter Prognosen besteht, hat es gute Erfolgsaussichten. Eine nachträgliche Anpassung der Modelle an die Datenlage ist mit Hilfshypothesen hingegen meistens irgendwie möglich und somit wenig aussagekräftig. Auch Stephen Hawking und seine Mitarbeiter mischen in diesem Wettstreit der konkurrierenden Weltmodelle munter mit – seit einigen Jahren sogar wieder besonders intensiv.
› Rätsel und Rückschläge
    Stephen Hawkings Keine-Grenzen-Vorschlag war ein konzeptueller Durchbruch und wurde von vielen Forschern aufgegriffen. Aber er hatte auch einige Schwächen.
    So gibt es noch keine durch Beobachtungen bestätigte Theorie der Quantengravitation. Hawkings Vorschlag beruht daher auf einigen spekulativen Annahmen. Doch das gilt für alle konkurrierenden Modelle.
    Die vielleicht größte Schwierigkeit des Hawking-Hartle-Modells ist die physikalische Interpretation der imaginären Zeit und der Übergang von ihr zur realen Zeit. Zwar lässt sich die vierdimensionale

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