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Hawks, John Twelve - Dark River

Hawks, John Twelve - Dark River

Titel: Hawks, John Twelve - Dark River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Duell der Traveler
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Hollis. »Wollten Sie einen perfekten kleinen Soldaten aus mir machen?«
    Mother Blessing lächelte kalt. »Ich glaube, es hat nicht funktioniert.«
    »Ich will die Leute vernichten, die Vicki ermordet haben. Aber ich habe meine eigene Art, die Dinge anzugehen.«
    »Sie kennen die Geschichte der Tabula und der Harlequins nicht. Der Konflikt besteht seit Tausenden von Jahren.«
    »Und schauen Sie, was passiert ist! Ihr Harlequins seid dermaßen mit eurer Vergangenheit beschäftig – mit all diesen kleinen Traditionen –, dass ihr den Krieg verloren habt.«
    Linden setzte sich auf eine Bank. »Ich denke nicht, dass wir schon verloren haben. Aber wir stehen an einem Wendepunkt. Es wird Zeit, etwas zu unternehmen.«
    Mother Blessing wirbelte herum und sah den anderen Harlequin an. Obwohl ihr Gesicht eine starre Maske war, funkelten ihre dunkelgrünen Augen. »Du stellst dich also auf Mr. Wilsons Seite?«
    »Ich stehe auf niemandes Seite, aber es wird Zeit, dem Feind entgegenzutreten. Die Tabula haben keine Angst mehr vor uns, Madam. Wir haben uns zu lange versteckt.«
    Mother Blessing legte eine Hand an den Schwertköcher und begann, in der Unordnung des Ladens auf und ab zu gehen. Hollis hatte den Eindruck, dass sie am liebsten irgendwen getötet hätte, nur um sich zu beweisen, dass sie noch am Leben war. »Haben Sie einen Vorschlag?«, fragte sie ihn schließlich.
    »Ich will nach Berlin fahren, Kontakt zu den Free Runnern dort aufnehmen und das Schattenprogramm zerstören.«
    »Sie ganz allein?«
    »Sieht danach aus.«
    »Sie werden auf ganzer Linie versagen. Es sei denn, ein Harlequin begleitet Sie. Der Erfolg Ihres Plans hängt von meiner Mitwirkung ab.«
    »Und was, wenn ich nicht möchte, dass Sie mitkommen?«, fragte Hollis.
    »Sie haben keine Wahl, Mr. Wilson. Sie haben uns gesagt, Sie wollten ein Verbündeter sein, kein Söldner. Also gut, ich akzeptiere Ihren neuen Status. Aber selbst Verbündete müssen überwacht werden.«
    Hollis ließ einige Sekunden verstreichen und nickte dann langsam. Mother Blessing entspannte sich sichtlich und lächelte Linden an. »Ich weiß gar nicht, wieso Mr. Wilson nicht mit mir nach Berlin fahren will. Ich bin doch nichts weiter als eine nette, nicht mehr ganz so junge Irin …«
    »Oui, madame. Une femme irlandaise … mit einem sehr scharfen Schwert.«

SIEBENUNDDREISSIG
    I n unregelmäßigen Zeitabständen holten der Mann mit den blonden Zöpfen und der Schwarze mit dem weißen Laborkittel Gabriel aus seiner Zelle und schleiften ihn in die Turnhalle. An der einen Seite des langen, schmalen Raums standen immer noch Tribünen, und der Holzfußboden trug rote Streifen zur Markierung der Felder. Aber anstelle von Basketball und Badminton fand hier die Folterung von Gefangenen statt.
    In der Hölle gab es keine neuen Foltermethoden. Alle Techniken, mit denen man Menschen Schmerzen zufügen, Angst einjagen und sie demütigen konnte, waren schon in Gabriels Welt bekannt. Irgendwann hatten die Wölfe von den vier Barrieren erfahren, die ihre Sphäre von den anderen Sphären trennte; ihre Foltermethoden leiteten sich daher von den vier Hindernissen aus Luft, Feuer, Wasser und Erde ab.
    Zum Luftverhör wurden Gabriels Arme hinter seinen Rücken gedreht und die Handgelenke mit einem Seil zusammengebunden. Das Seil wurde über einen Basketballkorb geworfen und Gabriel daran hochgezogen, bis er einige Zentimeter über dem Boden hing. »Fliegst du schon?«, fragten die Männer. »Flieg doch noch ein bisschen höher.« Dann versetzte ihm jemand einen Stoß, und Gabriel schaukelte hin und her, während ihm die Arme fast aus den Gelenken gerissen wurden.
    Bei der Feuerfolter wurden Metallstangen über einer Gasflamme erhitzt und dann auf seine Haut gedrückt. Bei Wasser drückte man seinen Kopf tief in einen Bottich, bis er keine Luft mehr in der Lunge hatte.
    Das Erdverhör war besonders schrecklich. Eines Tages verband man ihm die Augen und zerrte ihn aus seiner Zelle auf den Schulhof. Jemand hatte einen Stuhl mit gerader Rückenlehne auf den Grund eines tiefen Erdlochs gestellt. Gabriel wurde an den Stuhl gefesselt, und dann begannen seine Peiniger, ihn ganz langsam lebendig zu begraben.
    Die kalte Erde berührte zunächst nur seine Füße und stieg dann an Beinen, Taille und Brust hoch. Hin und wieder hielten die beiden Wölfe inne und fragten: Wo ist der Durchgang? Wie können wir ihn finden? Wer kennt einen Ausweg von diesem Ort? Schließlich türmte sich die Erde bis zu

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