Hazienda der Traeume - Julia Saisonband Bd 66
überhaupt nicht. Sie sind … Furcht einflößend“, antwortete Julie ehrlich.
„Dann hängen wir sie ab. Du bestimmst, wie das Haus eingerichtet werden soll, Julie.“
„Und was ist mit Kico?“
„Ich weiß es nicht.“
Als sie sich enttäuscht abwenden wollte, nahm er ihre Hand und küsste sie. Julie spürte seinen heißen Atem, die sanften Lippen auf ihrer Haut und stöhnte leise. Rafael sah auf, zog sie an sich und begann, sie leidenschaftlich zu küssen.
Julie schmiegte sich an ihn, öffnete den Mund, damit ihre Zungen miteinander tanzen konnten. Es war so erregend, endlich wieder Rafaels Körper zu spüren.
Jetzt ließ er eine Hand weiter hinunter gleiten, um Julie noch enger an sich zu pressen. Sehnsüchtig umfasste sie sein Gesicht und gab sich ganz seinen heißen Küssen hin, die sie voller Verlangen erwiderte. Sie ließ die Zunge über seine Lippen gleiten, verweilte in den Mundwinkeln und erkundete dann spielerisch seinen Mund. Entzückt stellte sie fest, dass Rafael seine Erregung nicht verbergen konnte.
„Komm zurück ins Atelier“, flüsterte er drängend.
Sie sah ihm tief in die Augen, als könnte sie so bis in seine Seele blicken. Wer war Rafael wirklich? Warum war er manchmal so kühl und abweisend, dann wieder heißblütig und leidenschaftlich?
Sie wollte mit ihm gehen, einswerden mit ihm. Doch erst musste sie mehr über ihn erfahren. Wenn sie sich ihm jetzt hingeben würde, wäre sie für immer verloren.
Daher löste sie sich behutsam von ihm. „Gib mir etwas Zeit, Rafael“, bat sie.
Sein Blick spiegelte heißes Verlangen wider, sein Körper war hart und angespannt. Doch Rafael hatte seine Gefühle unter Kontrolle. „Natürlich.“
„Es tut mir leid.“
„Kein Problem. Es ist sowieso schon spät.“ Schweigend begleitete er sie zu ihrem Zimmer. „Bis morgen, Julie.“
Er wollte gerade den Rückweg antreten, als Julie ihn am Arm zurückhielt, bevor sie zärtlich über sein Gesicht strich. „Gute Nacht, Rafael“, sagte sie sanft.
„Gute Nacht.“
Sie ging hinein und schloss die Tür hinter sich. Erst später fiel ihr ein, dass sie Rafael gar nichts von der Puppe und dem ruinierten Kleid erzählt hatte.
10. KAPITEL
Sobald Julie die Augen schloss, dachte sie an Rafael und daran, was es für sie bedeuten würde, wenn sie ihn heiratete. Ihr zweijähriger Aufenthalt in Mexiko war bisher wundervoll gewesen. Die hübsche Großstadt Guadalajara bot vielfältige Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomie und verfügte über ein breit gefächertes kulturelles Angebot.
Sie hatte dort viele neue Freunde gewonnen und war oft mit netten, aufmerksamen Männern ausgegangen. Nach einem weiteren Jahr an der Sprachenschule hätte sie genug Geld für die geplante Rucksackreise durch Spanien.
Janitzio hatte einen ganz eigenen Charme, war aber natürlich nicht mit Guadalajara zu vergleichen. Es war ein Dorf, besser gesagt eine kleine Insel, die nur mit dem Boot von Patzcuaro zu erreichen war. Das pittoreske Patzcuaro bot auch nicht die vielen Möglichkeiten einer lebendigen Großstadt wie Guadalajara.
Würde sie auf einer einsamen Insel wirklich glücklich werden? Konnte sie Rafael zu seinen Bedingungen heiraten, weil sie ihn liebte? Er bot ihr finanzielle Sicherheit, aber das war für sie kein Heiratsgrund. Geld hatte sie nie interessiert. Sie war zufrieden, wenn sie genug verdiente, um sich eine kleine Wohnung, gutes Essen und ab und zu eine neue Bluse oder einen Rock zu leisten.
Ihre Kommilitonen hatten sie als hoffnungslose Romantikerin bezeichnet.
„Julie würde auf Chateaubriand und Champagner im Doral in Miami Beach verzichten, wenn sie stattdessen mit jemandem, den sie gern hat, einen Hamburger essen kann“, behauptete ihre Freundin Raye immer.
Damit lag sie genau richtig. Ein Hamburger oder Hotdog in Gesellschaft eines netten Freundes war ihr lieber als ein Menü in einem Gourmettempel mit einem vollkommen uninteressanten Begleiter.
Rafael war nun ganz sicher kein Langweiler. Er faszinierte sie. Doch sie fürchtete sich auch vor ihm. Sie ahnte, dass es eine dunkle Seite in seinem Leben gab. Doch wenn er sie an sich zog, vergaß sie ihre Ängste. Er entfesselte Gefühle in ihr, die ihr bisher völlig verborgen geblieben waren. Seit ihrer ersten Begegnung träumte sie von ihm. Seine Küsse erregten sie so sehr, wie sie es noch nie zuvor erlebt hatte. In seinen Armen fühlte sie sich geborgen.
Er hatte nicht gesagt, dass er sie liebte. Aber er muss mich lieben, sonst hätte er
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