Hazienda der Traeume - Julia Saisonband Bd 66
mit dem Aufdruck I love Paris .
„Die Computerspiele sind super“,sagte er.„Ob mein Vater mir erlaubt, den PC in seinem Büro für die Spiele zu benutzen?“
„Das weiß ich nicht, Kico. Wahrscheinlich wäre es besser, wenn du deinen eigenen kleinen Computer hier im Zimmer hättest.“
„Meinen eigenen …“ Er konnte sein Glück kaum fassen. „Meinst du wirklich?“
„Ich rede mit deinem Vater. Aber versprechen kann ich nichts.“
Da Rafael inzwischen in seinem Atelier verschwunden war, beschloss Julie, sich das Schlafzimmer anzuschauen, das sie nun mit Rafael teilen würde.
Das Zimmer war in Brauntönen gehalten und wirkte dunkel und schmucklos. Der einzige Lichtblick war ein Strauß weißer Rosen auf der Ankleidekommode.
Behutsam berührte Julie die zarten Blütenblätter. Wie einfühlsam von Rafael, ihre Lieblingsblumen zu besorgen! Diese Seite liebte sie an ihm am meisten.
Lächelnd ging sie ins Badezimmer. Die vorherrschende Farbe war schwarz. Ihr Blick fiel auf die große Marmorwanne. Zwei Menschen hatten darin bequem Platz. Bei der Vorstellung von Rafael mit Margarita in der Wanne oder im Bett wurde es Julie ganz anders.
Bisher hatte sie kaum über ihre Vorgängerin nachgedacht, aber hier in dem Zimmer, das Rafael mit ihr geteilt hatte, wurde sie an Margarita erinnert.
Doch dann verdrängte sie diesen Gedanken. Margarita war Vergangenheit, die Gegenwart und Zukunft mit Rafael gehörten ihr, Julie.
Sie ließ sich ein Bad ein und entspannte sich. Als Rafael sich schließlich blicken ließ, trug sie eins der Nachthemden, das er ihr in Madrid gekauft hatte. Es war ein altmodisches weißes Gewand mit Stehkragen und langen Ärmeln. „Darin siehst du sehr sittsam und züchtig aus“, war Rafaels Kommentar, als sie es zum ersten Mal trug. „Arme hoch, damit ich es dir ausziehen kann.“
„Worüber lächelst du?“, fragte er jetzt neugierig.
„Ich musste gerade daran denken, als ich das Nachthemd zum ersten Mal getragen habe.“
„Ich erinnere mich dunkel.“ Er lächelte frech. „Ich nehme schnell ein Bad, dann sehen wir mal, ob es mir gelingt, dir das Ding auszuziehen. Gefällt dir das Zimmer eigentlich?“
„Es ist etwas düster.“
„Ja?“ Er sah sich um.„Du hast recht. Ich lasse dir freie Hand bei der Umgestaltung. Aber keine rosa Rüschen bitte.“
Zärtlich schmiegte sie sich an ihn. „Versprochen“, sagte sie.
Rafael küsste sie, und als er ihren warmen, geschmeidigen Körper unter dem Nachthemd erahnte, sagte er rau: „Ich bade später.“
Sie zog ihn enger an sich. „Gute Idee, Señor Vega.“ Lachend wich sie zurück und schlug die Bettdecke zurück.
Etwas Schwarzes huschte über das Laken. „O nein!“, schrie Julie.
„Was ist los?“ Rafael war sofort bei ihr. „Julie, was hast du?“
„Eine Spinne.“ Angeekelt beobachtete sie, wie das Tier zum Fußende huschte.
Rafael fegte die langbeinige Spinne mit der Hand auf den Boden und zertrat das Tier. „Wie ist das Biest hier hereingekommen?“, fragte er aufgebracht.
Julie war kreidebleich geworden. „In der Kirche war auch so eine Spinne.“
„In welcher Kirche? Wovon redest du?“
„Als ich mich umziehen wollte. Eine Spinne kam aus dem Karton gekrochen, in dem mein Brautkleid war.“
„Warum hast du mir nichts davon gesagt?“
„Ich habe es einfach vergessen. Der Tag war ja aufregend genug.“ Ängstlich blickte sie aufs Bett. „Meinst du, jemand hat die Spinne hier …“
„Nein, bestimmt nicht.“
„Aber das ist doch ein merkwürdiger Zufall. Erst die Spinne auf dem Hochzeitskleid, jetzt hier im Bett.“ Julie schüttelte sich.
Rafael zog sie an sich und wartete, bis sie sich beruhigt hatte. Dann ließ er sie wieder los und zog das Bett ab, schüttelte alle Laken, Decken und Kissen aus, fand nichts Verdächtiges und bezog das Bett neu.
„Alles in Ordnung“, sagte er und zog sich aus. „Heute Nacht haben wir das Bett für uns.“
Julie rang sich ein Lächeln ab und ließ sich genüsslich von ihm ausziehen. Behutsam bettete er sie in die weichen Kissen und liebte sie. Viel später ließ er ein Bad ein und saß gemeinsam mit Julie in der riesigen Wanne, die Beine um ihren wunderschönen Körper geschlungen. Als sie sich später in seinen Arm kuschelte, dauerte es noch lange, bevor sie einschlief. Sie war sicher, dass jemand in böser Absicht die Spinne im Bett ausgesetzt hatte.
Während der nächsten Tage war Julie sehr beschäftigt im Haus. Sie öffnete die Fenster, um mehr Licht
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