Hazienda der Traeume - Julia Saisonband Bd 66
die Hauptstadt. „Ich muss meinen Agenten sprechen“, behauptete sie. Als sie drei Wochen später zurückkehrte, brachte sie ihre Freunde mit: Graciela Torres, die einen reichen Mann nach dem anderen heiratete, um bei der Scheidung abzukassieren, Juan Montes, Alfredo Zavala, den Hauptdarsteller in ihrem letzten Film, und Felipe Gonzáles, seinen Agenten.
Die vier blieben eine Woche. Margarita flog mit ihnen zurück. „Nur für ein paar Tage“, sagte sie.
Während ihrer achtjährigen Ehe hielt sie sich nur selten in Janitzio auf. Nur als sie Kico erwartete, blieb sie ausnahmsweise fünf Monate ohne Unterbrechung auf der Insel.
Julie war völlig anders als Margarita. Doch würde sie sich nicht auch eines Tages in Janitzio langweilen – oder mit ihm? In Paris und Madrid und an der Costa del Sol, wo sie die letzten zehn Tage ihrer Flitterwochen verbracht hatten, war keine Langeweile aufgekommen. Aber hier auf der einsamen Insel?
Ursprünglich hatte er keine so lange Hochzeitsreise geplant. Doch in Torremolinos an der spanischen Küste war es so herrlich gewesen, dass er die Abreise immer weiter hinausschob. Dort hatte er die schönste Zeit seines Lebens verbracht.
Sie wohnten in einer Suite im zwanzigsten Stock mit Ausblick aufs Meer. JedenTag faulenzten sie am Strand und gingen schwimmen. Julies helle Haut bekam einen Bronzeton, abgesehen von den Stellen, die ihr Bikini bedeckte.
„Ich könnte ja auf das Oberteil verzichten“, sagte sie eines Morgens. „Das tun hier sowieso alle.“
„Nur über meine Leiche!“, raunzte Rafael.
„Gefällt dir mein Busen nicht?“, fragte sie mit Unschuldsmiene, konnte sich das Lachen aber nicht lange verkneifen.
Rafael schlich sich von hinten an und bedeckte ihre Brüste mit den Händen. „Sie gehören mir. Niemand anders darf sie sehen.“
Der Strand konnte warten. Erst einmal liebten sie sich ausführlich, so wie sie es jeden Tag seit ihrer Heirat mindestens dreimal am Tag getan hatten. Rafael bekam einfach nicht genug von ihr. Ein Blick von Julie, ein Lächeln, eine Berührung, und er war verloren. Ob sich seine Unersättlichkeit zu Hause legte?
Hier musste er sie mit Kico teilen, an dem sie sehr hing. Ich hätte ihn doch ins Internat schicken sollen, dachte Rafael, als er die beiden vor sich die Anhöhe erklimmen sah.
Das Hauspersonal wartete im Haus auf sie. Julie umarmte die Angestellten herzlich. Alle freuten sich über das Wiedersehen. Natürlich hatte sie jedem etwas mitgebracht, obwohl Rafael das überflüssig fand.
Im Wohnzimmer drückte sie Kico wieder an sich und tanzte ungestüm mit ihm durchs Zimmer. Erneut machte sich Eifersucht in Rafael breit, als er sie so fröhlich und vertraut miteinander umgehen sah. Er kam sich wie ein Außenseiter vor. Zum Glück hatte er seine Arbeit. Die neuen Aufträge würden ihn schon ablenken. Sollte Julie doch mit Kico herumtollen.
Julie schlug vor, auf der Terrasse zu Mittag zu essen. Juanita hatte typisch mexikanisch gekocht. Die Salsa war so scharf, dass Julie nun mit Bestimmtheit wusste, dass sie wieder zu Hause war.
An Rafaels Seite fühlte sie sich auf der ganzen Welt zu Hause. Sie liebte ihn so sehr. Es war wunderbar, nachts in seinen Armen einzuschlafen und am Morgen neben ihm zu erwachen. Rafael brauchte sie nur anzuschauen oder zu berühren, sofort wurde ihr heiß vor Verlangen.
An ihrem letzten Abend in Torremolinos hatten sie ein Gartenlokal am Meer besucht. Bei Kerzenschein und erlesenem Rotwein hatten sie sich ein Chateaubriand schmecken lassen, das auf der Zunge zerging. Als Rafael während des Essens wie unabsichtlich ihr Bein streifte, lächelte sie. Ermutigt begann er, ihre Schenkel zu streicheln. Gleichzeitig sah er ihr tief in die Augen. Julie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, weil sie wusste, dass ihn diese kleine Bewegung völlig wild machte.
Tatsächlich sprang er auf, warf ein Bündel Geldscheine auf den Tisch und zog Julie mit sich. Hinter einer Hecke küsste er sie mit ungestümer Leidenschaft. „Du hast mich verhext“, flüsterte er an ihrem Mund. „Ich weiß gar nicht, wie mir geschieht. Am liebsten würde ich Tag und Nacht mit dir schlafen.“
„Das möchte ich auch. Jetzt gleich, heute Nacht, immer.“
Würde sich das jetzt ändern?
Als die Abenddämmerung einsetzte, kehrten sie ins Haus zurück. Julie überreichte Eloisa, Juanita und Eufrasia die Mitbringsel. Anschließend brachte sie Kico ins Bett. Seine Geschenke stapelten sich auf dem Bett, und er trug ein T-Shirt
Weitere Kostenlose Bücher