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Head over Heels 2

Head over Heels 2

Titel: Head over Heels 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Chase
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verdanken, dass Männer ihre Häuser und Autos verspielen und anschließend bei einer Schießerei auch noch ihr Leben verlieren“, erklärt er sichtlich im Zwiespalt, während er sich vor meinen Augen entkleidet. Ein Schauspiel, welches ich mit erwachendem Verstand genieße.
    „ Als würden wir im Wilden Westen leben“, flüstere ich, als er zu mir ins Bett kriecht. „Danke, dass du für mich da bist.“
    Er seufzt und le gt einen Arm um mich. „Immer gerne. Hauptsache, die Bezahlung stimmt.“
    A ugenblicklich schlafe ich ein, wobei nicht nur Williams stete Atemzüge und seine Wärme dafür verantwortlich sind. Auch der Alkohol erweist dabei seinen Dienst. Eigentlich komisch. Amy hat mit diesem Ausgang ihres Abends gerechnet, doch jetzt liege ich neben ihm – selbst wenn es nur ein Freundschaftsdienst seinerseits ist.
    Wir schein en beide nach etwas zu suchen, das wir nur gemeinsam haben können. Etwas, das uns Entspannung bringt, aber uns gleichzeitig aufwühlt. Eines kann ich jedoch ohne Reue gestehen – dies ist die schönste und erholsamste Nacht seit langem.

4. Kapitel

    Noch nie in meinem Leben habe ich die Sonne dermaßen verflucht wie heute. Nicht nur, dass sie mir mitten ins Gesicht scheint und meinen Schädel zum Zerplatzen bringt. Nein, sie muss mich auch noch sekundenschnell in die Realität zurückwerfen. Und als würde sie sich gegen mich verschworen haben, dieses Miststück, wirft sie einen besonders hellen Schein auf die Stelle, an der William gerade noch gelegen ist. Oder auch nicht. Vielleicht ist er mitten in der Nacht gegangen. Was weiß ich schon?
    Ich weiß gar nichts. Nicht einmal, wie spät es ist, wie ich, ohne mich übergeben zu müssen, aus dem Bett kommen, geschweige denn, diesen widerlichen Geschmack aus meinem Mund bringen soll. Zähne putzen wäre die eine Variante, einfach liegen bleiben und auf das nahende Ende warten die andere.
    Ich entscheide mich fü r Ersteres und ziehe meine Füße unter der Decke hervor – die Hitze ist einfach unerträglich. Dann folgt mein restlicher Körper. Eine kurze Bestandsaufnahme meinerseits, als würde ich William zutrauen, mir ein Bein oder eine Hand abgesägt zu haben. Was bei diesem verdammten Pochen in meinem Schädel nicht weiter auffallen würde. Alles da – außer die letzten Stunden des vergangenen Tages.
    Wie heiß t es so schön – die Einsicht ist der Vorteil der Dummen. Keine Ahnung, ich kenne mich mit Sprichwörtern nicht aus und warum eigentlich, denke ich gerade jetzt, da ich mich mühsam ins Badezimmer geschleppt habe, an Redewendungen?
    W enn schon eine passen würde, dann diese hier: Tadle nicht den Fluss, wenn du ins Wasser fällst. Hat sie schon in meiner Kindheit gepasst, so scheint sie an diesem Tag wie für mich gemacht. Warum soll ich mich über mich selbst ärgern, wenn ich mich gestern doch bloß meiner Verzweiflung hingegeben habe?
    Sicher, niemand hat mich gezwungen , mir das Hirn wegzusaufen. Doch niemand hat William gezwungen, ich schon gar nicht, mich auf diese Veranstaltung mitzuschleppen. Was ohnehin schon schlimm genug gewesen wäre, ist durch Amys Anwesenheit noch schrecklicher geworden.
    N achdem ich mich geduscht und in einen einigermaßen präsentablen Zustand versetzt habe, schleiche ich in die Küche, wo ich hoffe, auf William zu stoßen. Oder ist er doch schon gegangen?
    Bereits im Wohnzimmer höre ich das Radio laufen. Mein Puls beschleunigt sich. Verdammt, was soll ich tun? Er wird alles nachholen, was er gestern ob meines desolaten Zustandes nicht gewagt hat. In wenigen Sekunden werde ich nur mehr ein Häufchen Elend sein, das sich unter der nicht vorhandenen Tischdecke versteckt.
    Du schaffst das , Rose, sporne ich mich selbst an und betrete den sonnendurchfluteten Raum. Dort finde ich William am Tisch sitzend vor. Er trägt das weiße Hemd und die schwarze Hose von gestern und hat sein vom Duschen feuchtes Haar nach hinten gekämmt. Nie hat er besser ausgesehen! Oder ist es einfach so, dass die Süßigkeiten, die man nicht haben darf, am verlockendsten sind?
    „ Guten Morgen“, wispere ich und nehme neben ihm Platz.
    Er mustert mich mit so abweisender Miene, dass mir noch schlechter wird. „Wieder nüchtern?“, fragt er, wobei ich mir nicht sicher bin, ob ich das als Scherz auffassen soll.
    „ Nüchtern? Ja. Mir ging´s nur schon mal besser.“
    „ Dir geht es so, wie du es verdient hast“, brummt er und reicht mir das Brotkörbchen, welches ich mit einem angewiderten Kopfschütteln

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