Head over Heels 2
ja, er hat es mir gesagt. Er bombardiert mich mit Anrufen. Keine Ahnung, vielleicht drückt ihn der Sack.“
„ Okay.“ Ihr Zustand gefällt mir ganz und gar nicht. „Du degradierst dich selbst zum Ventil für seine Geilheit.“
„ Warum so züchtig, Erwing? Das hat dich doch sonst nicht gekümmert.“
Mein nä chster Versuch, sie aus meinem Büro zu locken, bevor William etwas von unserem Gespräch mitbekommt, besteht darin, meine Kantinenkarte hochzuhalten. „Hier oder woanders?“
„ Hier“, antwortet sie ungeduldig und schiebt mich einfach nach draußen, wo Debby uns misstrauisch ansieht. Ich lächle höflich, so wie ich mir vorgenommen habe, von nun an zu sein – höflich und offen zu meiner Beziehung stehend. Sie wird nicht die Erste und auch nicht die Letzte sein, die davon erfährt.
Ze hn Minuten später sitzen wir bei einem Lachssteak mit Salzkartoffeln und Reis in einer abgeschiedenen Ecke der Kantine. Naomi lässt mich keine Sekunde lang aus den Augen und scheint auf die Neuigkeiten, die ich zu berichten habe, mehr Appetit zu haben als auf ihr Steak.
„ Na gut. Wir waren das Wochenende über weg. Zumindest für ein paar Stunden, nachdem uns eine gewisse Naomi überfallen hat.“
„ Ihr tut es leid. Rede weiter“, drängt sie mich.
Ich werfe einen schnellen Blick in die Runde . Keiner soll mitbekommen, was ich da von mir gebe. Ich bin sicher, William wäre nicht besonders erfreut, wenn er herausfindet, dass ich unsere Beziehung in der Firma zum Stammtischthema mache. „Wir haben Golf gespielt. Er hat mich einfach ins Auto gesetzt und ist losgefahren“, gestehe ich kichernd.
„ Da du wieder aufgetaucht bist, stufe ich dieses Unterfangen nicht als Entführung ein. Golfen“, sinniert sie schmunzelnd, „wie gerne hätte ich dich dabei gesehen! Wo seid ihr gewesen?“
„ In Leeds – ein wunderschönes Wasserschloss mit großen, weitläufigen Gärten. Es ist einen Bes…“
„ Ja, ja – mich interessieren keine Gebäude, sondern Fakten. Habt ihr euch wegen eures Beziehungsstatus geeinigt?“, will sie wissen.
Oh Man n, was ist nur mit ihr passiert! Seit es bei mir läuft und bei ihr ein einziges Gefühlschaos herrscht – im Mittelpunkt Andy und George –, ist sie richtig verrückt, um es in plumpen Worten auszudrücken.
„ Wir wollen es versuchen. Er möchte wirklich um mich kämpfen und ich um ihn. Er bedeutet mir so viel, Naomi.“
Sie ni ckt zufrieden. „Meint er es auch wirklich ernst? Sollte es nämlich anders sein, werde ich beim nächsten Mal eine Tür weiter reinschneien und ihm ordentlich die Meinung geigen. Ich tue es wirklich“, versichert sie mir ernsthaft.
„ Dir würde ich das glatt zutrauen. Aber sei beruhigt, es ist alles in Butter.“ Bis auf das wichtige Detail, das ich dir nicht verraten kann und das unsere Beziehung auf die nächste Probe stellt. „Wie war dein Wochenende?“
„Ö de“, fasst sie es mit einem Wort zusammen. Da ich sie gut kenne und ihre Wochenenden immer aufregend verlaufen, schrillen bei mir die Alarmglocken.
„ Inwiefern?“
Sie schü ttelt den Kopf und knüllt ihre Serviette zusammen. „Ich habe meine Wohnung überhaupt nicht verlassen. Andy ruft mich nicht an, obwohl ich es mir wünsche, nur George ist überaus hartnäckig. Was soll ich nur tun?“
„ Wen willst du?“ Es wäre hilfreich, das zu wissen. Ich an ihrer Stelle würde mich für Andy entscheiden. Er ist so brav und gesittet, mit ihm hat sie sicher kaum Probleme. Aber was rede ich, wo ausgerechnet ich mich in meinen Boss verlieben musste!
„ Einerseits will ich Andy. Dann doch wieder George. Mit Andy gäbe es keine Schwierigkeiten, möglicherweise ist er mir aber zu brav. George und ich würden uns wohl eines Tages gegenseitig erschießen oder so. Es ist ausweglos. Ich sollte die Finger von beiden lassen.“
Kä mpfen, schreit etwas in mir. „Dein Gefühl wird dir sagen, wer der Richtige ist, Süße.“
„Wie war dein erster offizieller Pärchentag?“, möchte ich von William wissen, der neben mir im Auto sitzt, als wir gegen halb fünf zurück zu seinem Haus fahren.
Er grinst verschmitzt und knetet meinen Oberschenkel mit seiner Hand, die die ganze Zeit über dort gelegen ist. Seine Art zu zeigen, dass ich ihm gehöre.
„ Sehr gut. Du versüßt mir den Tag von früh bis spät.“
„ Sehr charmant. Meiner war auch gut, nur um deiner Frage vorzugreifen.“
„ Schläfst du heute hier?“, fragt er sichtlich gespannt, während er ohne Schwierigkeiten
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