Head over Heels - Band 1 (German Edition)
Sektflasche steht er wieder im Zimmer. „Mit deiner Schwester wäre es pervers und Frank würde ich töten. Also lass mich diesen Part übernehmen.“
Gekonnt entkorkt er die Flasche und schenkt uns beiden ein. Dann reicht er ein Glas an mich weiter, wobei mir dieses unverschämte Lächeln so sehr gefällt, dass es mich magisch hochzieht und zu ihm gehen lässt. „Auf deine neue Wohnung und mögest du deine Miete regelmäßig und brav bezahlen.“
Ich boxe gegen seine Brust, was ihn zusammenzucken lässt. Als ich den ersten Schluck trinke, muss ich über den Verlauf unserer Beziehung schmunzeln. Noch vor diesem Wochenende war er mir so fremd und nun kann ich mit ihm scherzen. Sicher geht ab und an der verwöhnte Schnösel mit ihm durch, doch immerhin, er lacht in meiner Anwesenheit und versteckt sich nicht mehr länger hinter der steinernen Fassade.
„Du warst gut vorbereitet“, schmunzle ich und deute auf die Flasche am Tisch.
Er nickt und legt den Kopf schief. „Ich bin immer gut vorbereitet, da ich weiß, was euch Frauen gefällt.“
Angewidert kippe ich den restlichen Inhalt des Glases hinunter. „Das bezweifle ich keine Sekunde. Ich muss mir die Bude doch nicht teilen. Ich meine, du könntest ja noch andere haben, die sich dann hier breitmachen.“
„Ich gehöre dir allein“, flüstert er, als er mir ein weiteres Mal nachschenkt.
Ich bin jedoch nicht sicher, ob ich ihm auch wirklich glauben kann oder ob er das nur sagt, um mich zu beschwichtigen. Sicher habe ich die Frage aus Jux und Tollerei gestellt, doch wer versichert mir eigentlich, dass er sich nicht im Anschluss mit einer anderen Frau trifft? Oder dass er heute Nacht auswärts geschlafen hat? Wieder deute ich dieses Ziehen richtig – ich bin eifersüchtig. Zur absolut falschen Zeit, mit dem absolut falschen Mann. Ein schnelles Räuspern soll den aufkommenden Schwips und das Ziehen unterdrücken, wobei mir Ersteres gerade recht kommt.
„Also“, sagt er, nachdem er die Flasche wieder zurückgestellt hat und nun so nahe ist, dass ich ihm am liebsten die Reste des Sektes von seinen Lippen geleckt hätte, „du hast nun zwei Möglichkeiten.“
„Ich höre.“ Nun bin ich aber gespannt.
„Erstens: Wir gehen essen, da ich vor Hunger sterbe, und fahren dann zu mir, wo wir das, was du heute angefangen hast, beenden.“
Mit geschlossenen Augen schüttle ich den Kopf. „Du hast angefangen, nur um das klarzustellen. Weiter“, deute ich mit einer königlichen Handbewegung.
„Zweitens: Wir bestellen uns etwas zu essen und bleiben hier. Wenn ich darf – es ist ja deine Wohnung.“
Meine Wohnung. Ich könnte springen. Sicher ist sie sauteuer und mit meinem Gewissen kaum zu vereinbaren. Doch dies jetzt als mein Heim, leihweise, zu betrachten, erfüllt gerade meinen ersten wirklichen Mädchentraum – in einem Schloss zu leben. Na ja, das Schloss war einmal ein Hotel und anstelle eines Ritters habe ich einen reichen, eingebildeten Anzugträger, der mich, anstatt mich zu beschützen, in ein eingezäuntes Wasserschloss steckt, damit ich ja für andere nicht greifbar bin. Doch immerhin hat er mich vor einem Drachen gerettet. Wobei ich nicht Lisa oder Frank meine.
Den Zeigefinger nachdenklich an die Lippen gelegt, wäge ich die Vorschläge ab. Lange, sehr lange, da ich sein ungeduldiges Zappeln genieße. Meine Mutter hatte doch recht. Bevor man rennen möchte, sollte man laufen lernen. Und bevor man sich mit Mr. William Bennet einlässt, sollte man sich seiner eigenen Standhaftigkeit sicher sein. Und da ich zuerst laufen wollte, musste ich eben auf die Nase fallen. Doch wir haben uns mit kleinen Schritten gegenseitig das Gehen beigebracht und nun schaffen wir es sogar, miteinander zu lachen.
„Hierbleiben. Essen. Dich.“ Ich greife nach seiner Brust, wobei William sofort versteht und näher kommt. Ich sehe zu ihm auf und freue mich, das regelmäßige Heben und Senken seines Brustkorbes zu spüren. Dann beugt er sich vor und stellt das Glas auf den Tisch. Gemächlich nestelt er an meiner Jacke, um sie mir dann ganz langsam auszuziehen. Seine Augen fixieren mich noch immer und ich öffne leicht die Lippen. Meine Art, ihm zu sagen, dass ich geküsst werden möchte. William jedoch grinst nur und macht dort weiter, wo wir im Büro aufgehört haben – quälend langsam öffnet er meine Hose.
„Ins Schlafzimmer“, befiehlt er und dreht mich mit einem Ruck um.
Etwas benommen stakse ich vor ihm her und kann mich sogar noch erinnern, hinter welcher
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