Head over Heels - Band 1 (German Edition)
sparst.“
Ich folge ihm, kann es aber nicht lassen, ihn von der Seite zu beäugen. „Sparen – dann werden wir Mr. Bennets Spartipps eben mal genauer unter die Lupe nehmen.“
Der Duft von neuen Möbeln empfängt mich. Als Nächstes fällt mir der lange Flur auf, in dem sich eine kleine Garderobe und ein Beistelltisch mit zwei Stühlen befinden. Die Farben sind dezent gehalten. Mit einem Nicken deutet William den Gang entlang. An dessen Ende finde ich das Wohnzimmer aus dem Exposé vor. War ich damals schon beeindruckt, so bin ich nun völlig sprachlos. Alles ist eingerichtet, ich könnte noch zur Stunde einziehen. Es würde mich nicht überraschen, wenn William bereits meine Adresse umändern hat lassen.
Das Wohnzimmer mündet in ein großzügiges Esszimmer, welches mit einem breiten Tisch und den dazupassenden Stühlen ausgestattet ist. Auch hier war ein Profi am Werk. Davon zeugt die egozentrische Tischdekoration, Marke Designerstück, in Form eines Ungetüms von einer goldenen, eierförmigen Vase, in der ein Blumenarrangement steckt, das ich nicht genau identifizieren kann. Ich weiß nur, es gefällt mir ausgezeichnet.
Wir durchstreifen die Wohnung im Eiltempo, wobei mich William keine Sekunde aus den Augen lässt. Zu jedem Raum kann er mir etwas erzählen, während ich nur stumm nicke und ab und an mein Erstaunen kundtue. Als wir unsere Runde beendet haben und ich das Badezimmer neben dem Schlafzimmer, ein wahrer Wellnesstempel, zu meinem absoluten Lieblingsraum erkoren habe, kehren wir zurück ins Wohnzimmer, wo William neben mir auf der breiten Couch Platz nimmt. Gespannt sieht er zu mir, das Lächeln ist verschwunden, und schmunzelnd muss ich daran denken, wie er als Kind gewesen muss. Er betrachtet mich, als würde er etwas Schlimmes beichten, das eine saftige Strafe nach sich zieht.
„Was sagst du?“, fragt er, als er seine Stimme wiedergefunden hat.
„Sie ist wundervoll und ich weiß, du wirst mich hassen, aber sie ist zu teuer. Ich meine, die Möbel – kein einziges Stück kommt von der Stange. Ich müsste die Wohnung leer räumen und mit Ikeamöbeln vollstopfen, selbst dann kann ich niemandem schlüssig erklären, wie ich mir 120 Quadratmeter in Kensington leisten kann.“
Die Hände auf den Knien gefaltet, wirkt er tatsächlich einen Moment lang enttäuscht, bis der alte William wieder zum Vorschein kommt. „Dann erzähl den Leuten eben, dies sei Firmeneigentum und du würdest vorübergehend hier wohnen. Rose“, seine Stimme wird fester, sein Blick ebenfalls – ich weiß, ich habe versprochen, brav zu sein, „ich sagte, wir reden nicht über Geld. Du wolltest, dass ich offen bin. Ich wollte, dass du diese verdammte Wohnung nimmst und dich endgültig von diesem Schwein trennst.“
Sekt wäre toll, denke ich überrascht ob der Härte, die von seinen Worten ausgeht. „Ich bin von ihm getrennt.“
Warum zum Teufel hackt er auf der Taylor-Geschichte herum? „Ach ja, warum habe ich nur das Gefühl, dass du beim ersten netten Wort zurück zu ihm kriechst?“
Ich sollte gehen. Unsere Unterhaltung hat wieder einmal eine Richtung genommen, auf die ich wirklich keinen Bock habe. Wer ist denn hier derjenige, der mich dauernd abwimmelt, kaum spreche ich das Thema Beziehung an? Und wer hat damals etwas von nicht monogam geschwafelt? „Hältst du mich für so naiv?“, frage ich ihn ernst.
„Nicht für naiv, aber du … na ja ... du bist an ihn gewöhnt, vielleicht denkst du ja, du hast es mit ihm leichter.“
„Ich könnte dir gerade die Augen auskratzen“, drohe ich verärgert und lenke gleich darauf ein. „Also, ich habe dir versprochen, diese Mätressenunterkunft anzunehmen. Ich werde es auch versuchen. Doch sollte ich mich nicht wohlfühlen, dann ziehe ich aus.“
Er verdreht die Augen und erhebt sich sichtlich erleichtert. „Na gut. Wir werden morgen zu deiner alten Wohnung fahren und deine Sachen holen. Ich will nicht, dass dieser Mensch noch irgendetwas von dir besitzt. Außerdem“, teilt er mir mit und ich fühle mich im ersten Moment ins Büro zurückversetzt, „wird es dir guttun, wieder etwas mehr Privatsphäre zu haben. Du bist keine elf mehr und sag mir nicht, dir reicht diese kleine Rumpelkammer.“
Er ist in der Küche verschwunden, weswegen ich ihn nur mehr gedämpft höre. „Hey, beleidige mein Zimmer nicht. Und außerdem“, spotte ich ihm nach, „fordern meine Schwester und Frank keine sexuellen Dienste ein.“
Mit zwei Gläsern und meiner heiß ersehnten
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