Head over Heels - Band 1 (German Edition)
versetzt er mir einen beherzten Klaps auf den Hintern. Den ich ihm auch gerade anzüglich entgegenstrecke, da ich mich nach meinem Bikini bücke.
„Eine wundervolle Kehrseite“, stellt er fest, lässt mich mit offenem Mund stehen, um mir meinen Bademantel zu holen. „Eine wundervolle Frau“, raunt er mir ins Ohr und hilft mir, mich anzukleiden, ehe er meine Hand ergreift und mich zurück zur Couch zieht, wo er mir ein Glas Sekt reicht.
Dankbar nehme ich einen Schluck und erst jetzt wird mir klar, wie durstig ich bin. Kein Wunder bei der Luftfeuchtigkeit und der langen Zeit, in der mein Mund mit nichts anderem beschäftigt war, als zu betteln und zu stöhnen.
„Ich hoffe, du bist entspannt genug.“
„Um was zu tun?“
Er sieht zu mir und legt seine Stirn in Falten. „Einfach so. Du hast zwar meine Pläne durchkreuzt – ich wollte nicht, dass ich am Ende über dich herfalle. Oder besser, ich wollte es vermeiden, da ich dir zeigen möchte, dass ich mich auch beherrschen kann.“ Ich lache und werfe den Kopf in den Nacken. „Ja, ja, es ist mir nicht gelungen“, schmollt er und trinkt das Glas in einem Zug leer.
„Es war aber wirklich mehr als schön, William. Danke, dass du bei mir geblieben bist“, flüstere ich und zeichne ihm mit einem Finger Kreise auf die Brust, während ich mich an ihn kuschle und wir uns tief in die Augen sehen. Er nickt und fixiert mich weiterhin. Und oh Wunder, ich schaffe es, ihm standzuhalten. Vielleicht liegt das aber auch einfach an der Intimität, die gerade zwischen uns herrscht.
Ich finde Zeit, sein Gesicht und seinen nackten Körper zu betrachten. Seine Züge sind entspannter als je zuvor. Rund um seine Lippen haben sich bereits kleine Fältchen gebildet, was darauf schließen lässt, dass er ein Mensch ist, der häufig lacht. Wovon ich noch nicht viel gesehen habe. Alles an ihm ist jedoch so perfekt, selbst die Augenbrauen sind ident, und ich bezweifle, dass William einer von den Männern ist, die da nachhelfen. „Du bist so schön“, entschlüpft es mir, bevor ich an mich halten kann.
Er schließt die Augen und antwortet nicht. Ich spüre die Wärme, die in mir aufsteigt, spüre, wie mir selbst der Bademantel zu heiß wird. Am liebsten würde ich weglaufen.
Als er seine Augen wieder öffnet, wirkt er nahezu traurig, doch ich zwinge mich, still zu sein und auf seine Reaktion zu warten. „Darf ich dich etwas fragen?“, durchbreche ich schließlich doch das bedrückende Schweigen.
William nickt und streicht mir ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht, während er seinen Kopf auf das breite Kopfteil legt.
Sei mutig. Er ist dir praktisch ausgeliefert und vor allem, wann erlebst du ihn je wieder so entspannt?! „Hast du mit deinem Vater noch einmal wegen gestern geredet?“
Wieder schließt er die Augen. Eine Geste, die mehr Autorität ausstrahlt, als mir lieb ist. „Nein“, antwortet er nüchtern.
Na gut, eine schwere Geburt liegt vor mir – pressen und los geht es. „Es hat mich aber verletzt und ich dachte, du würdest ihn deswegen zur Rede stellen.“
„Rose, er war betrunken. Vermutlich weiß er es nicht einmal mehr. Lass den Idioten denken, was er will.“
„Das ist für mich keine Erklärung.“
„Für ihn aber.“
Ich entziehe ihm meine Hand. „Warum verteidigst du ihn gerade bei der Sache? Sonst bist du auch nicht so gut auf ihn zu sprechen.“
„Ich verteidige ihn doch nicht“, lässt er süffisant grinsend verlauten.
Dann findet er es also lustig. Danke auch. „Sondern?“
Kurz blickt er zur Decke, ehe er wieder auf mich herabsieht. Die Traurigkeit von vorhin hat sich noch verstärkt, was mich veranlasst, den Mantel enger um mich zu ziehen. „Der Mann, den du kennst, und der Mann, den ich kenne, das sind zwei völlig verschiedene Menschen. Sein Unternehmen hat er gut geleitet, es war seine Leidenschaft, seine Passion, für die er alles aufs Spiel gesetzt hätte. Ich würde meine Hand dafür ins Feuer legen, dass er es noch immer täte.“
William schenkt sich noch einmal Sekt nach und leert auch dieses Glas mit nur einem Zug. Trinkt er sich etwa Mut an? „Als er die Firma gründete und so erfolgreich wurde, ist ihm das bald zu Kopf gestiegen. Damals kannte er meine Mutter bereits, doch das Geld zog Schmarotzer an, die dir das Blaue vom Himmel versprechen. Meine Mutter vergrub sich in Schottland, während er sich dem Luxusleben ergab und keine Schlampe in London ausließ.“ Nachdenklich dreht er das Glas in seinen Händen und
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