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Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Knopf
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für ein Anti-Drogenprogramm protestierte, in der Jury eines Tanzwettbewerbs bei einem Straßenfest saß und ganz allgemein seine Qualifikation als vielgestaltiger, unermüdlicher Gemeinde-Aktivist seines Upper-Upper-West-Side-Viertels unter Beweis stellte.
    Absolute Öffentlichkeit als Tarnung? Ich konnte es nicht beurteilen, katalogisierte die Informationen aber, nur für alle Fälle.
    Dann, eines Morgens, verkündete ein leises
Ping
meines Computers, dass bei wallbox.com eine Nachricht für mich eingegangen war. Ich sah nach und notierte Freds gewähltes Datum und den Ort. Danach löschte ich das Konto und begann mit den Vorbereitungen.
    Fred hatte sich eine schäbige Bar an Freeports Nautical Mile ausgesucht, deren Kundschaft aus den älteren und konsequent dreckigeren Vierteln im Norden stammte. Mein letzter Besuch dort lag einige Jahre zurück, es konnte also durchaus sein, dass das Ambiente gewonnen hatte, aber ihre Website schien darauf hinzudeuten, dass dies nicht der Fall war.
    Ich hatte mit der Theaterschminke geübt, um die größtmögliche Veränderung mit dem geringstmöglichen Aufwand zu erzielen. An diesem Tag verwendete ich nur eine falsche Nase und zog eine Baseballmütze über eine Perücke, dazu eine Brille mit aufgesteckten Sonnenschutzgläsern. Einfach, überzeugend und bequem.
    Ich fuhr über die Throgs Neck Bridge nach Long Island und traf zwei Stunden vor dem vereinbarten Zeitpunkt in Freeport ein. Die Bar hieß Donny Brooks, was sich sowohl auf ihre irischen Wurzeln als auch die angebotenen Aktivitäten bezog. Ich parkte einen halben Block entfernt auf einem Parkplatz hinter einem alten Ramschladen.
    Ich wünschte, ich hätte in der Zeit, in der ich für Anwaltskanzleien Personen aufspürte, mehr Fachwissen erworben. Zu meiner Verteidigung kann ich anführen, dass es nicht wirklich notwendig war, da ich in fünfundneunzig Prozent aller Fälle Geld überbrachte – nicht gerade eine furchterregende Mission. Aber ich hatte keine Ahnung, wie ich echte Undercover-Agenten erkennen sollte. Mir blieb nur, mich in eine sichere Nische mit guter Sicht auf den Schankraum zu setzen und abzuwarten.
    Es war mitten am Nachmittag, und die vereinzelten Gäste auf den Barhockern sahen aus wie Stammkundschaft, eine Einschätzung, die durch ihr zielloses Geplauder mit dem Barkeeper bestätigt wurde. Die einzige andere Nische beherbergte eine verlotterte ältere Frau, die gemeinsam mit der Kellnerin zu Mittag aß. Falls es sich dabei um modernste Überwachungsmethoden handelte, hatte die Verbrecherwelt nicht die geringste Chance.
    Ich bestellte ein Sandwich und Eistee, an denen ich mich in den nächsten zwei Stunden unbehelligt festhielt, während derer weitere Männer hereinkamen, bessere Kandidaten für Undercover-Agenten, aber woher sollte ich das wissen? Da ich sowieso nichts tun konnte, selbst wenn sie es waren, beschloss ich, keinen Gedanken mehr daran zu verschwenden, und begann, das
Time Magazine
zu lesen, das ich als Erkennungszeichen für Fred mitgebracht hatte.
    Er traf eine Viertelstunde zu früh ein. In der Hand hatte er sein Erkennungszeichen, eine zur Röhre gerollte Ausgabe der
Sports Illustrated.
Ich sah sein Gesicht, ehe mir die Zeitung auffiel, deshalb wusste ich bereits, dass er nicht der Mann im Trenchcoat war. Der Neurologe, der mich untersucht hatte, war ziemlich sicher gewesen, dass mein visuelles Gedächtnis nicht gelitten hatte, und ich hatte versucht, das Gesicht des Mannes in meiner Erinnerung lebendig zu halten, indem ich mich immer wieder mit der Skizze des Polizeizeichners beschäftigte. Falls diese Darstellung falsch war, war das ein weiterer Faktor, auf den ich keinen Einfluss hatte, und somit ein weiterer Gedanke, mit dem ich mich nicht herumschlagen musste.
    Fred sah aus wie ein Handelsvertreter im Ruhestand. Sein Gesicht war rund und fleischig, wogegen auch sein ungepflegtes graues Haar nicht half, das sich bereits lichtete; ebenso wenig wie die Kunststoffbrille mit den dicken Gläsern. Über einem gestreiften Hemd trug er eine Windjacke, die sich am Bauch ausbeulte, und dazu eine Polyesterhose. Er ließ sich mir gegenüber auf die Sitzbank fallen und klatschte das Magazin auf den Tisch.
    »Wie lange sind Sie schon hier?«, fragte er.
    »Zwei Stunden.«
    »Sie sind ein geduldiges Arschloch.«
    »Nur vorsichtig«, erwiderte ich.
    »War es das wert?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Man kann nicht ewig vorsichtig sein«, sagte er. »Nach einer Weile sagt man sich einfach: Scheiß

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