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Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Knopf
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sie in ein Worddokument, das ich ausdruckte, dann löschte ich die Nachricht und schloss den Account, den ich unter falschem Namen eröffnet hatte, da mehr nicht erforderlich gewesen war.
    Daraufhin konvertierte ich mit der Suchen-und-ersetzen-Funktion von Word die Zahlen und Symbole zu Telefonnummern, Mail-Adressen und Namen:
    Omar Rankin
    Pally Buttons
    Jack Hammer
    Fred Tootsie
    Austin Ott der Dritte
    Zum ersten Mal seit der Sitzung mit dem Polizeizeichner hatte ich das Gefühl, der Mann im Trenchcoat wäre in greifbare Nähe gerückt, obwohl nicht einmal feststand, dass er sich auf dieser Liste fand. Aber so oder so, es war ein Schritt in die richtige Richtung.
    Ich studierte die Namen, mit Sicherheit
noms de guerre,
und wartete darauf, dass mir eine unbewusste Wahrnehmung das wahrscheinlichste Ziel signalisierte.
    Die qualvollen Stressreaktionen der jüngsten Vergangenheit waren vergessen, an ihre Stelle trat eine neue Reihe von Empfindungen. Meine Hände waren ruhig, meine Sicht scharf. In meinem tiefsten Inneren herrschte Gelassenheit, und an Stelle meines rasenden Herzens schwebte eine Kristallkugel aus silbrigem Eis. Du magst Omar sein oder auch Fred, wer immer du bist, ich werde dich finden.
    Dessen bin ich mir sicher.
    Jetzt.

Kapitel 8
    E s war grausam: Je besser es mir körperlich ging, desto mehr fehlte mir Florencia. Nein, sie fehlte mir nicht nur, ich sehnte mich verzweifelt nach ihr, in einem solchen Ausmaß, dass ich oft glaubte, es nicht ertragen zu können, und überzeugt war, dass ihre Abwesenheit letzten Endes meine geistige Gesundheit zerstören würde.
    Die Tatsache, dass ich Zeuge des Mordes an ihr gewesen war, dass die hoffnungslose Endgültigkeit des Todes für mich kein abstraktes Konzept bedeutete, half nicht. Ich kannte die letzte, die unwiderrufliche Wahrheit.
    Sie kam nie wieder.
    Obgleich ich nie zuvor eine solche Traurigkeit empfunden hatte, war es bisher mein Allheilmittel gegen Schwierigkeiten gewesen, meinen Kopf zu beschäftigen und mich in die Arbeit zu stürzen. Es war die einzige Linderung, die ich kannte, der einzige Mechanismus, der mir half, morgens aus dem Bett zu kommen und mich den Anforderungen des Tages zu stellen.
     
    Ich fuhr zurück zum Büro gegenüber von Sebbies Apartment. Dort kontrollierte ich die Digitalaufzeichnungen, die mir verrieten, dass Sebbie und die Frau, die sich als seine Ehefrau herausgestellt hatte, zu ihrer Routine zurückgefunden hatten. Ich lud die neuen Dateien herunter und löschte dann die Festplatte im Aufnahmegerät, wonach es bereit war für die nächsten achtundvierzig Stunden. Zurück in meinem Haus, packte ich ein kleines Päckchen mit einem Zweitschlüssel zum Büro, einer DVD mit ausgewählten Videosequenzen und Fotos von Sebbie, seiner Nachbarschaft, der jungen Frau und einer bearbeiteten Aufnahme unseres Telefongesprächs (bei der ich mit einem Programm meine Stimme verzerrt hatte). All das packte ich in einen FedEx-Karton, den ich an Henry Eichenbach adressierte. Ich legte einen Zettel dazu: »Sie haben eine Woche, sich alles zu beschaffen, was möglich ist. Danach endet Ihr Exklusivrecht. Danke für Ihre Hilfe.«
    Danach stellte ich ein identisches Paket zusammen, adressierte es an Shelly Gross in Rocky Hill und warf es in den Outback, um es demnächst zu versenden.
     
    Die Aufgabe eines Detektivs oder Kopfgeldjägers, das Aufspüren von Vermissten, ist in gewisser Weise geradezu absurd einfach geworden. Gegen Zahlung einer nominellen Gebühr hat man Zugriff auf vollkommen legale, universell zugängliche Datenbanken, die Details wie Name, Telefonnummer und Mail-Adresse abgleichen und eine physische Adresse ausspucken. Und zusätzlich häufig noch spezifischere Informationen wie Alter, Wohndauer an der Adresse, Beruf, schulische Ausbildung usw. Gelegentlich sogar ein Foto.
    So konnte ich Omar Rankin, einen distinguiert wirkenden Afroamerikaner, innerhalb von fünf Minuten ausschließen.
    Obgleich das Ergebnis negativ ausfiel, gab mir die Geschwindigkeit, in der ich es erzielte, Selbstvertrauen und half, den Schmerz meines Totalversagens im Fall von Jack Hammer zu lindern: Weder die Mail-Adresse noch die Telefonnummer, die ich von Sebbie erhalten hatte, waren gültig. Als FBI -Agent oder auch nur regulärer Polizeibeamter hätte ich trotzdem den mit diesen Konten verbundenen Namen und die Postadresse herausfinden können, aber leider war ich das nicht. Schlimmer noch, es lebten überraschend wenige Jack Hammers im Nordosten der

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