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Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Knopf
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Daten – Alter ( 52 ), Wohnort, Telefonnummer, Vorstrafen (keine) und Berufslaufbahn. Er war seit zehn Jahren beim Sicherheitsdienst von Clear Water beschäftigt. Davor hatte er in ähnlichen Stellen bei Electric Boat, dem U-Boot-Hersteller in Groton auf der anderen Seite des Flusses gegenüber von New York und davor bei der Küstenwache der U.S. Army gearbeitet.
    Ich kopierte alle Informationen in eine Mail und schickte sie an mich selbst, um sie auch vom Smartphone abrufen zu können. Dann wandte ich mich wieder meinem Projekt zu, verlor mich in den Details des Plans, einem unaufhörlichen Fluss von wenn/danns, der durch meinen Verstand strömte und dabei jegliche wie auch immer geartete Ablenkung überschwemmte, die aus diesem hilfreichen, aber häufig irritierenden Unterbewusstsein aufzusteigen drohte.
     
    Ich begann einige Tage später mit der Überwachung, nachdem alle anderen Vorbereitungen abgeschlossen waren. Ich ging davon aus, dass Chalupnik, seit zehn langen Jahren Veteran des Kasinos, eine Schicht arbeitete, in der der Aktivitätspegel immer wieder anstieg, also vom Nachmittag bis gegen zweiundzwanzig Uhr. Ich fing an, an seinem weißen Haus im Stil der sechziger Jahre in der Nähe von Waterford vorbeizufahren, immer kurz vor und nach zweiundzwanzig Uhr dreißig. Dieser Ansatz war grob und unpräzise, aber ich wagte nicht, Natsumi um weitere Nachforschungen zu bitten, wie mitfühlend sie auch immer sein mochte. Ich hatte ihr geantwortet und mich bedankt, und sie hatte sehr direkt ihrer Hoffnung Ausdruck verliehen, dass ich wieder einmal an ihrem Tisch stehen blieb, und das war’s.
    Am dritten Abend fuhr ich gerade rechtzeitig die Straße entlang, um zu sehen, wie die Rücklichter einer in Belas Einfahrt parkenden japanischen Limousine erloschen. Er stieg aus, und als ich vorbeifuhr, konnte ich ihn im Licht der schummrigen Außenbeleuchtung mit fast absoluter Sicherheit identifizieren. Ich notierte mir die Uhrzeit und machte weiter.
    Erst am übernächsten Abend landete ich einen weiteren Treffer, diesmal überzeugender. Dennoch machte ich noch eine Woche weiter, um zu bestätigen, dass ich das Grundmuster erkannt hatte.
    Am gewählten Abend ergriff ich die Gelegenheit und parkte am Bordstein, wo ich darauf wartete, dass das japanische Auto vorbeifuhr und in die Einfahrt bog. Ich setzte mich mit abgeschalteten Scheinwerfern dahinter, gerade als Chalupnik zur Haustür ging.
    Er wirbelte zu mir herum, und ich schoss ihm mit einem Elektroschocker direkt in den Bauch. Er brach zusammen, und ich stieg aus und erreichte seinen sich windenden Körper innerhalb des zehn Sekunden-Limits des elektrischen Schlags. In dem Moment, in dem die Krämpfe aufhörten, stach ich ihm eine Spritze seitlich in den Hals und drückte zu. Man hörte einen leises Plop und eine Art gurgelndes Stöhnen, ehe sein Körper Sekunden später leblos dalag.
    Ich packte ihn am Kragen seines Jacketts und am Gürtel und halb trug ich, halb schleifte ich das tote Gewicht hinüber zum Outback. Unter Aufbietung meiner letzten Kraftreserven hievte ich den größten Teil seines Körpers auf die Ladefläche. Dann zerrte ich den Rest von vorn hinein.
    Ich legte eine Decke über ihn und drückte sanft die Klappe zu, bis der Riegel einrastete. Dann setzte ich aus der Einfahrt und fuhr davon, wobei ich die Scheinwerfer erst am Ende des Blocks einschaltete.

Kapitel 11
    A ls Chalupnik das Bewusstsein wiedererlangte, sah er das Innere einer Holzkiste. Die Holzwände wurden von einem in der Decke versenkten Halogenstrahler schwach erleuchtet. Seine Arme und Beine waren mit Paketband an einen Stuhl gefesselt, der mit Stahlschrauben am Boden fixiert war. Die Luftzufuhr der Kiste reichte gerade eben zum Atmen. Die Beleuchtung, wenngleich gedimmt, heizte den begrenzten Raum auf.
    Aus seinem eingeschränkten Blickwinkel konnte er die Gegensprechanlage, die neben seinem rechten Ohr angebracht war, nicht sehen, aber er konnte mich deutlich hören, trotz des Filters, der meine Betonung unterdrückte und meine Stimme mechanisch und monoton klingen ließ.
    »Sie sind wach«, sagte ich. »Können Sie sehen?«
    »Was zur Hölle
ist
das?«, antwortete er im nasalen Tonfall des Manns im Trenchcoat.
    »Können Sie sehen?«
    »Meine Eingeweide brennen. Sie haben auf mich geschossen.«
    »Mit einem Elektroschocker. Sonst wären Sie längst tot. Sagen Sie mir, ob Sie sehen können.«
    »Ich kann sehen.«
    »Ihr Name?«
    »Den kennen Sie nicht? Sie wollen mich

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