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Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Knopf
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Barren mindestens tausend Dollar mehr wert sind als der momentane Unzenpreis. Sie haben zu viel geliefert, Mr. G.«
    Ich lehnte mich zurück. Ich hatte vergessen, dass ich zur Sicherheit ein bisschen mehr eingepackt hatte, damit ich auf keinen Fall zu wenig hatte, je nachdem, wie die Preise seit meiner letzten Kontrolle fluktuiert waren. Ich hatte geplant, ihm den Überschuss als Beweis meines guten Willens umsonst zu überlassen. Stattdessen hatte ich Little Boy den perfekten Vorwand geliefert, mich zu Tode zu erschrecken. Das sagte ich ihm.
    »Danke, Mr. G. Sie wollten mich also gar nicht auf die Probe stellen, eh?«
    »Nein. Obwohl es vielleicht eine gute Idee gewesen wäre.«
    Er lachte und klopfte mir mit dem Handrücken auf die Brust. Es tat weh, aber ich tat so, als spürte ich nichts.
    »Sehr gut. Das gefällt mir. Jetzt möchten Sie Ihr Geld, nehme ich an.«
    »Das ist so üblich.«
    »Sie reden nicht wie jemand, der Gold stiehlt«, bemerkte er, als würde er mich von etwas in Kenntnis setzen, das ich vielleicht noch nicht wusste.
    »Ich glaube, Menschen, die Gold stehlen, gibt es in allen Spielarten. Es ist ein universelles menschliches Gebrechen.«
    »Sehen Sie, jetzt tun Sie es schon wieder.«
    »Das Geld«, mahnte ich.
    Er stand auf, holte eine kleine Ledertasche aus demselben Fach wie vorher das Test-Set und ließ sie in meinen Schoß fallen.
    »Amerikanische Dollar«, sagte er. »Echt, nicht gefälscht. Nicht gekennzeichnete Hunderter. Zählen Sie nach.«
    Und das tat ich, aber nicht, weil ich dachte, er würde mich betrügen. Nicht zu zählen wäre ein Zeichen von Schwäche gewesen. Er wartete schweigend, bis ich fertig war, was ich mit erhobenen Daumen bestätigte. Er grinste wieder breit und streckte mir seine riesige Hand entgegen. Ich griff zu.
    »Ich brauche etwas Zeit, um meine Vorräte aufzustocken«, sagte ich. »Ich melde mich bei Ihnen. Und vergessen Sie die Nachricht an Austin Ott nicht.«
    Er schüttelte weiter meine Hand, nachdem ich meinen Griff gelockert hatte, wobei er seinen verstärkte.
    »Es ist nicht gerade fair, dass Sie wissen, wo ich wohne, aber ich nicht, wo Sie wohnen«, sagte er.
    »Es ist nicht fair, dass Sie eine liebende Familie haben, eine Bruderschaft, zu der Sie gehören, eine komplette Gemeinschaft, die Sie schützt. Ich habe nur mich selbst. Wenn mein Leben nicht geheim bleibt, bin ich schutzlos.«
    Er ließ meine Hand fallen und schürzte die Lippen, das Sinnbild angestrengten Nachdenkens.
    »Ich beginne Sie zu mögen, Mr. G., wider besseres Wissen. Nehmen Sie Ihr Geld und machen Sie, dass Sie rauskommen, ehe Sie mich enttäuschen. Ich kann mit Enttäuschungen nicht besonders gut umgehen.«
    Ich tat wie geheißen, während ich mir in meinem Innersten eingestand, dass ich Little Boy ebenfalls zu mögen begann, ohne auch nur einen vernünftigen Grund dafür zu haben.

Kapitel 18
    A m nächsten Morgen wachte ich gegen fünf Uhr auf, kochte mir eine große Kanne Kaffee und setzte mich wieder an den Computer. Ich öffnete erneut das Premium-Treuhandkonto von Florencias Agentur und begann die Summen zu addieren, die an Deer Park Underwriters ausgezahlt worden waren. Ich ging sieben Jahre zurück, dort endete die Spur mit der Installation des neuen Systems. Die Berichte der vorhergehenden acht Jahre waren auf Magnetbändern gespeichert, die irgendwo in einem Lagerhaus untergebracht waren, dem Zugriff des World Wide Web entzogen.
    Doch allein die Addition der letzten sieben Jahre ergab 6 , 5  Millionen Dollar.
    Ich schloss das Buchhaltungsprogramm und wechselte zu »Transaktion«, wo ich die Kunden suchte, deren Policen von Deer Park Underwriters abgesichert worden waren. Es gab keine.
    Ich hatte früher für eine Versicherungsagentur gearbeitet, die Managerhaftpflichtpolicen verkaufte. Eingeschlossen waren der Schutz vor Betrug oder Unterschlagung durch Angestellte, die in einer Anklage gegen das Management wegen fehlender Einrichtung angemessener Kontrollen münden konnten. Meine Aufgabe war es gewesen, die verschiedenen Wege festzustellen und zu dokumentieren, auf denen Angestellte ihre Hand in die Firmenkasse stecken konnten. Einige davon waren sehr gerissen und kompliziert, andere simpel und in ihrer Einfachheit brillant. Ich erkannte sofort, wohin das hier gehörte. Irgendwo dazwischen.
    Ich rief den Vertrag mit Spacejockeys auf und forderte eine Dokumentation der Vorgänge an. Im Besonderen wollte ich die Zieladresse der von Deer Park Underwriters weitergeleiteten

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