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Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Knopf
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reichlich Zeit, die Übergabe vorzubereiten. Er sagt, es sei alles glattgelaufen. Er hat sich jetzt komplett in den Ruhestand zurückgezogen, in sein Haus auf den Virgin Islands. Gott segne ihn.«
    Ich blieb noch lang genug in der Leitung für ein paar schwächliche Beruhigungsversuche und eine weitere Entschuldigung. Dann legten wir versöhnt auf.
     
    An diesem Abend traf eine neue Mail in dem Postfach ein, das ich bei der Videoüberwachung von Shelly Gross verwendet hatte.
    Darin stand: »Wollen Sie den Mercedes noch verkaufen, Alex?«
    Ich spürte, wie eine Hitzewelle durch meinen Körper raste und mein Kopf zu dröhnen begann. Ich holte tief Luft, um meinen Verstand zu klären und einen Ansturm panischer Reaktionen abzuwehren, der mich zu leichtsinnigem Handeln getrieben hätte.
    Theoretisch konnte er über alles Bescheid wissen, was ich unter dem Namen Alex Rimes getan hatte. Über alle Bankkonten, alle Kreditkarten, alle Käufe und Mietverträge. Er konnte wissen, dass die Identität von einem unglücklichen Kerl in Alaska entwendet worden war. Er konnte alles bis zu Gerrys Werkstatt in der alten Fabrik zurückverfolgen. Indem er an dieser Stelle Kontakt zu Gerry in Amsterdam aufnahm, konnte er die Verbindung zu einem anderen Toten namens Arthur Cathcart herstellen.
    Er konnte feststellen, dass Alex erst neulich einen Food Truck erworben und kurz danach wieder abgestoßen hatte. Dass er eine Verbindung zu dem Raub von Edelmetallen bei Collingsworth Machine Tools & Metals herstellte, war unwahrscheinlich, da CMT & M noch gar nichts von dem potenziellen Raub wusste. Ebenso konnte er nicht wissen, dass Alex Rimes mittlerweile umgezogen war und eine neue Identität angenommen hatte, da ich Alex sorgsam von »Mr. Frosch« abschirmte.
    Andererseits, argumentierte mein klügeres Ich, erforderte die Einrichtung dieses Kontos nicht mehr als ein Bündel erfundener Daten. Keine Sozialversicherungsnummer, keine Kreditkarte, nur die Registrierung. Es war denkbar, dass die Website meine IP -Adresse gespeichert hatte, aber wenig wahrscheinlich. Und selbst wenn, ich hatte den Computer bar bezahlt und im Laden nur falsche Informationen angegeben, also war er nicht bis zu mir zurückzuverfolgen.
    Deshalb konnte er theoretisch nicht mehr haben als den Namen Alex Rimes.
    Trotzdem war das schlecht, weil ich nicht mit Sicherheit wusste, was er wusste, nicht wusste, was mich gefährdete und deshalb entsorgt werden musste, und selbst das beinhaltete ein neues Risiko.
    Da mir nichts anderes übrigblieb, schrieb ich zurück.
    »Diese Autos sind selten, aber vielleicht nicht für den entschlossenen Jäger.«
    Seine Antwort erfolgte innerhalb weniger Minuten. Und der Dialog begann.
    »Ich möchte Ihnen helfen«, schrieb er.
    »Wobei?«
    »Ihr Ziel zu erreichen.«
    »Ich will nicht, dass die Kavallerie eingreift«, schrieb ich. »Das würde alles kaputt machen.«
    »Im Augenblick geht es nur um mich.«
    »Woher soll ich das wissen?«, schrieb ich.
    »Das können Sie nicht. Aber ich arbeite nicht länger für diese Typen. Ich habe keine Verpflichtung, mein Wissen weiterzugeben.«
    »Und was ist für Sie drin?«
    »Das Angebot, das Sie mir bereits unterbreitet haben«, schrieb er. »Den großen Fisch am Ende der Schnur zu fangen.«
    »Woher haben Sie diese Adresse?«
    »Auf dem Objektiv der Kamera war eine weitere Seriennummer. Man muss das Gehäuse aufbrechen, um sie zu finden. Einfach, sie mit dem Sender und der Homepage der Naturbeobachter abzugleichen. Ein Besuch beim Webmaster mit meiner alten Dienstmarke, und fünf Minuten später hatte ich Ihren Namen und Ihre Mail-Adresse.«
    Ich konnte nicht einschätzen, ob das nun alles war, was er hatte, oder ob er mir das nur vormachte. Ich musste meine eigene Realität wählen.
    »Können Sie mir mehr als das sagen?«, schrieb ich.
    »Nein.«
    »Aber, bei allem Respekt, wie wollen Sie mir dann helfen?«
    »Eventuell gibt es ein Foto«, schrieb er.
    Ich zögerte mit meiner Antwort länger, als mir lieb war.
    »Eventuell?«
    »Es ist zehn Jahre alt, nicht besonders scharf und unbestätigt. Aber der Typ, der es aufgenommen hatte, versuchte es noch einmal. Ohne Erfolg, wir haben ihn Stück für Stück gefunden.«
    »Haben Sie es?«
    »Nein, ich muss es erst besorgen«, schrieb er. »Das ist nicht so einfach. Den Ärger nicht wert, wenn Sie nicht mitspielen.«
    »Spiel? Wie lauten die Regeln?«
    »Keine Formalitäten. Nur ein bisschen Vertrauen.«
    »In diesem Spiel existiert kein

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