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Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Knopf
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mich doch Auric. Wir sind sehr geschmeichelt von dem Ergebnis. Was hat Sie veranlasst zu kommen, wenn ich fragen darf?«
    »Ein Anruf von Nitzy natürlich. Jene welche, der man nicht widersprechen darf.« Nitzy knickste, eine seltsame Geste, selbst für sie. »Sie war voll des Lobes für Sie und Ihre Frau. Die ich absolut göttlich finde, wenn Sie mir die Bemerkung gestatten.«
    »Selbstverständlich.«
    »Ich habe mehrere Jahre in Tokio gelebt, als Vertreter von Goldman. Japanische Frauen, was soll ich sagen.«
    »Was treiben Sie denn heutzutage?«, erkundigte ich mich.
    Er schilderte mir eine Reihe von Investment- und Spekulationsobjekten, an denen er arbeitete. Alle gesichtsloser industrieller Natur, alle im Hundert-Millionen-Bereich und damit weit jenseits des unbedeutenden Kaufs einer acht Millionen teuren Versicherungsagentur.
    »Haben Sie Kinder?«, fragte ich.
    Brandt verströmte den üblichen elterlichen Stolz.
    »Meine Tochter Elise und meinen Sohn Damien. Elise studiert in New York Tanz und ein wenig Schauspiel, Damien ist Geschäftsführer. Bei einer Versicherungsagentur. Unterschiedlicher geht es kaum, nicht wahr?«
    »Ich habe selbst keine Kinder, aber das höre ich häufig von Eltern in meinem Bekanntenkreis.«
    »Schon verdammt merkwürdig.«
    »Lebt Damien auch in New York?«
    »In Stamford. Die kleine Stadt ist voll mit Finanzmaklern. Vermutlich der Grund, warum Sie in der Gegend sind, oder?«
    »Man muss dort angeln, wo die Fische sind.«
    »Sie machen in Metallen? Absolut nicht mein Ding«, sagte er mit einem schnaubenden Feixen und trank einen Schluck von seinem Scotch mit Eis.
    »Ich dachte, Sie wären stets an den höchsten Profitmargen interessiert«, sagte ich.
    »Das stimmt auch.«
    »Was ich mache, ist Ihr Ding – hoch zwei«, erklärte ich, gab ihm die Hand und spazierte weiter. Ich ging zu einem Paar am Rand, das sich weder die Feuerkünstler noch die anderen Partygäste ansah, sondern das Haus selbst. Ich erinnerte mich an seinen Namen, der auf meiner Liste stand, aber nicht an ihren.
    »Sie sind also Larry«, begann ich und wandte mich dann an seine Frau, »und Sie sind …?«
    »Jennifer. Leicht zu vergessen. In meiner Kindheit war der Name selten, aber heutzutage heißt jede Tussi in der Stadt so.«
    »Ich freue mich, dass Sie gekommen sind«, sagte ich.
    »Nicht so ganz unsere Szene«, sagte Larry. »Aber in Ihrem Fall haben wir eine Ausnahme gemacht.«
    »Ich bin geschmeichelt.«
    »Die meisten unserer Freunde wohnen nach wie vor in Queens«, warf Jennifer, um eine Erklärung bemüht, ein. »Wir sind wegen der Schulen hergezogen.«
    »Dann freut es mich besonders, dass Sie sich die Mühe gemacht haben«, sagte ich.
    »Vielleicht war es Ihr Name, der mir aufgefallen ist«, bemerkte er mit einem Zucken, das beinah seine gesamte linke Gesichtshälfte in Mitleidenschaft zog.
    »Kennen Sie noch andere Auric Grenouilles?«
    »Nein, aber das ist genau der Punkt, oder?«
    »Ich habe Ihren Nachnamen vergessen.«
    »Antonelli, geborener Anderson, aber ich habe ihn aus beruflichen Gründen in Antonelli geändert«, sagte er mit einem erneuten Zucken, was, wie mir allmählich bewusst wurde, sein Ersatz für ein Lächeln war.
    »Was machen Sie denn beruflich, Larry?«
    »Verschiedenes. Ein bisschen dies, ein bisschen das. Ich langweile mich rasch, wenn ich immer dasselbe mache.«
    »Ich handle mit Metallen«, sagte ich. »Mir gefällt die Konzentration.«
    »Davon habe ich schon gehört. Was mich, wie ich zugeben muss, ein wenig neugierig gemacht hat.«
    »Immer gern bereit, mit einer interessierten Partei zu sprechen«, antwortete ich.
    »Musst du nicht deine Nase pudern oder irgend so einen Mist?«, wandte er sich an Jennifer.
    Sie verstand die Botschaft und ließ uns allein, ohne sich die Kränkung anmerken zu lassen.
    Larry musterte mit schräg gelegtem Kopf die Menge, die sich von Serviertisch zu Serviertisch schob oder sich in kleinen Gruppen sammelte, mit Gläsern und Hors-d’oeuvres-Tellern jonglierend.
    »Tja, wir sind wegen der Schulen hergezogen. Schulen für die Reichen«, sagte er mit einem erneuten Zucken. »Die Leute dort? Einige der Gerissensten der Welt. Mehr Hirnschmalz als der Rest des Universums zusammen. Und jedes Megawatt auf ein einziges Ziel konzentriert: Geld. Keiner von denen gibt auch nur einen Scheiß auf das Museum dieser närrischen Frau. Sie sind wegen Ihnen hier, weil Aidan Pico gesagt hat, es täte sich eine Gelegenheit auf, und keiner will der Trottel sein,

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