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Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Knopf
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›bisschen‹«, schrieb ich. »Nicht für mich.«
    »Sie haben mir Frondutti geliefert. Ich habe nicht wirklich begriffen, was das bedeutet, aber jetzt tue ich es. Beweis des Vertrauens. Okay, das Foto wird in vierundzwanzig Stunden in diesem Postfach landen.«
    »Nein, das Postfach ist tot. Schicken Sie es hierher.«
    Ich gab ihm Anweisungen für das Senden an wallbox.com, dann klinkte ich mich aus. Ein paar Minuten später löschte ich das Postfach, obwohl ich wusste, dass immer noch ein verräterischer kleiner Tunnel von dort zu mir führte, falls ein offizieller Internetexperte mit den richtigen Geheimkarten sich damit beschäftigte.
    Ich verließ mein Computerzimmer als leicht veränderter Mann. Ich entdeckte Natsumi in dem großen Wintergarten vor dem Bankettsaal, wo in ein paar Wochen die Silber- und Eis-Phase der Festlichkeiten stattfinden sollte. Sie und die Costellos schoben Tische herum. Ich erkundigte mich in scherzhaftem Ton, ob ich meine Frau ausborgen könnte. Sie sagten »Sì, sì«, und ich führte sie in die überquellende Bibliothek, wo ich ihr die Neuigkeit zumindest in bequemen Ledersesseln mitteilen konnte, in Gegenwart der großen Werke der westlichen Zivilisation.
    Sie hörte aufmerksam zu, ohne eine Reaktion zu zeigen.
    »Du weißt es nicht, aber was hast du für ein Gefühl? Manchmal sind Gefühle klüger als der Verstand«, sagte sie.
    »Ich fühle, dass er mehr an meiner Beute interessiert ist als an mir. Ich habe ihm Grund zur Neugier gegeben, aber mich zu finden kann nicht sein oberstes Ziel sein. Er hat das organisierte Verbrechen in Connecticut praktisch im Alleingang von hinten aufgerollt, mit Ausnahme von Little Boy, Sebbie Frondutti, den ich ihm geliefert habe, und Jason Three Sticks, den ich ihm liefern könnte. Warum nicht mitspielen?«
    »Ich gebe dir recht. Manchmal versteckt man sich am besten in der Öffentlichkeit, und der beste Weg, sich zu schützen, ist, sich zu exponieren.«
    »Japanische Philosophie?«
    »Psychologiekurs 401 . Unterdrückung natürlicher Instinkte zur Entwicklung ausgewogener Lebensstrategien.«
    »Sag, dass du das erfunden hast.«
    »Stimmt. Aber ich hatte schlimmere.«
    Sie ging zurück in den Wintergarten, und ich blieb allein in der Bibliothek sitzen und versuchte, meine sich überschlagenden Gedanken zu ordnen. Ich näherte mich dem Punkt, an dem die Komplexität des Plans zu Kontrollverlust führte. Selbst mit meinen reduzierten mathematischen Fähigkeiten wusste ich, wie die Chancen wissenschaftlich gesehen standen. Ich hatte Wahrscheinlichkeiten berechnet und die Chaostheorie studiert, laut der ein winziges statistisches Detail mit der Zeit die dominante Gleichung zerstörte.
    Ich stellte mir eine Kurve vor, deren eine Achse meine persönliche Sicherheit darstellte und Zeit die andere. Sie zeigte an, dass mir die Zeit davonlief. Rasend schnell.
    Ich traf zwei Entscheidungen. Ich würde Shelly Gross vertrauen, und ich würde meinen Gefühlen vertrauen, wie mir Natsumi Fitzgerald geraten hatte, deren eigene Gefühle sich bis jetzt als besonnen und klug erwiesen hatten.

Kapitel 21
    S elbst jemand, der so absolut rational ist wie ich, hegt den Verdacht, dass dort draußen mystische Wesen existieren, die ihre Zerstörungskräfte gegen meine Ziele richten. Deshalb begrüßte ich voller Dankbarkeit und Erleichterung die frostig-klare, aber nicht unerträgliche Kälte, die für die Nacht der Party vorhergesagt wurde.
    Falls man den Zusagen glauben konnte, hatten Nitzy und Aidan es fertiggebracht, die wichtigsten Mitglieder der Schickeria von Fairfield County zum Kommen zu bewegen, knapp fünfzig Personen. Das Ereignis war der Aufmerksamkeit der
New York Times
entgangen, aber die Lokalzeitung brachte es in der Sonntagsausgabe als Aufmacher des Gesellschaftsteils, inklusive einer Beschreibung der Gastgeber als »attraktives und äußerst wohlhabendes Ehepaar aus Wer-weiß-woher«.
    Natsumi und die Costellos waren grau vor Erschöpfung, und ich sah vermutlich nicht besser aus. Wir alle hatten in der vergangenen Woche achtzehn Stunden am Tag geschuftet, und immer noch warteten unerledigte Aufgaben auf uns, die unseren flüchtigen Schlaf überschatteten.
     
    Am Morgen des Ereignisses stahl ich mich eine Stunde weg, um ins Internet zu gehen. Shelly stand zu seinem Wort. Bei wallbox fand ich das Schwarzweißfoto eines Mannes und folgende Nachricht:
    »Es wurde bereits so weit wie möglich bearbeitet, ohne das Gesicht zu verzerren. Man kann nur die Pixel

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