Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Headhunter

Headhunter

Titel: Headhunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Nesbo
Vom Netzwerk:
Vertrag mit einer Wachgesellschaft. Und keiner von den Handwerkern
hat einen Schlüssel. Die arbeiten ohnehin nur zwischen acht und vier, streng
nach Hausordnung. Und wenn die da sind, bin ich das in der Regel auch.«
    »Ich
glaube, du solltest trotzdem ein Auge darauf haben. Weißt du, bei welcher
Sicherheitsgesellschaft der Alarm losgeht?«
    »Trio
- oder so. Ich hatte eigentlich vor, deine Frau zu fragen, ob sie jemanden
weiß, der mir eine Expertise über das Bild erstellen kann. Du bist der Erste,
mit dem ich darüber rede, ich hoffe, du erzählst das niemandem.«
    »Natürlich
nicht. Ich kann sie fragen und mich dann wieder melden.«
    »Danke,
das wäre nett. Vorläufig weiß ich nur, dass es nicht zu seinen bekanntesten
Bildern gehört, auch wenn es echt ist.«
    Ich
lächelte schnell. »Ja, das ist schade. Aber zurück zur Anstellung. Es würde
auch mir entgegenkommen, wenn wir schnell handeln könnten. Wann hättest du
Zeit, Pathfinder zu treffen?«
    »Egal,
jederzeit.«
    »Gut.«
Ich dachte nach, während ich in meinen Kalender blickte. Handwerker von acht
bis vier. »Es passt Pathfinder sicher am besten, wenn sie irgendwann nach
Büroschluss nach Oslo kommen können. Horten ist mit dem Auto etwa eine Stunde
entfernt, vielleicht sollten wir uns auf einen der nächsten Tage gegen sechs
Uhr einigen, würde dir das passen?« Ich sagte es so locker wie möglich, aber
der falsche Ton tat mir selbst in den Ohren weh.
    »Sicher«,
sagte Greve, der nichts bemerkt zu haben schien. »Solange es nicht schon morgen
ist«, fügte er hinzu und erhob sich.
    »Das
wäre sicher auch für meine Kunden zu kurzfristig«, meinte ich. »Ich rufe dich
dann unter der Nummer an, die du mir gegeben hast.«
    Ich
begleitete ihn zur Rezeption. »Könnten Sie bitte ein Taxi rufen ... - da?« Ich
versuchte Odas oder Idas Gesicht zu entnehmen, ob sie mit der Abkürzung
einverstanden war, wurde aber von Greve unterbrochen:

»Danke,
ich bin mit dem eigenen Wagen da. Grüß deine Frau von mir. Dann erwarte ich
also deinen Anruf.«
    Er
reichte mir die Hand, und ich schlug breit lächelnd ein: »Ich versuche dich
heute Abend anzurufen, morgen hattest du doch zu tun, oder?«
    »Ja.«
    Ich
weiß nicht recht, warum ich an diesem Punkt nicht aufgehört habe. Der Rhythmus
des Gesprächs, das sichere Gefühl, zum Ende gekommen zu sein, sagte mir, dass
ich mich verabschieden sollte. Andererseits trieb mich mein Bauchgefühl, eine
vage Vorahnung, eine vielleicht bereits existierende Angst zur Vorsicht.
    »Ja,
so eine Renovierung ist eine zeitaufwendige Sache«, meinte ich.
    »Das
ist es nicht«, sagte er. »Ich fliege morgen früh nach Rotterdam. Meinen Hund
holen, der war die ganze Zeit in Quarantäne. Ich komme erst spätabends wieder.«
    »Ah
so«, sagte ich und ließ seine Hand los, damit er nicht spürte, wie ich
erstarrte. »Was für einen Hund hast du?«
    »Einen
Nietherterrier. Eigentlich ein Jagdhund. Aber aggressiv wie ein Kampfhund.
Gut, so einen im Haus zu haben, wenn man solche Bilder an der Wand hat, meinst
du nicht auch?«
    »Aber
sicher«, sagte ich. »Aber sicher.« Hunde. Ich hasste Hunde.
     
    »Ja,
okay«, hörte ich Ove Kjikerud am anderen Ende der Leitung sagen. »Clas Greve,
Oscars gate 25. Den
Schlüssel habe ich hier. Übergabe im Sushi & Coffee in einer Stunde. Der
Alarm wird deaktiviert morgen, Punkt 17 Uhr.
Ich muss dann unter irgendeinem Vorwand die Spätschicht übernehmen, aber das
wird schon gehen. Warum ist das dieses Mal eigentlich so kurzfristig?«
    »Weil
ab morgen Abend ein Hund in der Wohnung sein wird.«
    »Okay.
Und warum nicht während der Arbeitszeit, wie sonst?«
    Der
junge Mann mit dem Corneliani-Anzug und der obercoolen Brille ging über den
Bürgersteig auf die Telefonzelle zu. Ich drehte ihm den Rücken zu, um nicht
grüßen zu müssen, und schob den Mund näher an den Hörer:
    »Ich
will 100 Prozent
sicher sein, dass keine Handwerker dort sind. Und dann rufst du sofort Göteborg
an und beschaffst eine anständige Reproduktion des Rubens. Es gibt einige, sag
aber, dass es eine wirklich gute sein muss. Und dass du sie heute Nacht
brauchst, wenn du mit dem Munch kommst. Es ist kurzfristig, aber es ist
wirklich wichtig, dass ich diese Reproduktion morgen habe, verstanden?«
    »Ja
doch, klar.«
    »Und
dann kannst du noch sagen, dass du morgen Nacht mit dem Original kommst. Du
erinnerst dich doch noch an den Namen des Bildes?«
    »Ja, klar, >Die
katalonische Eberjagd< von Rubens.«
    »Beinahe. Bist du

Weitere Kostenlose Bücher