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Hear the Wind blow

Hear the Wind blow

Titel: Hear the Wind blow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David M Pierce
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Sie’s recht bedenken, haben Sie sich schon den ganzen Tag Sorgen gemacht und können’s nicht mehr für sich behalten. Sie erzählen ihm von Chico, der Hütte, den Schafen, Ihren Besuchen bei ihm und daß er plötzlich verschwunden ist. Sie wußten nicht mehr ein noch aus und haben sich dann an mich, die brillante Spürnase, gewandt, die das Geheimnis des Herumirrenden Hammels so schnell gelöst hat. Das wird hoffentlich Ihrem Amigo Tommy einen ordentlichen Schrecken einjagen. Wahrscheinlich weiß er inzwischen, daß seine Kumpel irgendeinen Typen umgelegt haben, der sich bei ihnen herumgeschlichen hat. Wenn sich aber besagter Typ als Ihr Schwager entpuppt, weiß er, daß er Ärger kriegen wird, und zwar Ärger direkt in Parson’s Crossing . Kapiert ?«
    »Ja, klar hab ich kapiert«, sagte Ricky. Dann sagte er etwas auf spanisch zu seiner Frau, daß sie sich beruhigen sollte, er wüßte, wie spät es sei, daß er aber noch rechtzeitig zur Arbeit kommen würde.
    »Wir können davon ausgehen, daß Tommy sich pronto mit seinen Kumpels in Verbindung setzen wird, damit sie sich ein Weilchen zurückhalten, den Laden dichtmachen und abwarten, nur für den Fall, daß ich nicht so bekloppt bin, wie ich aussehe. Falls er noch mal ins Büro zurückgeht, um von dort aus zu telefonieren, was unwahrscheinlich ist, weil er sich erst von Maes Ehemann an der Zentrale durchstellen lassen muß, dann heften Sie sich unter irgendeinem Vorwand an seine Fersen, Sie hätten ihm noch mehr zu erzählen oder so, damit er sich gleich von der Idee verabschiedet. Dann springt leider Ihr Wagen nicht an, weil Sie vorher irgend etwas Schlaues damit angestellt haben, zum Beispiel die Zündkerzen eingefettet, damit er’s nicht tut. Dann muß Sie natürlich Ihr Kumpel in die Stadt mitnehmen. Klar ?«
    »Ich kann Ihnen folgen«, sagte Ricky. »Wir wollen ja nicht, daß er an ein Telefon herankommt, bevor er zu Hause ist .«
    »Sie haben’s tatsächlich erfaßt«, meinte ich. Mama brachte mir eine Tasse Kaffee, die sie vor mich auf den Tisch stellte. »Natürlich kann er immer noch irgendwo anhalten und von einer Bar oder einer Telefonzelle aus anrufen, nachdem er Sie abgesetzt hat, aber es ist naheliegender, daß ein Typ, der einen Schock wie Tommy gekriegt hat, als erstes nach Hause schießt und von dort aus telefoniert, es ist einfacher und ungestörter, und er braucht keine Handvoll Kleingeld dafür. Jedenfalls ist es einen Versuch wert, und es kostet uns keine besondere Anstrengung. Wenn es nicht klappt, kann ich mir immer noch einen Ausdruck seiner Telefonrechnung besorgen und gucken, ob er regelmäßig irgend jemanden im Norden angerufen hat, was ich übrigens sowieso tun werde, aber wenn seine Kumpel immer nur ihn anrufen statt umgekehrt, dann nützt uns das wenig.«
    Dann ließ ich mir von Ricky noch einmal seinen Anteil am Plan hersagen; er hatte ihn bis ins letzte Detail intus und brannte darauf loszugehen, darum ließ ich ihn. Margarita hauchte mir einen Kuß durchs Telefon zu.
    »Danke, Kleines«, sagte ich.
    Ich trank noch eine zweite Tasse Kaffee mit Mama, die an jenem Morgen nicht in der allerbesten Verfassung war, obwohl sie nichts sagte, fuhr zu meinem Büro, wo ich nichts in der Post vorfand, was mich aufgehalten, geschweige denn reich gemacht hätte, dann nahm ich die Ventura-Autobahn ostwärts nach Glendale raus. Ich parkte vor dem Ersatzteillager der Einzelhandelsfirma J&M Sicherheitsanlagen GmbH, die in eine kleine Seitenstraße neben der Brand gequetscht war, gleich neben einem ums Überleben kämpfenden Scherz- und Zauberartikelladen. Ich warf einen verstohlenen Blick durch das beschlagene Schaufenster des Scherzartikelladens — dieselben herrlichen Produkte, die mich schon als Junge begeistert hatten, Plastikscheißhaufen, Fliegen in Eiswürfeln, Seife, die einen dreckig statt sauber macht, unsichtbare Tinte, Plastikkotze, Röntgenbrille. Ich habe zu Weihnachten mal eine Finger-Guillotine bekommen; mein Bruder hat sie sich dann ausgeliehen und kaputtgemacht.
    Ich kannte den Knaben hinter dem Verkaufstisch von J&M, da ich mit ihm über die Jahre regelmäßig Geschäfte gemacht hatte. Phil war sein Name, und er sah aus wie der typische Raumschiff-Kadett — Omabrille, Freakfrisur, ein von jugendlicher Akne durchsiebter Teint, der zu etwas mutiert war, was einem Pappmaché-Reliefmodell der Anden glich, T-Shirt, auf dem etwas Schweinisches auf lateinisch stand. Aber Phil kannte sich in seinem Metier aus, und in dem Metier gab

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