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Hear the Wind blow

Hear the Wind blow

Titel: Hear the Wind blow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David M Pierce
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rausgekriegt ?« fragte sie.
    »Telefonbuch«, sagte ich.
    »Woher weißt du, daß er da zu erreichen ist ?«
    »Das Unternehmen gehört ihm«, sagte ich. »Darum nehme ich mal an, daß er sich von Zeit zu Zeit dort blicken läßt, um das Kleingeld zu zählen .«
    »Wer ist die Handelsgesellschaft Nahost ?«
    »Gibt es nicht«, sagte ich und spannte einen Bogen in die Maschine.
    »Warum nicht?«
    »Benutz mal dein Köpfchen«, sagte ich, »für was andres als zur Läusezucht. Das letzte, was ich möchte, ist, daß diese Irren erfahren, daß ich mit der Sache zu tun habe. Aber das Schreiben sollte schon so aussehen und auch so klingen, als würde es von einer richtigen Firma kommen .«
    »Und warum gerade der Name?«
    » Is ‘ne Art Scherz«, sagte ich. »‘ne Art attention grabber .«
    » Und warum P. O. Box 44767, Fresno , CA ?« fragte sie als nächstes. Natürlich handelte es sich um die Adresse, die Benny mir genannt hatte.
    »Das ist ein toter Briefkasten«, sagte ich.
    »Was ist ein toter Briefkasten ?«
    »So was wie eine Einbahnstraße. Ein Freund von mir hat ihn eingerichtet. Ein Brief kommt an, wandert in einen anderen Umschlag und von dort aus zu jemand anderem. Kann ich jetzt weitermachen ?«
    »Bitte sehr«, sagte sie. »Geile Schreibmaschine.«

    Sehr geehrter Mr. Garden (schrieben wir, jedoch hauptsächlich ich):

    Haben Sie die ernsthafte Absicht, reicher zu werden?
    Ich repräsentiere ein Konsortium, das vor kurzem auf Ihr Interesse am aktuellen Goldpreis aufmerksam gemacht wurde. Erlauben Sie mir, bereits jetzt festzustellen, daß unsere Organisation, die Handelsgesellschaft Nahost, keinerlei Verbindung zu irgendwelchen Firmen hat, die unter einem ähnlichen Namen operieren, wie zum Beispiel die Handelsgesellschaft Fernost.
    Darf ich Sie mit allem Respekt auf die folgenden Punkte hinweisen:
    a) Mr. Lubinski von der Firma Lubinski, Lubinski und Levi, Familienjuweliere seit über zwanzig Jahren, hat sich unter gewissem geschäftlichem Druck genötigt gesehen, seine Firma zu verkaufen und sich zusammen mit seiner charmanten Gattin seinen lebenslangen Wunsch zu erfüllen, nach Israel auszuwandern. Während ich Ihnen hier schreibe, befinden sie sich bereits auf dem ersten Abschnitt ihrer Reise; ihre (hochversicherten) Geschäftsräume sind leergeräumt, ihre hochwertigen Waren lagern in einem Banksafe.
    b) Der oben erwähnte geschäftliche Druck wurde natürlich von einem Ihrer Angestellten, Mr. Luigi Bellini, alias Little Lou ausgeübt, der über diese Art von Verhandlungsführung weitreichende Erfahrungen besitzt. (Einzelheiten werden auf Verlangen nachgereicht, mit freundlicher Genehmigung des LAPD-Archivs und des FBI.)
    c) In unserem Besitz befinden sich sowohl die Aussagen zweier unabhängiger Zeugen als auch eine eidesstattliche Niederschrift von Mr. Lubinski über Mr. Bellinis Auftritt in seinem Laden sowie mehrere geheime Aufnahmen von ihm, die ihn im Gespräch mit Mr. Lubinski zeigen; eine davon erlaube ich mir, meinem Schreiben beizulegen.
    d) Wir besitzen einen Tonbandmitschnitt des gesamten Gesprächs, das zwischen Mr. Lubinski und Mr. Bellini anläßlich seines zweiten Besuchs im Laden stattgefunden hat, dessen hochgradig gesetzwidrigen Inhalt Sie sich unschwer ausmalen können. (Kopie auf Verlangen.)

    An dieser Stelle unterbrach mich Sara. »Ich wußte gar nicht, daß du ihn auch abgehört hast .«
    »Hab ich gar nicht«, sagte sich, »aber wenn wir seine Fingerabdrücke und sein Foto haben, dann könnten wir selbstverständlich auch eine Tonbandaufnahme gemacht haben. Weiter.«

    e) Weder Sie noch ich wünschen, davon kann ich wohl ausgehen, jedwede Einmischung seitens des Gesetzes in Mr. Bellinis und folgerichtig Ihre Affären.
    f) Wir haben einen weiteren Interessenten für Ihre Ware, da Mr. Lubinski als Käufer nicht mehr in Frage kommt.
    Dieser Interessent ist bereit, $ 2 5 per Unze zusätzlich auf den Preis aufzuzahlen, auf den man sich mit Mr. Lubinski geeinigt hatte, sowie eine unbegrenzte Menge abzunehmen.
    h) Ich schlage daher mit allem Respekt vor, daß es zu unser beider Vorteil gereichen würde, wenn Sie mit uns in dieser Angelegenheit direkt verhandeln würden. Unsere vereinten Erfahrungen werden zweifellos einen Liefer- und Zahlungsmodus gewährleisten, der für beide Seiten sicher und zufriedenstellend ist.

    Hochachtungsvoll,
    Arthur M. Schindler (Geschäftsführer)

    Dann lieh ich mir Saras neuen Stift aus und setzte eine schwungvolle Unterschrift unter das

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