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Hear the Wind blow

Hear the Wind blow

Titel: Hear the Wind blow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David M Pierce
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Industriemagnaten.«
    »Knete her«, sagte sie und hielt mir die unbehandschuhte ihrer Hände entgegen, eine dreckige Angelegenheit, wo fünf Ringe auf einem Finger saßen und keiner auf den anderen. Ich kramte herum, händigte ihr das Geld aus, gern und bereitwillig, denn ist eine Arbeiterin nicht ihren Lohn wert, selbst diese?
    »Okay«, sagte sie, »jetzt können wir uns über nächste Woche unterhalten .« Mit zusammengekniffenen Augen untersuchte sie die Fünfdollarnote, die ich ihr eben unter anderem gegeben hatte und die völlig in Ordnung war. »Ich wette, der Job hat irgendwas mit dem Typ zu tun, dessen Telefon wir angezapft haben, stimmt’s ? Können wir reden ?«
    Ich gab zu, daß sie dieses eine Mal nicht ganz falsch lag.
    »Es wäre aber besser, wenn du vorher meine Mutter fragst. Ich weiß nicht, ob sie mir sonst erlauben würde, mitzufahren. Sie müßte jetzt zu Hause sein, wenn sie nicht gerade einkaufen gegangen ist .«
    Also rief ich Mrs. Silvetti an, Saras (Adoptiv-)Mutter. Wir hatten schon ein paarmal miteinander telefoniert und uns auch einmal kennengelernt, als Sara sie mit ins Büro gebracht hatte, um ihr zu zeigen, daß ich echt war. Offenbar fanden es ihre Eltern schwer zu glauben, daß irgend jemand, der auch nur entfernt seinen Verstand zusammen hatte, ihrer Tochter echtes Geld dafür gab, daß sie für ihn arbeitete. Natürlich unterließen Sara und ich es beide, Mama zu erzählen, worum es bei den Gelegenheitsjobs, die sie für mich erledigte, genau ging.
    Ich sagte Mrs. Silvetti , daß ich mir ihre Tochter für ein paar Tage ausleihen wollte, weil ich einen ziemlich langweiligen, jedoch komplizierten Schadensersatzfall zu klären hätte, und da ein junges Mädchen im Teenager-Alter darin verwickelt sei, dachte ich, daß es nicht schaden könne, wenn ich einen eigenen Teenager bei der Sache dabei hätte. Ich fand sogar selbst, daß das ziemlich schwach klang, aber Mrs. Silvetti meinte, von ihr aus ginge es in Ordnung, wenn ihr Mann zustimmen würde, ihr Mann würde aber zustimmen, da sie beide der Meinung waren, ich übe einen guten Einfluß auf ihr Mädchen aus. Hatten die eine Ahnung.
    Dann räumte ich Sachen weg, schloß ab, warf den Brief in den Briefkasten an der Ecke, winkte Mrs. Morales zu, dann fuhren wir auf die Victory hinaus und an den Filmstudios vorbei, bis wir zu einem Gebrauchtwagenhändler kamen, mit dem ich hin und wieder Geschäfte machte, da er von den neuesten Automodellen über kleine Lieferwagen, alte Schrottkisten bis hin zu Oldtimern und Kippladern alles führte, einfach alles. Eine Reihe von Campingbussen stand hinten im Hof; der Typ im Büro meinte, die seien alle offen, schauen Sie sich um, und wenn wir einen ausprobieren wollten, sollten wir wiederkommen und uns den Schlüssel holen.
    »Verstehst du was von Campingbussen ?« fragte ich Sara, die gerade damit aufgehört hatte, abfällige Blicke auf einen herrlichen alten Plymouth zu werfen, einen 48er, der hell- und dunkelbraun lackiert war und noch im Originalchrom glänzte. Es machte einem den Mund wäßrig, ihn nur anzusehen.
    »Nein«, sagte sie. »Mein Gott, was haben die damals für Scheißhaufen produziert. Verstehst du was von den Dingern ?«
    »Genug«, sagte ich. »Papa hat mal einen besessen, aber ich erinnere mich nur an eine einzige Fahrt, dann sind die Stoßdämpfer oder irgendwas zusammengebrochen, und er hat ihn verkauft .«
    In der Reihe der Campingbusse stand einer, von dem ich meinte, daß er für unsere Zwecke genügen könnte. Es war ein umgebauter VW-Bus mit einem Anbau über dem Fahrersitz, wo die Kinder schlafen konnten, für die Alten gab es hinten zwei Kojen.
    »Wo ist das Klo ?« wollte sie wissen.
    »Jetzt schon ?« fragte ich. »Da drüben.« Ich zeigte durch die Schiebetür auf die große Landschaft, die sich außerhalb erstreckte.
    »Mann, bist du eklig«, sagte sie.
    Ich zeigte ihr, wo raffinierterweise der Gaskocher versteckt war, ebenso die kleine Spüle, und wie man den Tisch zusammenklappte. Dann schaute ich in die Schränke, für den Fall, daß jemand ein paar Stapelgüter hinterlassen hatte, oder wenigstens die eine oder andere Pfanne oder Kasserolle. Hatte er nicht. Dann zeigte ich ihr, wie man die niedlichen Baumwollgardinen auf- und zuzog.
    »Widerlich«, sagte sie. »Müssen wir diesen Ausflug wirklich machen ?«
    Ich lieh mir die Schlüssel aus dem Büro, startete das Liebchen und ließ es einmal über den Hof kurven; die Ventile klangen zwar nicht so ganz in Ordnung,

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