Heart Beat
schweifen ließ, vergaß sie für einen Moment sogar ihre Nervosität, die sie fest im Griff hatte, seit sie gestern eine Einladung von Cole zum Abendessen erhielt. Unsicher, wie sie ihm gegenübertreten sollte, hatte sie den heutigen Nachmittag damit zugebracht, Furchen in den Teppich ihres Schlafzimmers zu rennen, bevor sie einen verzweifelten Versuch startete, sich mit einem Entspannungsbad etwas den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Doch gegen ihre Erwartung, Cole könne noch immer böse mit ihr sein, hatte er ihre Befürchtungen zerstreut, als er die Tür seines Apartments öffnete und sie mit einem dieser sexy Lächeln in Empfang nahm. Dadurch hatte er ihr etwas von der Anspannung genommen, nicht jedoch diese quälende Unruhe, die wie ein Schwarm Bienen in ihrem Bauch summte.
Sie ließ ihre Fingerspitzen über die glänzende Oberfläche des cremefarbenen Sideboards gleiten, während sie auf den frei im Raum stehenden Kochbereich zuging, wo Cole mit Töpfen und Schüsseln herumhantierte. Wie der Rest der Einrichtung war auch die Küche sehr luxuriös. Graue marmorne Arbeitsflächen, helle Schränke und eine Kochinsel, an die auf der Seite zum loftartigen Wohnraum eine Frühstücksbar mit sechs Hockern anschloss. Sie entdeckte kaum Schnickschnack, wenn man von dem überdimensionaler Flat-Screen absah, der eine der unverputzten Mauern gegenüber der Sofalandschaft einnahm. Bis auf ein paar Bilder von Coles Familie, die auf einer ebenso cremefarbenen Anrichte hinter dem massiven Esstisch standen, gab es auch keinerlei Dekoration. Klare, dezente Linien – wohin man blickte, und dennoch wirkte der riesige Raum warm und einladend.
Und alles roch nach Cole. Nach dieser speziellen Kombination aus Rasierwasser und etwas verführerisch Dunklem. Das machte es ihr nicht gerade einfacher, sich von ihren Gefühlen zu distanzieren, wie sie es sich fest vorgenommen hatte.
»Erin?«
»Ja?« Sie drehte sich um und begegnete einem neckischen Blick, der ihrem Herzschlag empfindlich zusetzte.
Reiß dich zusammen, Parker!
»Caitlin?«, erinnerte Cole sie an ihr Gespräch von vorhin, dass sie über all den Eindrücken ganz vergessen hatte. »Sie hat dich wirklich gefragt, ob wir zusammen mit ihr und Robert ausgehen wollen?« Er wischte sich die Hände an einem Geschirrtuch ab, dann warf er es sich über die Schulter. In legerer Kleidung, einer ausgeblichenen Jeans und einem weißem T-Shirt, das sich eng um seinen muskulösen Oberkörper schmiegte, sah er zum Anbeißen aus.
Sie musste sich zwingen, ihren Blick von seinem Oberkörper loszureißen. »Jup. Du hättest sie erleben sollen. Sie war von der Idee völlig begeistert.«
»Das kann ich mir vorstellen.« Scheinbar interessiert an dieser Unterhaltung, stützte er sich mit den Unterarmen an der Küchentheke ab. »Wie wirst du dich entscheiden?«
»Kommt ganz darauf an.«
»Worauf?«
»Ob ich dich ebenfalls für diese Idee begeistern kann.«
Bitte sag nein
. Dann würde sie Caitlin nicht anlügen müssen und die Sache mit dem gemeinsamen Abendessen wäre vom Tisch.
Cole zuckte die Schultern. »Klar, wieso nicht?«
Oh Gott, warum hatte sie sich nicht doch für eine winzige Notlüge entschieden? Das hätte sie nicht umgebracht, geschweige denn zu einem schlechten Menschen gemacht. »Wirklich?«
»Du willst deinen Professor doch rumkriegen …«
»Cole, ich …« ...
hab's mir inzwischen anders überlegt. Das war von Anfang an eine dumme, dumme Idee. Bitte vergiss, dass ich dich da reingezogen habe. Wenn ich könnte, würde ich alles rückgängig machen. Außer das, was am Freitag zwischen uns passiert ist
…
Doch dazu kam sie nicht. Cole redete einfach weiter.
»… also halte ich es für die beste Gelegenheit, ihm ein wenig auf den Zahn zu fühlen. Vielleicht steckt ja doch so etwas wie ein ganzer Kerl in diesem Möchtegernprinzen, und wir können ihn ein wenig eifersüchtig machen.«
Das hatte Erin nicht erwartet. Sie lachte. »Ihn eifersüchtig machen? Worauf denn?«
Coles Ausdruck war beinah übermütig. »Du. Ich. Ein Liebespaar. Das ist es doch, was Caitlin denkt, nicht wahr?«
»Worauf willst du hinaus, Cole?«
Er sah sie an, als würde sie etwas ziemlich Offensichtliches nicht kapieren. »Wir spielen das verliebte Paar, Süße. Robert wird erkennen, was ihm mit dir entgeht, und in einer Woche trennen wir uns.«
»Und dann?«
»Ganz der Gentlemen wird er der holden Maid in Not zur Hilfe eilen und ihr eine Schulter zum Ausweinen anbieten. Doch damit der
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