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Heart beats sex

Heart beats sex

Titel: Heart beats sex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Driest
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zwei Papageien beschimpften, als wir am Haus vorbei in die Küche gingen. Ulya trat vor die großen Fenster und zeigte mir von da aus nochmal die Vögel und erklärte, die habe er schon gehabt, als sie sich kennenlernten und dass sie sie scheußlich finde. Von oben, aus dem Studio, kam ein stetes Bumsbumsbums, das alle paar Minuten stoppte.
    »Es stoppt immer dann«, sagte sie, »wenn Adrian etwas ändert und es neu abspielt.« Sie ging an den Kühlschrank und nahm eine Flasche heraus: »Hierbas?«

    »Ja, gerne«, sagte Sheila und nahm aus dem Schrank drei kleine Likörgläschen.
    »Hattest du schon mal Hierbas?«, fragte mich Ulya.
    »Nein.«
    Sheila gab mir ein Glas, und wir stießen an. Ich kippte das Glas wie sie, aber das Zeugs war stark, und es schüttelte mich.
    »Schlimm?«, fragte Ulya.
    Ich grinste und zündete mir eine Zigarette an, aber Ulya nahm sie mir sofort weg und machte sie aus. »Adrian verbietet Rauchen im Haus. Der hat so ’ne Macke, weil er behauptet, es würde zu viel Staub produzieren. Und das soll für die Vinylplatten schlecht sein.« Sie sagte es in einem missbilligenden Ton.
    Sheila lachte. »Ja, es wird immer schlimmer. Zuerst durfte man die Fenster nicht mehr in bestimmten Bereichen des Hauses öffnen, dann kein Rauchen, dann nicht mit schmutzigen Schuhen ins Haus, und als Nächstes wird er einem verbieten, überhaupt mit Klamotten reinzukommen.«
    »Er plant ein neues Projekt. Er reinigt die Platten und nimmt sie neu auf CD auf. Ich verstehe es nicht so genau. Adrian will mir das Ganze erst erklären, wenn er sein Projekt zu Ende geplant hat, aber er hat sich schon mal ganz teure Staubsauger bestellt, die das Haus den ganzen Tag von Staub befreien sollen.«
    Die Musik von oben stoppte.
    »Macht er sich jetzt fertig? Oder sollen wir ihm sagen, dass wir da sind?« Sheila wollte los, den Abend beginnen, ich hatte Lust, endlich eine Zigarette zu rauchen, und Ulya kreischte:
    »Adrian! Wir sind da. Bist du fertig?«
    »Kommt nach oben. Ich bin gleich so weit«, kam es aus dem Studio.
    Wir gingen durch die Küche und dann die Treppen hinauf.
Das Haus war voller Bücher, Kabel und Krimskrams. Oben war der Ton gedämpfter. Adrian saß auf einem großen Bürostuhl vor einem Bildschirm, auf dem ein kompliziertes Programm die Musik in Farben und Figuren übersetzte. Um ihn herum standen etliche Apparate mit Knöpfen, kleine Minikeyboards und Geräte, die alle irgendwo angeschlossen waren.
    Er drehte hektisch an den Knöpfen herum, drehte sich zwischendurch in seinem Stuhl zu uns um, drehte wieder an einem Knopf, zupfte an einem der Drähte und drehte sich wieder zurück zu seinem Schreibtisch, auf dem seine Tastatur stand. Sheila verdrehte die Augen, und mir drehte sich der Kopf, während Ulya hin- und herwippte und sagte: »Schatz, können wir los? Du wusstest, wann wir hier sein würden.«
    »Ja, ja.« Er stand auf und nahm Schlüssel und Handy vom Tisch, steckte es in seine Tasche und wandte sich uns endgültig zu. Wir drei standen hinter seinem Stuhl und glotzten ihn an. »Hey! Na, ihr? Herzlichen Glückwunsch, Mona!«
    »… nachträglich«, sagte Sheila.
    »Danke.« Wir küssten uns links und rechts und Ulya rief: »Ab geht das Dream-Team!«
     
    Wir liefen an einer Schlange von Wartenden vorbei, Adrian führte uns an, weil der Türsteher ihn kannte, und als wir reinkamen, waren die Tanzflächen schon ziemlich voll. Wir klinkten uns sofort ein, hatten einen guten Rhythmus und synchronisierte Bewegungen, ohne uns vorher abgesprochen zu haben. Als Dream-Team brauchten wir keine Worte, um unsere Bewegungen zu kommunizieren, sondern jede wusste, was die andere machte und wie sie sich zu bewegen hatte. Adrian machte mit, als wäre er eine Freundin von uns.
    Der Raum war groß, alles modern und weiß, alle rauchten, und um mich herum gab es die verschiedensten Gesichter,
die unterschiedlichsten Kleider – Männer mit Hut, Männer in weißen oder schwarzen Anzügen oder in bunten Hemden, die Frauen aufgetakelt, in hohen Schuhen, in Minikleidern oder engen Leggins mit sexy Tops. Oder in weiten Seidenhosen und schlabberigen Hippiehemden. Übertroffen wurden sie auf jeden Fall von den Go-go-Tänzerinnen in ihren Winzig-Tops, hochhackigen Schuhen, brasilianischen Bikinis aus weißen Perlen und Perlenketten, die zwischen ihren Brüsten baumelten, während sie posierten, sich nach vorne beugten, dabei große Bewegungen mit den Armen machten und Sex imitierten. Adrian gab Ulya ein Zeichen und zog ab,

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