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Heart beats sex

Heart beats sex

Titel: Heart beats sex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Driest
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der spanischen Schule. Er hatte zwar schon Abitur, machte aber die letzte Klasse noch einmal, hier auf Ibiza in Spanisch. Es war eine Wette zwischen Papi und ihm; ob er das schaffen würde, denn am Anfang des Jahres konnte er noch kein Wort Spanisch. Ich musste über seine Storys immer wieder lachen. Seine Mitschüler bügelten sich nicht jeden Tag die hellblauen Hemden mit dem weißen Kragen selbst, trugen keine Brille, die ständig abgenommen und geputzt werden musste, sprachen nicht fließend Englisch wie er und hatten auch keine Bestnoten in Mathe. Außerdem war er fast doppelt so groß wie sie, aber nicht annähernd so temperamentvoll, sondern sehr gelassen. Er war eben nicht leidenschaftlich, sondern kühl. Der Direktor begrüßte ihn jeden Morgen freundlich mit »Heil Hitler«, und es gab einen Mitschüler, der sich ihm besonders als sein Freund anbot, ihn dann eines Tags zum Abendessen einlud, um ihn dann vor verschlossenem Haus stehen zu lassen. Justin sind seine Freunde sehr wichtig, er hält seit der ersten Schulklasse in Berlin steten Kontakt zu ihnen, also war klar, dass ihn das sehr getrofen hatte.
    »Was hast du mit dem Typ gemacht?«, fragte ich ihn.
    »Ich bin darüber hinweggegangen«, sagte er lächelnd.
    »Und dann?«
    »Eine Woche später hat er mich wieder eingeladen.«

    »Und?«
    Justin grinste. »Ich bin wieder hin, aber diesmal hab ich Blumen für seine Mutter mitgenommen.«
    »Und?«
    »Das Haus war wieder dunkel und verschlossen.«
    »Und dann?«, fragte ich.
    »Dann hab ich das Papi erzählt und mich mit ihm besprochen. Er meinte, ich sollte mich von dem Wunsch lösen, dass die in meiner Klasse mich als Freund akzeptieren oder freundliche Absichten haben.«
    »Und?«
    »Hab ich gemacht.«
    »Und?«
    »Nach einer Woche hat er mich wieder eingeladen.«
    »Und du bist wieder hin?«
    »Ich bin hin, aber Papi meinte, du bist ja sowieso gleich wieder zurück, dann können wir ja anschließend zusammen essen. Und so war es dann auch.«
    Papi hatte die ganze Zeit zugehört, nun mischte er sich ein und erklärte mir, dass Justin inzwischen Freunde in der Klasse habe. Dann erwähnte er wieder einmal, dass Justin es in dieser kurzen Zeit geschafft hatte, die besten Zensuren in der Klasse zu kriegen.
    Das trübte meine Geburtstagslaune. »Ja, ja, ja, ich weiß, Justin macht alles besser!«
    Papi nahm mich in den Arm. »Wir vergleichen dich nicht mit Justin. Ich liebe dich so, wie du bist.« Das war schön, aber er musste natürlich hinzufügen: »Nur, für dich selbst könntest du einige Sachen verbessern.«
    »Zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel es freundlich hinnehmen, wenn andere finden, dass Justin seine Sachen gut macht.«

    Ich merkte den Stich im Magen, aber diesmal hielt ich meinen Mund.
    Am Piratenturm standen wir eine Weile, hielten uns an den Händen und schauten aufs Meer, bis Justin daran erinnerte, dass er noch so viel zu tun hatte.
     
    Als es so weit war, dass ich zu Ulya gefahren werden sollte, stand Papi vor dem Haus, um zu winken, und Justin saß abfahrbereit hinter dem Steuer. Er hielt irgendein Schulheft in den Händen, während ich mit Anna am Telefon war. Sie gratulierte mir und wünschte mir alles Gute. Dann erzählte sie, sie habe geträumt, auf meiner Geburtstagsfeier bei Ulya würden die Flammen der Kerzen auf den Alkohol in den Flaschen überspringen. Während ich ihr zuhörte, suchte ich überall meinen rechten Schuh und fand ihn unter dem Bett, gerade als die Flaschen in ihrem Traum explodierten und alles in Brand geriet.
    Blöde Kuh, dachte ich. Nichts wird brennen oder anbrennen, die Party mit Ulya wird super!
    Auf der Fahrt dorthin sprach Justin kein einziges Wort. Ich fragte, was los sei. Könnte ja sein, dass Anna ihren Traum den anderen auch erzählt hatte.
    »Was ist los?« Er schwieg. »Warum redest du nicht mit mir?«
    »Weil ich Vokabeln memoriere.«
    »Kannst du auch laut machen.«
    Er warf mir einen kurzen Blick zu. »Dass du mir das deutsche Wort sagst oder das spanische?«
    »Ist doch egal. Ich spreche sowieso besser als du.«
    »Cubo de basura.«
    »Weiß ich nicht.«
    »Sag ich doch.«
    »Was heißt es denn?«

    Er sagte es nicht und wir schwiegen. Ich fragte mich, warum er manchmal so eine stille Wut auf mich hatte.
    »Bist du eigentlich glücklich?«, fragte ich ihn.
    »So wie du?« Mit solchen Gegenfragen war er ein richtiges Arschloch, dazu kam noch, dass er stur auf die Straße blickte, so dass ich nicht widerstehen konnte, ihn mit diesen reduzierten

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