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Heart beats sex

Heart beats sex

Titel: Heart beats sex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Driest
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erklärte mir, dies sei Tradition im Underground – die letzten dreißig Minuten gehörten Carlos. Dann erzählte er mir, dass er bei Stockholm Records seine Platten veröffentliche und schon seit Jahren in diesem Geschäft sei, aber international erst gebucht wurde, seit er nach Ibiza gezogen war. Ich hörte ihm zu, und als Sheila mit Hank abzittern wollte, wollten Ulya und Adrian auch gehen, doch bevor ich mich einklinken konnte, küsste Liam mich auf den Mund. Das war genug, um mich zu überreden, mit ihm nach Hause zu gehen. Und dabei blieb es.
    Liam besaß ein altes ibizenkisches Landhaus mit einer sehr großen ofenen Feuerstelle. In der lounge area waren überall Lautsprecher versteckt, so dass er einen fein abgestimmten Rundum-Sound hatte. Er war zärtlich, küsste mich auf den Mund, küsste meinen Hals, meinen Körper, als würde er etwas Kostbares probieren.
    Er probierte so lange, bis ich ihn bat, mich zu Ulya zu fahren, wo ich spätestens mittags um zwölf sein wollte, denn eine Stunde später war »Zapfenstreich«, wie Papi es nannte, und ich sah ihn schon jetzt wie in einem Monty-Python-Film auf der Zinne stehen und in ein langes Horn aus Messing tuten.
    Zum Abschied gab mir Liam eine CD, auf der die Musik war, die er während unserer Küsse und Umarmungen vor dem Kamin mitgeschnitten hatte.

    Als wir ankamen, lag Ulya mit Adrian im Schatten auf dem Balkon.
    »Ich habe versucht dich anzurufen, doch dann dachte ich mir, es ist eh zu spät.«
    Mein Herz fing an zu rasen. »Zu spät für was?« »Deine Ersatzmutter war heute Morgen hier, um dich abzuholen. «
    »Scheiße. Also weiß sie alles?«
    »Nicht alles«, warf Adrian dazwischen.
    »Nur, dass du nicht hier warst heute Morgen. Ich habe aber nicht erzählt, dass wir heute Nacht unterwegs waren.«
    Adrian reichte mir eine Zigarette. Doch bevor ich sie nehmen konnte, zündete er sie für mich an. »Mädels, ich geh ins Studio. Mona, dir wünsche ich viel Glück. Dusch erst mal und trink einen Tee.«
    Das tat ich, und dann fuhr mich Ulya nach Hause.
    Die beiden biestigen Hunde schienen auch schon alles zu wissen, jedenfalls klang ihr Gefletsche nicht nur böse, sondern auch anklagend.
    Ulya setzte mich auf dem Hof ab, und ich winkte ihr hinterher. Ich schwitzte aus Angst vor Anna. Ich wollte zuerst zu ihr gehen, denn bei ihr wusste ich, was mich erwartete.
    Sie schrieb gerade auf ihrem Laptop, aber als ich mich vor ihrem blauen Glasschreibtisch aufbaute, schob sie alles beiseite, legte ihre Arme auf die Sessellehnen und wippte erwartungsvoll hin und her.
    Ich wartete auch.
    Okay, dann lieferte ich den ersten Satz ab. Angriff. »Ich finde es einen großen Vertrauensbruch.«
    »Vertrauensbruch?« Sie sah mich mit ihren großen blauen Augen verwundert an. Sie trug ein türkises seidenes Hemd, und Männer hätten gesagt, dass es vorteilhaft ihre Figur betone.
Geschminkt war sie nicht, jedenfalls nicht, dass ich es erkennen konnte. Durch das Wippen auf dem Sessel sprangen ihre Locken etwas herum.
    »Ich bin nicht nur verletzt, ich bin auch empört darüber«, sagte ich.
    »Wie bitte?« Für einen Moment verschwand ihr Lächeln, und sie hielt mit dem Wippen inne.
    »Ihr kontrolliert nicht nur hier alles, sondern jetzt spionierst du mir auch noch nach, dringst morgens in aller Frühe bei meinen Freunden ein und machst nicht nur mich lächerlich, sondern auch die ganze Familie.«
    Sie richtete sich auf und stützte sich auf ihren Händen ab. »Wo warst du denn, als ich dich von deiner Freundin Ulya abholen wollte?«
    »Das sind Stasimethoden!« Das kam vielleicht ein bisschen scharf heraus. Egal. »Auf dieser Ebene kommuniziere ich nicht mit euch. Meine Geschichte von heute Morgen ist vollkommen harmlos, aber in dieser Atmosphäre von Misstrauen und Kontrolle wird jede Antwort zu einem Schachzug. Daran beteilige ich mich nicht. Das kannst du auch Papi sagen. Oder ich sage es ihm selbst.«
    Anna staunte. Damit hatte sie nicht gerechnet. Sie kniff die Augen zusammen, stand auf und kam auf mich zu. »Bist du auf Drogen?«
    Ich lachte höhnisch, aber sie bestand darauf, all meine Sachen zu durchsuchen. Da ich alles Verbotene bei Ulya gelassen hatte, so dass sie weder Zigaretten noch Schminke finden konnte, wehrte ich mich nicht. Nach der Leibesvisitation konnte ich gehen.
    Später erzählte ich es empört Carl. Er sagte, dass Anna bestimmt sehr verletzt gewesen sei, denn er habe ein Strandfrühstück mit Schwimmen vorgeschlagen, und Anna hätte mich
unbedingt

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