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Heart beats sex

Heart beats sex

Titel: Heart beats sex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Driest
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wollte ich wissen.
    »Er wartet auf uns im Underground.«
    »Das Underground ist für kleine Partys angelegt, da passen nur etwa tausend rein, wenn es ganz voll ist, doch meistens ist es so voll, dass man sich nicht bewegen kann«, erzählte Sheila, als wir sie aufgegabelt hatten und an den Salinen vorbei zum Cap des Falco fuhren. »Es hat die besten Sonnenuntergänge und die besten in ojitos.«
    »Einmal war es brechend voll«, sagte Ulya.
    »Ja, als Hal Rubinstine aufgelegt hat. Da wollten so viele rein, dass sie die Türen schließen mussten und die Leute anfingen, übern Zaun zu klettern.«
    Während die Sonne ihre Farben von Gelb bis Violett wechselte, wurden die »japanischen« Berge, hinter denen sie versank, grün, grünblau und dunkelblau. Schwarz waren sie, als wir das Cap verließen. Als wir am Underground ankamen, war es etwas nach zwölf.
    Das ist noch sehr früh für spanische Verhältnisse, die meisten sind dann noch beim Essen, und daher war der Club relativ leer, vielleicht vierhundert Leute, ein typischer Abendanfang, easy going, Bar-Atmosphäre.
    Als Erstes wollte mir Sheila alles zeigen, während Ulya nach Adrian schaute.
    »Hier drinnen kann man an der kleinen Bar Cocktails nehmen. Dort drüben geht es weiter in den Dance Room, der für etwa fünfhundert Leute ist. Da ist auch das Deck für den DJ, aber wir gehen erst mal raus.«
    Draußen gab es eine lange Bar, die schon voll besetzt war. Wir gingen daran vorbei. Sheila führte mich in verschiedene
kleine Gärten und Party Rooms, die sich um den Club wie um eine Muschel angenistet hatten.
    »Das Underground feiert jede Nacht seine eigene Party«, erklärte Sheila. Es lässt die anderen Organisationen nicht zu, nicht so wie das Amnesia, das sich montags an Cocoon verkauft, dienstags an Japanese Nights, mittwochs an People from Ibiza, donnerstags an Cream Ibiza, freitags irgendwas anderes, samstags Made in Italy. Du kennst die Partys ja noch gar nicht, aber die Reklametafeln an den Straßenrändern hast du bestimmt schon gesehen. Jeder, der hier herumfährt, hat irgendwann das ganze Programm für den Sommer auswendig gelernt, auch wenn er nicht weiß, wer Hank Schneider, Liam Leander, Adrian oder Hal Rubinstine sind.«
    Sheilas Führung endete im Dance Room, wo Ulya und Adrian neben einem kleinen älteren Herrn an der Bar saßen. Der Alte hatte langes dünnes Haar, war aufgeschwemmt, seine Zähne gelblich. Er lächelte uns fröhlich an, und ich dachte an die ideale Werbung für Colgate. Zumal er sich mit zwei Fingern weißes Puder, das er in einem gefalteten Papier aufbewahrte, die Nase hochzog. Ulya stellte ihn mir als Carlos vor, den Besitzer. Er lachte und sagte: »Sehr erfreut.« Ihm hing noch Weißes an der Nase.
    Ulya hatte Adrian gefunden, und sie küssten sich gerade, als wir kamen. Ulya drehte sich dann um und sagte, du musst zu meiner Freundin Mona gut sein, auch wenn sie keinen Geburtstag hat, wobei sie mir zuzwinkerte. Ich hatte keine Ahnung, was sie mir damit sagen wollte, aber ich gab das Zwinkern an Adrian weiter. Er bot mir eine Zigarette an, die ich mir in den Mund steckte und so hoch hielt, dass mir einer Feuer geben musste. Das tat Carlos mit seinem breiten Colgate-Lächeln, und dann führten die beiden ihre Konversation fort, die Sheila und ich unterbrochen hatten, und Ulya sagte: »Komm,
ich zeig dir den Rest.« Sie zog mich zum DJ-Pult, das hinter der inzwischen vollen Tanzfläche war.
    Zuerst sah ich niemanden hinter dem Pult, doch als wir näher kamen, entdeckte ich einen blonden Schopf und dann einen Mann, der sich über eine rechteckige Tasche beugte.
    »Das ist Liam«, sagte Ulya, als er sich aufrichtete.
    Er zog eine schwarze Platte aus einer Papierhülle, drehte sie in einer schnellen Bewegung nach oben, nahm vorsichtig die Nadel des Plattenspielers hoch, entfernte rasch wie ein Zauberer die alte Platte, legte behutsam die neue auf, setzte mit der rechten Hand die Spitze der Nadel außen auf und hatte fast gleichzeitig eine weitere Scheibe auf der Linken. Er warf uns ein Lächeln zu und ließ die Platte wie ein Zirkusjongleur auf seinem Mittelfinger drehen, dann ein weiteres Lächeln. Das alles passierte innerhalb eines Sekundenbruchteils, ein paar Mädchen auf der Tanzfläche kreischten, und als ich mit dem Staunen noch nicht fertig war, holte mich ein schrilles Lachen aus meiner Trance. Sheila stand neben Hank und lachte so sehr, dass sie sich krümmte.
    »Mona!« Hank winkte mich zu sich. Ich sah Liam an, der sein

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