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Heartbreak-Family – Als meine heimliche Liebe bei uns einzog (German Edition)

Heartbreak-Family – Als meine heimliche Liebe bei uns einzog (German Edition)

Titel: Heartbreak-Family – Als meine heimliche Liebe bei uns einzog (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deniz Selek
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Woche Fußballtraining, fast jedes Wochenende Spiele, und er schien ein guter Spieler zu sein. Wie konnte er da rauchen? Das passte doch überhaupt nicht zusammen.
    Und jetzt noch das Taggen? Ich musste mir eingestehen, dass es Dinge waren, die ich nicht mochte. Vor allem musste ich mir aber eingestehen, dass ich Ken eigentlich gar nicht kannte. Ich hatte mir eine perfekte Illusion geschaffen. Mit Ken hatte das nichts zu tun. Er war ganz anders, als ich gedacht hatte.

    Das, worauf ich jetzt am wenigsten Lust hatte, war genau das, was mich nun zu Hause erwartete. Ich hatte es vergessen, doch die penetrant süße Parfümwolke erinnerte mich sofort an Meliha, die Freundin meiner Mutter aus Antalya.
    Mit ihrem Mann war sie auf einer Reise durch Europa, und während er noch Geschäfte in Hamburg zu erledigen hatte, würde sie zwei Tage bei uns bleiben. Hoffentlich hatte sie ihren Sohn nicht mitgebracht!
    »Vallah, Suzan!«
    Auch ihre Stimme war unverwechselbar grell.
    Als ich ins Wohnzimmer kam, lag der dicke Haydar auf Sepps Corbusier-Liege und glotzte bräsig in sein iPhone. In seinen Ohren steckten Kopfhörer. Neben ihm stand eine Flasche Cola und ein halbvolles Glas. Ich beschloss auf der Stelle, nie wieder Cola zu trinken.
    Meliha sah mich und sprang auf, dass die goldenen Creolen an ihren Ohren tanzten. »Allah askına, Jannah!«
    Ihr langes schwarzes Haar fiel weich über ihre Schultern. Früher hatte sie es mit dem Bügeleisen geplättet, sagte meine Mutter. Wie immer war sie dunkelbraun gebrannt, doch ihre ehemals glatte Haut zeigte an den Wangen einige Furchen, die wie Narben aussahen.
    »Bist du’s wirklich, Jannah?«, fragte sie mich auf Türkisch. »Mein Gott, bist du gewachsen! Wie alt bist du jetzt?«
    »Ja, nicht wahr!«, antwortete meine Mutter stolz. »14 ist sie!«
    Als ob Meliha das nicht wüsste! Haydar und ich waren gleich alt.
    »Merhaba Meliha, merhaba Haydar«, sagte ich mit einem gequälten Lächeln.
    Haydar löste die Kabel aus seinen Ohren, stand auf und reichte mir seine schwitzige, schlaffe Hand. Er sprach ebenso wenig Deutsch wie seine Mutter. »Merhaba, wie geht’s dir?«
    »Danke, gut. Und dir?«
    »Auch gut, danke.« Haydar setzte sich wieder. Mit einem Auge schielte er auf sein Handy, das einen Klingelton von sich gegeben hatte, rührte es jedoch nicht an.
    »Sieht sie nicht aus wie ich?«, fragte meine Mutter. »Komm Kızım, setz dich zu mir.«
    »Bist du durchgedreht, Mädchen?«, lachte Meliha. »Deine Tochter ist schön!«
    Meine Mutter lachte mit. »Ja, du hast recht! Aber findest du nicht? Guck doch mal: ihre Augen und die Nase.«
    Prüfend sahen mich die beiden Frauen an, und ich kam mir vor wie ein Zirkuspferd in der Manege.
    »Nein«, sagte Meliha. »Sie sieht überhaupt nicht aus wie du. Und auch nicht wie dein Mann.«
    »Ex-Mann! Meli, Ex-Mann!«
    »Jaja! Ich weiß, ich weiß!« Ungeduldig zog Meliha die Nase kraus, und dabei fiel es mir auf. Ihre Nase sah seltsam gerade aus. Früher hatte sie einen kleinen Höcker, von dem jetzt nichts mehr zu sehen war. Sie bemerkte meinen Blick sofort.
    »Wie findest du meine Nase, Jannah?«, fragte sie, zog einen Taschenspiegel hervor und betrachtete sich entzückt. Bevor ich antworten konnte, redete sie schon weiter. »Ist die nicht wunderschön? Ich finde meine neue Nase einfach perfekt!«
    »Du bist so verrückt!«, sagte meine Mutter kopfschüttelnd.
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Schönheitsoperationen kamen in meinem Alltag nicht gerade häufig vor.
    »Ja, sie ist perfekt«, nickte ich, und Meliha strahlte. »Aber deine echte Nase hat mir besser gefallen.«
    »Wirklich?« Meliha verzog angewidert den Mund und starrte wieder in den Spiegel. »Vay be! Dieser anatolische Bauernzinken?«
    Wenigstens konnte man über sie lachen.
    »Außerdem war es ein super Angebot!« Mit einem Seitenblick auf Haydar, der durch Kopfhörer und Handy wieder so taub wie blind war, zeigte Meliha auf ihre Nase und ihren Busen. »Beides zusammen hat mich keine fünftausend Euro gekostet!«
    »Das ist ja geschenkt, Meli!« Interessiert beugte sich meine Mutter vor. »Kannst du mir mal die Adresse geben?« Ich sah sie erschrocken an, aber Meliha begann sofort eifrig in ihrer Handtasche zu wühlen.
    »Natürlich! Warte, ich habe die Karte sogar dabei! Wo ist die denn jetzt? Aber du musst unbedingt zu Doktor …« Sie hielt im Wühlen inne. »Was willst du eigentlich machen lassen?«
    »Meine Beine«, sagte meine Mutter todernst. »Die sind mir

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