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Heartbreak-Family – Als meine heimliche Liebe bei uns einzog (German Edition)

Heartbreak-Family – Als meine heimliche Liebe bei uns einzog (German Edition)

Titel: Heartbreak-Family – Als meine heimliche Liebe bei uns einzog (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deniz Selek
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Simit aus der Tüte und legte sie in den Brotkorb.
    »In knapp zwei Stunden.« Hoffnungsvoll sah Merrie meine Mutter an.
    »Ja, ist in Ordnung«, lächelte meine Mutter. »Kann ich machen.«
    Merrie lächelte auch. »Morgen kann mich ja Papa bringen.«
    »Machst du jetzt beides?«, fragte ich beiläufig. »Tanz-AG und das andere?«
    »Nee.« Merrie fixierte ihr Marmeladenbrötchen. »Tanz-AG bringt mir nichts mehr. Ich geh jetzt in eine Musical-Schule.«
    »Wieso das denn?« Es ärgerte mich, dass sie die Tanz-AG kleinredete. Meine Tanz-AG. Von Anfang an. Jetzt würde es wieder ganz meine sein. Ich hätte froh sein sollen, dass sie nicht mehr dabei war, aber so wie sie es sagte, blieb ich bei etwas Minderwertigem zurück.
    »Frau Meisner kann mir nichts mehr beibringen, weißt du?«, fügte sie mit freundlicher Herablassung hinzu. »Ich brauche jetzt echt professionelle Tanzlehrer, sonst komme ich nicht weiter. Das hat meine Mutter auch gesagt. Ich will ja schließlich auf die Bühne.«
    Merrie auf der Startrampe in den Olymp. Mir wurde ganz schlecht bei dem Gedanken, dass sie nun bald richtige Auftritte haben würde, auf richtigen Bühnen, vielleicht sogar im Fernsehen. Merrie war hübsch. Leider. Sie hatte dieses mistige Etwas. Bestimmt würde sie dabei irgendwann entdeckt werden. Und ich? Ich war die mickrige Frontfrau der Schul-Tanz-AG. Ich hatte dem nichts entgegenzusetzen. Gar nichts.
    »Anne, habe ich dir schon erzählt, dass Anneanne und Dede noch ein Haus in Bodrum kaufen wollen?« Es war reine Notwehr. Ich musste was Angeberisches sagen.
    »Nein«, sagte meine Mutter. »Wirklich? Davon weiß ich nichts.«
    »Doch, doch«, sagte ich wichtig. »Für uns.« Für mich wollte ich eigentlich sagen. Das konnte ich gerade noch verhindern, aber ich spürte, dass es in meiner Stimme mitschwang. Meine Großeltern kauften mal eben ein Haus für mich. Mir doch egal, was mit deinem Musical-Kram war. Hattest du etwa Großeltern, die ein Haus extra für dich kaufen würden? Nein, hattest du nicht! Das hattest du einfach nicht! Du hattest nur einen gruseligen Großvatergeist, der dir mit dem Jenseits drohte! So war’s doch! Oder etwa nicht?

17
    Stürmischer Purzelbaum
    Als meine Mutter Merrie zu ihrem Musical-Workshop brachte, rief mein Vater an.
    »Nein!«, stieß ich theatralisch hervor. »Bist du es wirklich? Bist du wirklich mein Vater ?«
    »Schon gut!«, lachte er. »Hast ja recht, meine kleine türkische Kirsche. War viel los in der letzten Zeit.«
    »So viel, dass du deine Tochter vergisst?«
    »Na, na!«, sagte er. »Ich hab dich nicht vergessen, nur ein bisschen verdrängt, weil ich zu tun hatte.«
    »Mit wem?«, fragte ich misstrauisch.
    Mein Vater lachte wieder. »Mit niemand bestimmtem. Ich hab einfach nur viel gearbeitet, war auf einer Tagung in Berlin und … , ach Jannah, das kennst du doch alles!«
    »Schon wieder Berlin?«, fragte ich jetzt noch misstrauischer. Da war was. In seinem zweiten Lachen. Das spürte ich. Es war Weiß und roch nach einer Blüte. Einer hübschen weißen Blüte, deren Name mir nicht einfiel. Flieder? Nein, schwächer. Veilchen? Nein, ganz anders. Außerdem waren Veilchen meist blau oder lila. Wie hieß die denn noch? Ich sah sie genau vor mir. Hatte ihren fein süßen Duft in der Nase, verflixt!
    »Ja, schon wieder Berlin«, sagte mein Vater. »Und nächste Woche bin ich auch da. »Viel Fahrerei.«
    »Wieso das denn?« Früher war er nie so oft weg gewesen.
    »Willst du das wirklich wissen?«
    »Ja.«
    »Also gut, ich habe auf der Tagung einen Orthopäden kennengelernt, der eine interessante Methode zur Behandlung von Ischiasschmerzen entwickelt hat. Ich will mir zeigen lassen, wie er das macht. Reicht das?«
    »Hmm.« Ich war nicht überzeugt. »Und wie oft musst du noch hin?«
    »Mal gucken«, sagte mein Vater. »Ein paarmal sicherlich. Aber das heißt ja nicht, dass wir uns nicht auch mal wieder treffen könnten. Wie wäre es denn mit nächstem Wochenende? Soll ich dich Freitag abholen? Gleich von der Schule, mit der Enduro?«
    »Lieber im Auto«, sagte ich. »Mit der Tasche ist das immer so blöd auf dem Motorrad.«
    »Okay!« Blütenweißes Lachen meines Vater. »Cooler wäre es zwar anders. Dann würde ich den Helm auflassen und alle denken, du hast endlich einen Freund!«
    »Papa!«
    »Was denn? Ist doch so.«
    »Ich will aber nicht, dass die so was denken!«
    »Ich fänd’s lustig!«
    »Ja, ja, ist klar, bis Freitag, Papa! Tschühüs!«
    Ich hatte kaum aufgelegt, da

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