Heartbreaker - Chartbreaker

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Autoren: PeP eBooks

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nämlich überhaupt nicht kapiere.« Sie schien zu frösteln. »Willst du, dass ich umdrehe, damit wir Simon eins dorthin geben, wo seine Eier wären, wenn er welche hätte? Ich würd das für dich tun, ich schwör’s, ich dreh sofort um, wenn du das willst.«
    Ich konnte schon wieder ein bisschen lächeln. »Aber er hat gut geküsst.«
    Mit einem Pffffff! blies sie diesen Einwand weg. »Irgendeine gute Eigenschaft hat schließlich jeder.«
    »Und außerdem verdient er den Vergleich mit Mick Jagger gar nicht, weil seine Stimme total mickrig ist.«
    »Du sagst es. Ich hab mich ja zurückgehalten, aber ehrlich, er hat die ganze Zeit so falsch gesungen, dass draußen vor der Tür schon die Hunde angefangen haben zu jaulen.«
    »Und haben nicht Simon und der Typ an der Gitarre - wie war noch mal sein Name?«
    »Charles.«
    »Genau, Charles. Danke. Haben die beiden sich nicht während
des ganzen Auftritts immer schmachtende Blicke zugeworfen?«
    »Haben sie, ja! Aber das ist alles nur für die britische Presse. Die sind total geil auf solche Geschichten.«
    »Das hätte sowieso überhaupt nicht funktioniert«, sagte ich achselzuckend. »Ich pass nämlich nicht zu solchen Idioten.«
    »Deswegen mag ich dich ja so gern!«
    Als wir schließlich um 1 Uhr 57 vor meiner Haustür hielten, fühlte ich mich schon wieder besser. Ich hatte eine beste Freundin, die mich tröstete, und fast ein bisschen Mitleid mit Simon, weil er sich so blöd benommen hatte.
    Ratet mal, wer sich am nächsten Morgen wie die allerletzte Idiotin fühlte?
    Victoria parkte um Punkt neun Uhr vor unserem Haus und kam dann in mein Zimmer hochgestürmt. »Wo sind deine Eltern?«
    »Keine Ahnung. Bauernmarkt. Besorgungen machen. Joggen. Was man um diese Uhrzeit an einem Samstag eben so macht. Was hast du da mitgebracht?«
    Sie holte zwei Styroporbecher und eine weiße Tüte hervor. »Kaffee und Burritos zum Frühstück. Schwarz und mit extra Salsa, wie du es am liebsten magst.«
    »Du bist ein Engel.« Ich seufzte.
    »Ja, das hör ich immer wieder. Und das habe ich auch noch mitgebracht.« Mein Engel schwang einen riesigen Hammer. »Rate mal, wofür.«
    »Ähm … willst du meinem Dad bei irgendwelchen Reparaturen am Haus helfen?«
    »Haha. Wirklich witzig. Man sollte bei dir Unterricht im Witzereißen nehmen dürfen.«
    »Willst du mir damit den Schädel einschlagen und mich aus meinem Elend befreien? Dann müsste ich am Montag wenigstens nicht in die Schule.«
    »Trink erst mal deinen Kaffee«, antwortete sie. »Koffein
senkt die Suizidgefahr. Und das -«, sie schleuderte den Hammer auf mein Bett, »- ist dazu da, um alle unsere Lolitas-CDs zu zertrümmern.«
    Der Hammer war neben meinem Kissen gelandet. »Wenn ich im Lexikon unter ›beste Freundin‹ nachschlage, dann finde ich dort ein Foto von dir«, sagte ich.
    »Ich weiß.« Victoria schenkte mir einen verführerischen Augenaufschlag. »Ich hab dafür extra Glamour-Fotos machen lassen.«
    Und mit Victorias Beistand, gestärkt durch Frühstücks-Burritos und großartigen Kaffee, wagte ich mich erneut ins Internet. Als meine Eltern schließlich nach Hause kamen, hatten Victoria und ich bereits herausgefunden, dass das Video ursprünglich auf YouTube ins Netz gestellt und dann der Link auf den Newsticker bei den Do-Gooders gesetzt worden war - und danach hatten alle möglichen anderen Websites ihn auch bei sich draufgestellt. Sämtliche Online-Ausgaben der Zeitungen brachten ihn in ihrer Klatschspalte, und wo er bis jetzt nicht zu finden war, würde spätestens am Montag über meine Eskapade berichtet werden. Es gab auch schon Screenshots einzelner Bilder des Videos, sodass ich meinen peinlichen Ausrutscher von der vergangenen Nacht ausführlich begutachten konnte. Was für eine Demütigung.
    Aber viel schlimmer waren die Kommentare auf den Websites. Sie bohrten sich vom Bildschirm tief in mein Fleisch und brannten wie Feuerpfeile.
    »Sie ist eine Nutte.«
    »OMG, diese komischen Dinger an den Armen, das sieht ja so scheiße aus!«
    »Aaaaaah, sie sieht geil aus, ich möcht’s auch gleich mit ihr treiben!«
    »Ich hab gehört, dass Simon fünf verschiedene Geschlechtskrankheiten hat. Deshalb hat ihn seine letzte Freundin auch verlassen.«
    »Diese Schlampe will um jeden Preis berühmt werden.«

    »Ist sie die zweite Courtney Love?«
    »Eine Freundin von mir war gestern Abend auf dem Konzert und hat erzählt, dass Audrey total betrunken war und mit jedem rumgeknutscht hat, nicht nur mit Simon, sondern