Heartless 03 - Lockruf des Herzens
Höhepunkt kam so heftig, dass sie stöhnte und zitterte, aber Adam hörte nicht auf, sondern hielt sie einfach nur fest und gab es ihr weiter, bis ein zweiter Höhepunkt sie erschütterte.
Er hatte gesagt, dass er ihr Erfüllung schenken konnte. Lieber Himmel, der Mann gab dem Wort erst seine wahre Bedeutung. Sekunden später spannte sich sein muskulöser Körper an. Adam bebte, als auch er seine Befriedigung fand, dann begannen seine festen Muskeln sich langsam zu entspannen.
Die Zeit verging. Adam zog sie sanft nach hinten, bis sie an seiner Brust lag und seine Arme sie umschlangen. Sie wusste nicht, wie lange sie so dastanden, während Adam sie von allen Seiten umgab. Ihm entschlüpfte ein widerwilliger Seufzer, als er sich endlich von ihr löste.
Etwas verlegen darüber, wie leicht er sie hatte erregen können, griff sie nach Hemdchen und Kleid und bedeckte damit ihre Brüste.
Sie erwartete, selbstgefällige Befriedigung auf seinem Gesicht zu sehen. Er hatte ihr auf die elementarste Weise bewiesen, wie sehr sie ihn brauchte. Jetzt wäre er sich sicher, dass sie seinen Vorschlag annähme. Stattdessen erblickte sie in seinen Augen einen Hauch von Verzweiflung, als sie ihn anschaute.
»Du willst mich«, sagte er leise. »Sogar jetzt - nachdem wir es gerade getan haben - ich kann es an deinem Gesicht ablesen.« Er streckte die Hand nach ihr aus und zog sie an sich. »Ich kann dir noch mehr beibringen, kann dir so viel Vergnügen schenken. Sag endlich, dass ich mich um dich kümmern darf.«
Es stimmte - sie wollte ihn immer noch. Allein der Gedanke an die pure Lust, die sie erlebt hatte, ließ sie wieder vor Verlangen zittern. Doch den Verlockungen des Liebesspiels konnte man leicht widerstehen. Es war eins, mit ihm zu schlafen, aber etwas ganz anderes, sich von ihm aushalten zu lassen.
Sie konnte dem Verlangen nach ihm widerstehen.
Doch seinen Augen konnte sie nicht widerstehen.
So dunkel, so aufgewühlt. Durchdringende blaue Augen, die mehr Leid gesehen hatten, als je ein Mensch ertragen sollte. Sie glitten über ihr Antlitz, und in ihnen lag ein so mächtiges Sehnen, dass es ihre Seele zu berühren schien.
Lieber Himmel, sie hatte noch nie ein so großes Bedürfnis bei einem anderen Menschen gesehen, und in dem Augenblick erkannte sie, dass Adam nicht nur ihren Körper wollte. Er brauchte eine Frau, die ihn liebte. Er hatte sich an Dutzenden von Frauen erfreut, doch keine von ihnen hatte ihn je wahrhaft geliebt.
Er brauchte sie, und es war dieses Bedürfnis in ihm, das nach ihr rief und ihren Widerstand auflöste, als hätte es ihn nie gegeben.
»Sag ja, mein Liebes... bitte. Ich verspreche, dass du es nicht bedauern wirst.«
Sie hob die Hände und umfasste seine Wangen. Sie spürte den Anflug seines abendlichen Bartwuchses und die schmale Narbe. Sie nickte, und Tränen begannen über ihre Wangen zu strömen. Sie wollte ihm sagen, dass sie ihn liebte; denn in dem Augenblick, als sie seine Bedürfnisse erkannt hatte, waren ihr auch ihre eigenen bewusst geworden.
Adam Hawthorne hatte sie verändert und etwas in ihr geweckt. Er hatte sie zu einer anderen Frau gemacht, und doch fühlte sie sich mehr wie sie selbst als je zuvor.
Sie liebte ihn nicht nur. Sie war wahnsinnig, leidenschaftlich in ihn verliebt, und im Innern ihres Herzens wusste sie, dass sie nie wieder so lieben würde.
»Bitte weine nicht«, sagte er und strich die Tränen von ihren Wangen. »Ich werde dich glücklich machen. Ich verspreche es. Du wirst dir um nichts mehr Sorgen machen müssen.«
Sie versuchte zu lächeln, doch das Ergebnis fiel etwas kläglich aus. Er verstand nicht, was sie fühlte. Wie sollte er auch? Er erkannte nicht, was sie aufgegeben hatte, was sie bereit war zu opfern.
Sie würde nie seine Frau sein, nie wissen, wann er ihrer wohl müde werden würde.
Er hatte keine Ahnung, wie verängstigt sie in Wirklichkeit war.
Früh am nächsten Morgen stromerte Christopher Derry durch den Garten. Die Schwertlilien und die Narzissen blühten. Er liebte Narzissen. Ihre Form, ihre Farbe. Er beugte sich über eine und sah, wie ein Schmetterling, der den gleichen hellen Farbton aufwies, auf einem der Blütenblätter landete.
Chris streckte einen Finger aus, und der Schmetterling hüpfte auf die Spitze. Er beobachtete, wie sich die perfekten Flügel einmal, zweimal hoben und senkten, dann hob der Falter ab und flatterte zu den Baumkronen empor.
Chris beneidete den Schmetterling. Er wünschte sich, dass er sich mit der
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