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Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Titel: Heartless 03 - Lockruf des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
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wieder geschehen - er würde ganz bestimmt dafür sorgen.
    Jillian schien ihre Haltung wieder gefunden zu haben, obwohl auf ihren Wangen immer noch die leichte Röte der Verlegenheit lag.
    »Es ist Zeit, dass ich reingehe«, meinte sie. »Gute Nacht, Mylord.«
    Sie setzte sich in Bewegung, und obwohl sein Körper immer noch vor Verlangen pochte, machte er keinen Versuch, sie aufzuhalten. Er wollte sich nicht noch einmal hereinlegen lassen, und Jillians süße Küsse und scheinbar unschuldige Erwiderung rieten ihm, vorsichtig zu sein.
    Er blickte ihr hinterher, wie sie ins Haus flüchtete, wobei sie ein wenig schneller ging, als sie es normalerweise tat. Aus dem Augenwinkel nahm er in der Ferne einen Blitz wahr, hörte grollende Donnerschläge und wusste, dass eine lange Nacht vor ihm lag.
    Statt sich in sein Zimmer zu begeben, ging er durchs Haus in die Eingangshalle. Er nahm seinen Mantel vom Haken an der Wand, öffnete die schwere Haustür und trat in die Dunkelheit. Vielleicht würde ein Spaziergang helfen, damit er einschlafen könnte. Wenn er müde genug war, wäre er vielleicht in der Lage, die verführerische Süße von Jillians Lippen zu vergessen, zu vergessen, dass sie im Zimmer neben ihm schlief.
    Wenn er Glück hatte, würde er vielleicht von ihrem zierlichen, kleinen Körper mit den überraschend vollen Brüsten träumen statt von einer lange zurückliegenden Schlacht, die immer noch in seinem Kopf tobte.

7
     
    Eine steife Frühlingsbrise strich am nächsten Tag durch die Zweige der Bäume. In der Nacht war dichter Regen gefallen, ein trüber Himmel hing über den Straßen von London.
    Jillian stand neben den rosafarbenen Seidenportieren in ihrem Schlafzimmer und beobachtete einen Kohlenwagen, der unten durch die Straße fuhr, während der Händler seine Ware anpries und die schwere Last zog. Sie sah ihm nach, bis er aus ihrem Blickfeld verschwand, dann schloss sie das Fenster, das sie über Nacht etwas offen gelassen hatte, und hoffte, dass es für einen Aufenthalt an der frischen Luft nicht zu kalt wäre.
    Jillian, die ein Kleid aus pfirsichfarbenem Musselin trug, das am Mieder und am Saum üppig im griechischen Stil bestickt war, ging durchs Zimmer und sah sich dabei im mannshohen Spiegel. Der Pfirsichton des Kleides stand ihr normalerweise sehr gut, aber heute trug die Farbe nicht gerade dazu bei, von der Blässe ihres Gesichts abzulenken. Obwohl ihr kupferfarbenes Haar, geflochten und zu einer Krone auf ihrem Kopf festgesteckt, schön glänzte und sehr gepflegt aussah, lagen unter ihren Augen Schatten, und ihre Wangen waren eingefallen.
    Sie hatte nicht gut geschlafen. Sie fragte sich, ob sie wohl je wieder eine Nacht ruhig durchschlafen würde. Doch es war nicht ihre im Dunkeln liegende Zukunft, sondern Blackwood, der für ihre wild durcheinander wirbelnden Gedanken in der letzten Nacht verantwortlich war.
    Sie hatte gewusst, dass er attraktiv war, dass die strengen, fast schon brutalen Züge seines Gesichts ihm eine ungewöhnliche Ausstrahlung verliehen, die nur wenige Männer besaßen. Doch es gab viele Männer, die gut aussahen. Es war das Selbstvertrauen, das Befehlsgewohnte in seinem Auftreten, das den Grafen von anderen Männern unterschied. Und das sorgfältig verborgene Verlangen, das sie bei ihm spürte, die Ruhelosigkeit, die er nur oberflächlich beherrschen konnte.
    Gestern Abend hatte sie herausgefunden, welche Macht dieser Ruhelosigkeit innewohnte.
    Allein bei dem Gedanken daran zitterte Jillian. Sie konnte immer noch die Wärme seiner Hand auf ihrer Brust spüren, erinnerte sich noch an die Seligkeit, als seine Finger über ihre Brustwarze strichen. Sein Mund fühlte sich nicht hart an, wie er einem häufig erscheinen mochte, sondern weich und warm und einnehmend wie heiße Seide, die über ihre Lippen glitt.
    Sie hatte noch nicht einmal gewusst, dass Menschen sich so küssten, wie er es tat, mit glatter, heißer Zunge tief in den Mund des anderen drangen. Sie hatte das Gefühl, erobert, geplündert - und in Brand gesteckt worden zu sein. In diesem kurzen Moment hatte sie ihre Fähigkeit zu denken völlig verloren. Es war mehr als beunruhigend - die Vorstellung, was hätte passieren können, war einfach erschreckend.
    Glücklicherweise war sie im allerletzten Augenblick wieder zur Vernunft gekommen und hatte den Kuss beendet. Und obwohl in Blackwoods Augen immer noch das Feuer gebrannt hatte, war er wieder in seine Rolle als Gentleman geschlüpft und hatte ihr nicht mehr zugesetzt.

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