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Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Titel: Heartless 03 - Lockruf des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
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auf und ab. Es sei nur eine vorübergehende Verwahrzelle, hatte der Wärter zu ihr gesagt. Bis zum Abend würde man ihr einen festen Platz im Gefängnis zuweisen.
    Jillian unterdrückte die Woge der Furcht, die über ihr zusammenschlagen wollte, doch es gelang ihr nicht, das Zittern zu unterdrücken. Sie versuchte, nicht darüber nachzudenken, wie kalt es in der kleinen, engen Zelle war, wie feucht und drückend die Luft, wie nass das Stroh, das auf dem eisigen Boden lag und nach Urin stank. Doch es würde noch schlimmer kommen. Wenn Blackwood nicht käme.
    Von der anderen Seite der Tür konnte sie das Stöhnen der Gefangenen hören, die weiter im Innern des Gefängnisses untergebracht waren. Einige heulten, als könnten sie gar nicht mehr aufhören, andere gaben schrecklich klagende Laute von sich, und dann gab es noch diejenigen, die einen endlosen Schwall von Obszönitäten von sich gaben.
    Außerdem waren da noch die Wärter. Allein die Erinnerung daran, wie man sie angeschaut hatte, jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Früher oder später würden sie sie kriegen, sagten sie ihr mit ihren kalten, gefühllosen Augen. Sie würden sie nehmen, egal wie sehr sie sich auch gegen sie wehren mochte.
    Wenn Blackwood nicht käme.
    Lieber Gott, was, wenn er nicht käme? Er hatte nie versprochen, sich für sie einzusetzen, wenn man sie gefangen nähme, noch geschworen, mit seinem Namen für sie zu bürgen, sodass man ihn zusammen mit ihr durch den Dreck ziehen würde.
    Herr im Himmel, lass ihn kommen, betete sie wohl zum hundertsten Mal.
    Doch auch wenn er kam, gäbe es keine Garantie, dass es ihm gelänge, sie zu befreien. Vielleicht würde sie im Gefängnis bleiben müssen und in diesem Fall...? Sie war sich nicht sicher, ob sie das ertragen könnte.
    Schritte hallten durch den Gang, und sie raste zur Tür, um durch das winzige, vergitterte Guckloch in der aus schweren Eichenbohlen bestehenden Tür zu schauen. Die beiden Wärter, die sie in die Zelle geführt hatten, kamen durch den schwach erleuchteten Gang. Sie blieben stehen, als sie ihr Gesicht durch die winzige Öffnung sahen.
    »Das is' die Neue«, meinte der größere, und sie erinnerte sich an seine verfaulten Zähne und seinen stinkenden Atem. »Hübsche kleine Schnepfe, was, Clive? Kann's gar nich' erwarten, meinen Ofenreiniger in ihre süße kleine Muschi zu schieben.«
    »Ich krieg' se zuerst«, erhob der andere Einspruch, ein feister Kerl mit wulstigen Lippen, Stummelfingern und dreckigen Nägeln. »Bei der Letzten warst du zuerst dran, und das war 'ne Jungfrau.«
    Jillian musste gegen eine Welle der Übelkeit kämpfen.
    »Das war ma'n leckerer Happen. Da is's wohl fair.« Er grinste und stellte die schwarzen Stummel zur Schau, die mal Zähne gewesen waren. »Is' ohnehin egal. Bist eh nich' groß genug, um sie zu verderben. Sie wird enger als ne Faust sein, wenn ich reingehe.«
    »Weg von der Tür.« Die dritte Stimme war kalt und hart wie Stahl. Vom ersten Moment an wusste Jillian, dass sie dem Grafen gehörte. »Sofort.«
    Die Erleichterung ließ Tränen in ihre Augen steigen. Blackwood war da. Alles würde wieder gut werden.
    Bei ihm war ein weiterer Wärter, den sie sah, als er einen langen Messingschlüssel in das Schloss schob, daran drehte und dann die schwere Tür aufzog. Dieser Mann trug saubere Kleidung, sein Haar war ordentlich geschnitten, und seine Manieren waren ein bisschen besser.
    »Geht es Ihnen gut?«, fragte der Graf, als er am Wärter vorbei auf sie zuschritt.
    Sie nickte und versuchte ruhig zu bleiben, doch in ihrer Kehle bildete sich ein Kloß. Tränen stiegen ihr in die Augen und begannen über ihre Wangen zu fließen. Blackwood trat zu ihr und schloss sie in seine Arme.
    »Es ist alles in Ordnung. Nicht weinen.« Sie konnte die Stärke in seinem Hemd riechen und spürte sein Herz, das schneller schlug, als es eigentlich sollte. »Man entlässt Sie in meinen Gewahrsam. Ich hole Sie hier raus.«
    Jillian klammerte sich an ihn, denn ihre Beine drohten jeden Moment unter ihr nachzugeben. Er streckte eine Hand aus, strich eine lange Strähne ihres Haars zurück und schob sie ihr hinters Ohr. »Man hat Ihnen nichts getan?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe einfach nur eine... eine so große Angst gehabt.«
    Während er ihr ins Gesicht schaute, sah sie in seinen Augen, wie bewegt er war, und noch etwas anderes, das sie nicht benennen konnte. »Kommen Sie. Lassen Sie uns gehen.« Der Furcht erregende Ausdruck auf seinem Gesicht gab

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