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Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Titel: Heartless 03 - Lockruf des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Zügel. Sie waren wieder im feinen West End, doch die Erinnerungen an Newgate ließen sich nicht so leicht abschütteln.
    Jillian unterdrückte ein Schaudern und lehnte sich zurück. Sie war dem Grafen für sein Eingreifen zutiefst dankbar, machte sich aber allmählich Sorgen wegen der wachsenden Schulden, die sie bei ihm machte.
    Lieber Gott, sie hatte kein Geld. Auch wenn es gelingen sollte, ihren Namen reinzuwaschen - wie sollte sie ihm je alles zurückzahlen? Sie dachte an das Verlangen in seinen Augen, als sein Blick auf ihren Brüsten geruht hatte, und ihre Sorge steigerte sich noch mehr.

8
     
    Adam schlief nur wenig in dieser Nacht. Er musste dauernd an Newgate denken, hörte wieder die schmierigen Reden der Wärter und erinnerte sich an den Ausdruck abgrundtiefer Verzweiflung auf Jillians lieblichem Antlitz. Einen kurzen Augenblick lang hatte er mit absoluter Sicherheit gewusst, dass sie den Grafen nicht umgebracht hatte, es gar nicht getan haben konnte, fatalerweise wäre es ihm in diesem Augenblick auch egal gewesen, wenn sie es doch getan hätte.
    Seine Gedanken kreisten einzig und allein darum, wie er sie beschützen, wie er sie aus diesem abscheulichen Ort befreien und irgendwohin bringen könnte, wo es warm und sicher war. Jetzt, da ihr nichts mehr passieren konnte, schien auch sein gesunder Menschenverstand zurückzukehren. Er wollte Jillian in seinem Bett haben, aber dafür musste er erst einmal die Wahrheit herausfinden.
    Er war müde, als er die Treppe hinunterstieg. Er war später als sonst auf und ging in sein Arbeitszimmer, um ein paar Dinge zu erledigen. Ein paar Minuten später hörte er Reggie an die Tür klopfen.
    »Ein Brief ist angekommen, Mylord.« Er überreichte Adam ein gefaltetes Stück Papier. »Er ist von Mr. Fräser.«
    Adam, der hinter seinem Schreibtisch saß, überflog schnell den Inhalt und erhob sich von seinem Stuhl. »Danke, Reggie.«
    Er griff nach seinem Mantel, als er durch die Halle eilte, und überlegte kurz, ob er Jillian mitnehmen sollte. Doch dann entschied er sich dagegen, denn er wollte hören, was Fräser zu sagen hatte, und war sich nicht sicher, ob der Mann offen reden würde, wenn Jillian dabei war.
    Der Bow-Street-Runner wartete bereits auf ihn, als er eintraf. »Guten Tag, Mylord.« Peter Fräser, ein schlaksiger junger Mann Ende zwanzig mit roten Haaren, trug einen schlichten braunen Uberrock, der an den Ellbogen glänzte, und eine Brille, die er auf seiner Nase vergessen zu haben schien. Er riss sie sich schnell herunter, als er Adam in ein kleines, aufgeräumtes Büro führte, wo Papierstapel zu ordentlichen Haufen aufgetürmt auf dem Boden lagen.
    Adam nahm auf einem Stuhl mit gerader Rückenlehne Platz, während Fräser sich hinter seinen ramponierten Schreibtisch setzte.
    »Ich bin sofort losgegangen, als ich Ihre Nachricht erhalten habe«, erklärte Adam ohne weitere einleitende Worte. »Was haben Sie herausbekommen?«
    Fräser schob seinen Stuhl ein bisschen dichter an den Tisch heran. »Ich beginne am besten mit Lord Eldridge, dem Herrn, der so viel Pech mit seinen Geschäften hatte, die ihm vom Grafen empfohlen worden waren: Lord Eldridge behauptet, er sei am Abend des Mordes bei Brooks, seinem Klub in St. James, gewesen. Ich bin noch dabei, mir diese Geschichte bestätigen zu lassen.«
    »Ich werde mich darum kümmern. Ich bin auch Mitglied bei Brooks.« Eldridge liebte es zu wetten, aber er setzte nie allzu viel. Vielleicht erinnerte sich ja jemand daran, ob er an jenem Abend dort gespielt hatte. Und dann gab es ja immer noch die Möglichkeit, dass sein Name unter diesem Datum im Wettbuch eingetragen war. »Ich werde Sie wissen lassen, was ich herausfinde.«
    Fräser nickte. »Was den früheren Anwalt des verstorbenen Grafen, Colin Norton, angeht, so scheint dessen kränkelnde Frau eine Woche vor dem Mord gestorben zu sein. Norton verschwand kurz danach.«
    Adam lehnte sich nach vorn. Er war aufgeregt angesichts des ersten möglichen Verdächtigen, den sie aufgetan hatten. »Vielleicht gab er Fenwick die Schuld am Tod seiner Frau. Lassen Sie Ihre Männer nach ihm suchen?«
    »Ja, Mylord. Aber bis jetzt haben wir noch keine Spur von ihm entdeckt.«
    »Stellen Sie mehr Leute ein, wenn Sie sie brauchen. Ich will, dass man diesen Mann findet - und das bald.«
    »Ja, Mylord.« Fräser sah auf die Akte, die auf seinem Tisch lag. »Und jetzt zum eigentlichen Grund, warum ich nach Ihnen habe schicken lassen.« Er klappte die Akte auf. »Heute Morgen

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