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Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Titel: Heartless 03 - Lockruf des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
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Tod seines Sohnes, Henry, wurde der Sohn seines Bruders, Howard, der zukünftige Erbe des Titels, und abgesehen von ein paar Vermächtnissen für andere Familienmitglieder sollte der ganze Rest ihm hinterlassen werden.«
    »Und das wollte Fenwick ändern?«
    »Genau. Eine Woche vor seinem Tod beauftragte mich der Graf mit der Umschreibung des von mir zuvor aufgesetzten Dokuments. Er verfügte, dass sein gesamtes Vermögen - natürlich ohne den mit dem Titel verbundenen Besitz, der vom Gesetz her dem nächsten Verwandten zufällt - an Jillian Whitney übergehen sollte.«
    Es traf ihn wie ein Schlag, und sein Magen zog sich vor Entsetzen zusammen. Plötzlich sah er das Motiv, warum der alte Mann ermordet worden war. Durch den Tod des Grafen würde Jillian eine der reichsten Frauen Englands werden.
    »An Ihrem Gesichtsausdruck kann ich ablesen, welche Richtung Ihre Gedanken nehmen. Doch ehe Ihre Überlegungen zu weit gehen, lassen Sie mich noch ergänzen, dass Seine Lordschaft das neue Testament nie unterzeichnet hat. An dem Tag, als er eigentlich in mein Büro kommen sollte, erschien stattdessen ein Bote. Die Gicht mache ihm wieder schwer zu schaffen, und er wolle den Termin verlegen. Zwei Tage später war der Graf tot.«
    Adams Kiefermuskeln spannten sich an, als ihm tausend unterschiedliche Möglichkeiten durch den Kopf gingen. »Was für ein Pech für Miss Whitney.«
    »Ja, ein sehr schlechtes Timing von Seiten des Grafen.«
    Aber trotzdem ließ Adam der Gedanke nicht los, ob Jillian nicht vielleicht geglaubt hatte, dass das Dokument bereits unterzeichnet worden war. Vielleicht hatte sie nichts von der abgesagten Verabredung gewusst. Vielleicht hatte sie den alten Mann getötet und gedacht, dass sie sich in ihr Zimmer flüchten könnte und niemand je vermuten würde, dass sie die Schuldige wäre. Diese Theorie hatte ja auch der Butler geäußert.
    Er wusste, wie klug sie war. Ihr Vater war brillant gewesen, aber er hatte seiner Tochter keinen Penny hinterlassen, sondern sie der Gnade eines alternden Grafen überlassen. Wenn Jillian mit ihrem Plan Erfolg gehabt hätte und sie nicht gefasst worden wäre, hätte sie ihre Situation damit zu ihren Gunsten verändert. Sie wäre außerordentlich reich gewesen.
    Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Benjamin Morrison. »Wusste Miss Whitney von den Änderungen, die der Graf an seinem Testament vornehmen wollte?« Hatte sie ihn dazu verführt, diese Änderungen vorzunehmen ? Hatte sie ihn ermordet, weil sie dachte, dass er es schon getan hätte?
    »Ich fürchte, dass ich die Antwort auf diese Frage nicht kenne. Er hat nie etwas in dieser Richtung erwähnt.«
    Die Gedanken wirbelten förmlich durch Adams Kopf, als er vom Sofa aufstand. »Ich danke Ihnen, Mr. Morrison. Ich weiß Ihre Hilfe sehr zu schätzen.«
    »Ich weiß nicht, wie weit ich Ihnen habe behilflich sein können. Ich hoffe einfach nur, dass der Mörder gefasst wird.«
    Das tat er auch. Und je mehr er über Jillians mögliche Rolle bei dem Verbrechen nachdachte, desto wütender wurde er. Er war von Caroline Harding hereingelegt worden. Die leidenschaftliche, exotische Maria Barrett hatte ihn wie einen Verbrecher erscheinen lassen. Er würde nicht den Narren für ein mittelloses Waisenkind mit großen blauen Augen und einem arglosen Lächeln spielen, das wahrscheinlich eine einzige große Täuschung war.
    Als Adam in seine Kutsche stieg, dachte er noch einmal an Jillians fast hysterischen Zustand in der Nacht des Mordes. Sie war voller Angst gewesen, dass niemand ihr glauben und man sie ins Gefängnis werfen würde. Aber vielleicht war ihr Plan ja auch einfach nur schief gegangen, und sie war weggelaufen, weil sie wusste, dass sie für ihre Tat hängen würde.
    Als er schließlich zu Hause ankam, schäumte er vor Wut und war wild entschlossen, die Wahrheit aus Jillians weichem, ach so täuschendem Körper zu schütteln.

10
     
    Jillian saß in einem bequemen Sessel im Gartenzimmer, einem kleinen Salon im hinteren Teil des Hauses, der ihr besonders gut gefiel, und ging die Notizen durch, die sie sich über den Mord gemacht hatte. Draußen war es dunkel, und ein feuchter, eisiger Wind begann durch die Zweige der Bäume zu heulen.
    Irgendwann begannen die Buchstaben auf dem Papier zu verschwimmen, ihr kamen keine neuen Ideen mehr - nicht dass die, die sie bereits zu Papier gebracht hatte, auch nur irgendwie nützlich wären. Jillian stellte das tragbare Schreibpult beiseite und lauschte in Richtung der

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