Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Titel: Heartless 03 - Lockruf des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
fassen, was unten geschehen war. Der Mann hätte sie beinahe verführt, und sie hätte es zugelassen. Wieder einmal war er es gewesen, der das Ganze beendet hatte.
    Die Verlegenheit überwältigte sie fast. Lieber Himmel, was mochte er jetzt wohl von ihr denken? Sie wünschte, sie könnte sein Haus verlassen und so weit wie möglich vom Grafen von Blackwood wegkommen - bevor sie sich voll und ganz zum Narren machte. Oder Schlimmeres.
    Sie dachte wieder daran, wie er sie geküsst hatte, wie er sie berührt hatte, und ihre Verlegenheit begann zu schwinden und wurde durch Wut ersetzt.
    Es stimmte schon - wahrscheinlich hätte sie ihn aufhalten sollen, aber sie war nicht die Einzige, der man die Schuld zuschieben konnte. Was die Leidenschaft betraf, war sie ein Neuling, während er zweifellos ein Experte auf dem Gebiet war. Sie war zwar in sein Arbeitszimmer gegangen, aber er hatte den Anfang gemacht und sich ihr genähert. Es war wohl kaum ihre Schuld, dass sie seinen Fähigkeiten erlegen war. Sie verstand immer noch nicht, warum er die Verführung nicht fortgesetzt hatte, aber auch darüber war sie froh.
    Oder zumindest dachte sie, dass sie das sei.
    Sie hörte, wie sich im Nebenzimmer jemand bewegte. Blackwood, der umherging und sich darauf vorbereitete, ins Bett zu gehen. Sie wusste, dass er das Haus verlassen hatte, und versuchte, nicht daran zu denken, wo oder mit wem er wohl zusammen gewesen war. Wo er auch hingegangen sein mochte, jetzt war er wieder da, und in ein paar Minuten würde er mit nackter, muskelbepackter Brust in seinem großen Himmelbett liegen, während er die Laken bis zu den Hüften nach unten geschoben hätte.
    Jillian versuchte mit völlig ausgetrocknetem Mund zu schlucken und achtete nicht auf die Hitze, die sich plötzlich in ihrem Bauch ausbreitete.
    Als am nächsten Tag die Dämmerung einsetzte, machte sich wieder Nebel zwischen den Häusern breit. Adam beachtete den kalten Nieselregen nicht, der kurz darauf einsetzte und die Pflastersteine auf den Straßen mit einer glänzenden Schicht überzog. Er schlüpfte in seinen dunkelblauen Gehrock und traf Punkt sieben Uhr abends bei Knowles, Glenridge und Morrison ein. Benjamin Morrison, ein gebildet aussehender Mann mit grau meliertem Haar und blassem Gesicht, führte Adam in sein Büro. Die Wände des Zimmers waren mit gemasertem Kirschbaumholz getäfelt und mit Darstellungen von Jagdszenen in vergoldeten Rahmen geschmückt. In der Mitte des Zimmers stand ein glänzend polierter Schreibtisch aus Rosenholz.
    »Ich habe mit Ihrem Mitarbeiter, Peter Fräser, gesprochen«, begann Morrison das Gespräch, als er die Tür schloss. »Ich hatte schon damit gerechnet, von Ihnen zu hören.« Er bedeutete Adam, auf dem dick gepolsterten und mit dunkelgrünem Samt bezogenen Sofa Platz zu nehmen, um sich dann selbst in einen zur Garnitur passenden Sessel zu setzen.
    »Ich weiß, dass Sie ein beschäftigter Mann sind, Mr. Morrison«, erklärte Adam, »deshalb sollten wir keine Zeit mit Förmlichkeiten verschwenden. Sie vertreten die rechtlichen Interessen des verstorbenen Lord Fenwick. Ich hoffe, dass Sie mir etwas erzählen können, das einen Hinweis auf ein mögliches Motiv für den Mord gibt.«
    Morrison schlug ein Bein über das andere und glättete eine Falte in seiner Hose. »Ich weiß nicht, ob ich das kann, Mylord. Ich kann Ihnen nur das erzählen, was ich weiß, und vertraue darauf, dass Sie die Informationen, die ich Ihnen gebe, vertraulich behandeln.«
    Adam nickte kurz. »Darauf gebe ich Ihnen mein Wort.«
    »Als Anwalt des verstorbenen Lord Fenwick habe ich mir viele Gedanken darüber gemacht, warum der Graf wohl ermordet worden ist. Ich weiß nicht, ob es da einen Zusammenhang gibt, aber...«
    »Fahren Sie fort«, drängte Adam.
    »Eine Woche vor dem Mord suchte Lord Fenwick mich auf. Er wollte ein paar Änderungen an seinem Testament vornehmen lassen. Wie Sie wissen, stammte der größte Teil des Vermögens des verstorbenen Grafen aus Anlagen und Investitionen, und nicht aus dem Erbe, das er zusammen mit dem Titel erhielt. Eigentlich ist das unveräußerliche Erbgut der Fenwicks sogar recht mager und reicht kaum, um damit auch nur einen bescheidenen Lebensstandard zu finanzieren und das Anwesen der Fenwicks zu unterhalten.«
    »Mir waren Gerüchte zu Ohren gekommen. Und weil Fenwick nur so wenige Verwandte hatte, nahm ich an, dass sein privates Vermögen zusammen mit dem unveräußerlichen Erbgut an seinen Erben gehen würde.«
    »Ja. Nach dem

Weitere Kostenlose Bücher