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Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Titel: Heartless 03 - Lockruf des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Ich muss zugeben, dass es mir schwer fällt, mir vorzustellen, dass die Frau, die ich so liebevoll Enten füttern sah, einen alten Mann kaltblütig ermordet.«
    »Heißt das, dass du an meine Unschuld glaubst?«
    Für einen kurzen Moment schloss er die Augen. »Gott stehe mir bei, ich weiß, dass ich es nicht sollte, aber ich tue es.«
    Tränen begannen über ihre Wangen zu laufen. Sie wusste nicht, wie es dazu gekommen war, aber plötzlich lag sie in seinen Armen. Er hielt sie fest umschlungen, und sie wollte auf einmal nie mehr wieder von ihm losgelassen werden.
    Eine ganze Weile standen sie eng umschlungen da. Sie konnte die Hitze seines Körpers spüren, die Feuchtigkeit des Nebels, die noch in seiner Kleidung hing. Im Nacken war sein Haar nass vom Regen und lockte sich verführerisch um ihre Finger. Ihr Herz begann zu rasen, und ihre Beine fingen an zu zittern. Sie fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen und wünschte sich, dass er sie küssen würde. Und weil sie das tat, zwang sie sich, sich von ihm zu lösen.
    Jillian wischte sich über die feuchten Wangen und begegnete seinem unsicheren Blick.
    »Ich versichere dir, wenn ich wirklich die Ränkeschmiedin wäre, für die mich alle halten, wäre ich schlau genug gewesen, dafür zu sorgen, dass der Graf das neue Testament unterschreibt, bevor ich ihn erschieße.«
    Blackwoods Mundwinkel zogen sich leicht nach oben.
    »Vielleicht ist das der Grund, warum ich dir glaube. Ich halte dich für zu intelligent, um all diese Schwierigkeiten auf dich zu nehmen, ohne dich vorher des Ausgangs des Ganzen zu versichern.«
    Sie entspannte sich ein wenig. Er glaubte ihr. Sie konnte es in seinen Augen sehen. »Ja, aber vielleicht gibt es da eine Verbindung.«
    Er nickte. Auch er wirkte jetzt etwas entspannter. »Das ist sehr gut möglich. Du wusstest nichts von der Testamentsänderung, aber vielleicht hatte jemand anders herausgefunden, was er vorhatte.«
    Sie zog eine Augenbraue hoch. »Du meinst doch nicht etwa Howard Telford?«
    »Howard hatte am meisten zu gewinnen. Telford hatte allen Grund, für Fenwicks Tod zu sorgen, wenn er gewusst hat, dass der Graf den größten Teil seines Vermögens dir hinterlassen wollte.«
    Ihr Herz machte einen hoffnungsvollen Sprung. »Wie sollen wir herausfinden, ob er davon wusste?«
    »Morgen früh werde ich eine Nachricht an Peter Fräser schicken und ihn bitten, etwas herauszufinden.« Er sah an sich herunter und schien jetzt erst den unordentlichen Zustand seiner Kleidung zu bemerken. »Davon abgesehen war es für mich ein sehr langer Tag. Ich bin todmüde und brauche etwas Zeit, um mir über alles klar zu werden. Wenn du mich bitte entschuldigst, werde ich mich jetzt nach oben begeben. Wir können morgen weiterreden.«
    Er tat einen Schritt auf sie zu und streckte eine Hand aus, die er an ihre Wange legte. »Gute Nacht, Jillian.« Es waren die gleichen Worte, die er ihr auch gestern Abend gesagt hatte. Doch diesmal klangen sie ganz weich, als hätte sich etwas zwischen ihnen verändert.
    »Gute Nacht, Mylord.«
    »Adam«, erinnerte er sie.
    »Gute Nacht... Adam.«
    Er nickte und drehte sich um. Er glaubte an ihre Unschuld, aber er sah nicht so erfreut aus, wie er es hätte sein sollen. Sie nahm an, dass es vielleicht etwas damit zu tun hatte, dass sie ihm erzählt hatte, dass sie noch Jungfrau sei.
    Während sie daran dachte, wie es sich angefühlt hatte, als er sie hielt, war auch Jillian sich nicht sicher, ob sie darüber erfreut sein sollte.
     
    Adam hatte sich in einen mit Samt bezogenen Sessel vor dem Kamin in seinem Schlafzimmer geworfen, schwenkte den Brandy in seinem Glas und nahm einen Schluck. Nachdem er ein Bad genommen und einen burgunderfarbenen Hausmantel aus Seide angezogen hatte, fühlte er sich etwas besser. Er nahm das Abendessen, eine Mahlzeit, die aus geröstetem Kapaun und Austern bestand, in seinem Zimmer ein und begann wie ein vernünftiger, klar denkender Mensch zu überlegen.
    Leider kam ihm ausgerechnet in diesem Moment immer wieder in den Sinn, wie rot Jillians Wangen geworden waren, als sie ihm erzählte, dass sie noch Jungfrau sei.
    Eine Jungfrau. Lieber Himmel.
    Adam wirbelte den Brandy herum und starrte am Glas vorbei ins Feuer. Caroline Harding war Jungfrau gewesen, als sie das erste Mal miteinander geschlafen hatten. Aber sie hatten ja auch vorgehabt zu heiraten, und eigentlich war die Verführung eher von ihrer Seite ausgegangen. Seitdem hatte er sich nie wieder einer jungen,

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