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Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Titel: Heartless 03 - Lockruf des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
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gedämpften Stimmen, die aus der Eingangshalle zu vernehmen waren. Adam hatte schon früh am Tage das Haus verlassen, und angesichts der düsteren Stimmung, in der er gewesen war, ging sie davon aus, dass er wahrscheinlich erst sehr spät am Abend wieder zurückkehren würde. Sie fragte sich, um wen es sich bei dem Besucher wohl handeln mochte, und ihr Pulsschlag beschleunigte sich.
    Himmel, was, wenn die Behörden ihre Meinung geändert hatten und man gekommen war, um sie wieder ins Gefängnis zurückzubringen? Jillian erhob sich aus dem Sessel, und ihre Beine fingen an zu zittern, als der Klang von schweren Schritten durch den Gang hallte. Doch als sie in ihrem Unterbewusstsein erkannte, dass sie den vertrauten, schnellen und entschlossenen Schritt von Adams Stiefeln hörte, begann sich ihre Furcht zu legen. Sie war nur ein wenig überrascht, als die Tür des Salons sich öffnete und der Graf von Blackwood hereinkam.
    Beim Anblick des finsteren Ausdrucks auf seinem Gesicht stand sie auf. »Was ist los? Was ist passiert?«
    Sein Halstuch war ein wenig verrutscht, sein Gehrock war nicht zugeknöpft und stand offen. Die Narbe auf seiner Wange stach deutlich hervor wie immer, wenn er wütend war.
    »Ich habe mich mit Benjamin Morrison unterhalten. Das ist passiert.«
    »Benjamin Morrison?« Sie runzelte die Stirn und versuchte sich zu erinnern, wer das war.
    »Fenwicks Anwalt.« Blackwood starrte sie so durchdringend an, dass sie schon einiges an Selbstbeherrschung aufbringen musste, um nicht zusammenzuzucken.
    »Warum bist du so wütend? Was hat Mr. Morrison erzählt?«
    »Warum sagst du es mir nicht?«
    Sie nahm eine ablehnende Haltung ein, denn sein Tonfall gefiel ihr noch weniger als seine mörderische Miene. »Ich bin diesem Mann noch nie begegnet. Ich habe nicht den leisesten Schimmer, was er wohl zu sagen gehabt hat.«
    Blackwood trat dicht vor sie, allein sein Blick war eine einzige Herausforderung. »Dann hattest du also auch keine Ahnung, dass der Graf von Fenwick vorhatte, sein Testament zu ändern.« Er durchbohrte sie förmlich mit seinem wütenden Blick. »Dass er alles vorbereitet hatte, damit du den größten Teil seiner Ländereien und seines Vermögens erben solltest.«
    Jillian stockte der Atem. Eine Schraubzwinge schien sich um ihren Brustkorb gelegt zu haben, nachdem sie das letzte Mal Luft geholt hatte.
    »Es war nur Pech für dich«, fuhr der Graf fort, »dass der alte Mann seinen Termin zum Unterzeichnen der Dokumente zwei Tage vor seiner Ermordung absagte. Die Gicht machte ihm wieder zu schaffen. Du verstehst. Er wollte einen neuen Termin vereinbaren, aber er starb, ehe er die Angelegenheit zu einem Ende bringen konnte.«
    Nach außen hin ruhig wirkend, kam er auf sie zu, doch sie sah, dass ein Muskel in seinem angespannten Kiefer zuckte. »Vielleicht hast du das nicht gewusst. Vielleicht hattest du bis zum jetzigen Zeitpunkt gar nicht gewusst, dass dein Plan schief gegangen ist. Vielleicht ist das der Grund, warum dein reizendes, trügerisches Antlitz jetzt so blass ist.«
    Jillian sank auf das Sofa. Ihre Beine waren plötzlich so schwach, dass sie sie nicht mehr trugen. Ihre Lippen zitterten. Sie presste sie aufeinander, bevor sie wieder in der Lage war zu sprechen.
    »Der Graf hat nie irgendein Testament erwähnt«, sagte sie. »Wir haben nie darüber gesprochen.«
    »Dann wusstest du also gar nicht, dass der liebe alte Fenwick ein Vermögen wert war, das er zum größten Teil selbst verdient und nicht mit dem Titel geerbt hatte. Geld also, das er dir ohne weiteres hätte vermachen können.«
    Sie schüttelte nur den Kopf. Sie konnte nicht atmen. Das gemütliche kleine Zimmer, von dem aus man in den Garten schauen konnte, erschien ihr nun stickig und viel zu warm.
    »Sein Neffe, Howard, war der Erbe«, sagte sie. »Das ist nie in Frage gestellt worden. Wir haben nie über Geld geredet. Das ging mich nichts an. Es kam einfach nie zur Sprache.«
    Er trat noch dichter an sie heran, legte seine Finger um ihre Schultern und zog sie vom Sofa hoch. »Das ging dich nichts an? Ich glaube nicht, dass Lord Fenwick das ebenso gesehen hat - denn es war sein größter Wunsch, dass das ganze Vermögen, das er über die Jahre angehäuft hatte, an dich fallen sollte!« Beim Anblick des sardonischen Ausdrucks auf seinem Gesicht verkrampfte sich ihr Magen. »Kein schlechter Preis für ein paar Monate im Bett des alten Mannes.«
    Jillian schwankte. Der Schock war so groß, dass sie einen Augenblick nur dastand

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