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Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Titel: Heartless 03 - Lockruf des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
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nachlässig gebunden. Die hochgekrempelten Ärmel enthüllten sonnengebräunte, muskulöse Unterarme. Bei dem schönen Bild, das er abgab, stockte ihr kurz der Atem, und ihre Verärgerung nahm noch ein wenig zu.
    Er rollte seine Ärmel herunter, als er sich näherte. »Entschuldigung. Ich hatte noch ein bisschen Papierkram zu erledigen, bevor wir gehen. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass es so lange dauern würde.«
    »Ich habe meine Meinung geändert«, erklärte sie nur, um ihn zu ärgern. »Ich habe beschlossen, in London zu bleiben. Wenn ich hier bleibe, kann ich vielleicht jemanden finden, der mir hilft, meinen Namen reinzuwaschen.«
    Streng blickende dunkelblaue Augen durchbohrten sie förmlich. »Ich glaube, du hast es immer noch nicht begriffen. Ich bürge mit meinem Namen für dich, und bis dies alles vorbei ist, gehst du dahin, wo ich auch hingehe. Täusche dich nicht. Ich verlasse die Stadt, und du wirst dasselbe tun.«
    Sie sah ihm hinterher, als er in seinen kniehohen Stiefeln, den engen, schwarzen Hosen und dem weiten, weißen Hemd die Treppe hochging, und wünschte, dass er nicht so verdammt gut aussehen würde.
    Ärgerlich über die Richtung, die ihre Gedanken nahmen, schüttelte Jillian den Kopf. Was machte es schon, wenn sie ihn attraktiv fand? Was machte es schon, dass seine Küsse so wundervoll waren? Der Graf war offensichtlich ein sehr maskuliner Mann, und ihre kurze Erfahrung mit der Leidenschaft hatte ihr gezeigt, welche Macht dieser Empfindung innewohnte.
    Er war attraktiv, ja, aber er war auch arrogant und viel zu dominant.
    Was auch passieren mochte. Eines war klar - der Graf von Blackwood würde kaum ein ernsthaftes Interesse an einer mittellosen Frau haben, die in einen Skandal verwickelt war und unter Mordverdacht stand.
    Egal wie gut er aussah, egal wie erregend seine Küsse auch sein mochten, zwischen ihnen würde es nie etwas Ernsthaftes geben. Daran musste sie immer denken.
    Jillian drehte sich um, als er ein paar Minuten später gefolgt von seinem Kammerdiener Harley Smythe wieder die Treppe herunterkam. Harley war ein alter, weißhaariger und magerer Mann, der so gerade ging, dass sich sein Rückgrat fast ein wenig nach hinten neigte. Offensichtlich war auch er jemand, den der Graf bei der Armee kennen gelernt hatte.
    Mit knackenden Gelenken ging Harley zur Tür und schaute zur schwer beladenen Kutsche. »Es scheint alles fertig zu sein, Mylord.« Er trug ein kleines Ledertäschchen, das letzte Gepäckstück des Grafen. Etwas Schwereres hätte er wahrscheinlich gar nicht tragen können.
    »In Ordnung. Dann wollen wir mal los.« Der Graf nahm Jillians Arm und führte sie mit festem Griff zur Tür.
    Kurz nach zwölf Uhr fuhr ein Zug aus drei Kutschen, die das Wappen von Blackwood trugen, aus der Stadt. Ram-ses, der schwarze Hengst des Grafen, war an der letzten angebunden. Eine Kutsche transportierte das Gepäck, und Reggie, Maude und Harley fuhren in der zweiten. Im Gespann, das den Zug anführte, saß Jillian dem Grafen gegenüber.
    Sobald sie den Stadtverkehr hinter sich gelassen hatten, nahmen die Kutschen Fahrt auf und fuhren in zügigem Tempo Richtung Black's Wood, einem kleinen Dörfchen in der Nähe von Seaford, wo sich auch der Landsitz des Grafen, Blackwood Manor, befand.
    Die Reise wurde schon bald langweilig. Seine Lordschaft hatte entschieden, dass sie so schnell wie möglich reisen sollten. Er wollte verhindern, dass man Jillian irgendwo erkannte, und es dann zu einer unangenehmen Szene käme.
    Aus diesem Grunde legten sie die sechzig Meilen in zwei Tagen zurück und übernachteten nur einmal im Hare&This-tle. Adam fuhr nur immer wieder kurz in der Kutsche mit. Er zog es vor, seinen Hengst, Ramses, zu reiten und die frische Luft zu genießen. Jillian versuchte, nicht darauf zu achten, wie gut er auf seinem großen schwarzen Pferd aussah und mit welcher Leichtigkeit er es ritt. Auch seinen aufrechten, militärischen Sitz oder die langen, starken Muskeln seiner Beine, die sich unter seinen Hosen abzeichneten, wollte sie lieber nicht sehen.
    Sie war erschöpft, als sie endlich am zweiten Abend - die Dämmerung senkte sich bereits herab - ihr Ziel erreichten. Ihr stockte der Atem, als ihr Blick das erste Mal auf Blackwood Manor fiel. Es lag auf einer Klippe hoch über dem Meer und bestand aus einer Ansammlung von Rundtürmen, roten Ziegelschornsteinen und viereckigen Türmen. Die untergehende Sonne tauchte das Haus in strahlendes Gold, während die Klippen durch die See

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