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Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Titel: Heartless 03 - Lockruf des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
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Eingangshalle, während der Graf Anweisungen gab, und nahm ihre Umgebung genauer in Augenschein. Das Innere des Hauses besaß eine herbe, männliche Ausstrahlung. In den Gängen, die mit Holz getäfelt waren, hingen in regelmäßigen Abständen eiserne Wandleuchter. Doch der warme, gelbe Schein der Lampen und der Schimmer des polierten dunklen Holzes milderten die Wirkung und verliehen den Räumlichkeiten eine elegante, fast schon anmutig zu nennende Note.
    Und auch wenn es ihr einen leichten Verdruss bereitete, musste sie doch feststellen, dass das Haus perfekt zum Grafen passte.
    »Dies ist Mrs. Finley«, stellte Blackwood ihr eine streng wirkende Frau mit braunen Haaren vor, die auf der Türschwelle erschienen war. »Sie wird dich zu deinem Zimmer begleiten.«
    Jillian nickte nur, denn die anstrengende Reise forderte allmählich ihren Tribut. »Danke.« Sie folgte der Frau, die um die vierzig sein musste, die geschwungene Holztreppe hinauf. An den Zimmern des Hausherrn vorbei gelangten sie auf der gegenüberliegenden Seite zu ihrem Zimmer, und sie fragte sich unwillkürlich, ob er wohl Angst hatte, sie könne versuchen zu fliehen.
    »Das Zimmer ist reizend.« Als sie ins Schlafzimmer blickte, war sie überrascht, dass sich in dessen Ausstattung weder das Alter noch der männliche Geschmack des übrigen Hauses widerspiegelte. Es war in einem hellen Seegrün gehalten und mit elfenbeinfarbenen, vergoldeten Möbelstücken eingerichtet. Vorhänge aus seegrüner Seide verhüllten ein großes Himmelbett. Die Gardinen und die Teppiche wiesen den gleichen hellen Farbton auf. Außerdem gab es einen herrlichen, mit weißem Marmor eingefassten Kamin, vor dem eine elegante Sitzgruppe stand.
    »Die meisten Zimmer im ersten Stock dieses Flügels sind von der Mutter seiner Lordschaft neu eingerichtet worden«, erklärte Mrs. Finley. »Sie hatte immer einen ausgezeichneten Geschmack.« Dies sagte sie in einem irgendwie wehmütigen Tonfall, und Jillian musste an die Gräfin von Blackwood denken, die nicht mehr die war, die sie mal gewesen war, und jetzt im Witwenwohnsitz auf dem Gelände lebte.
    »Ihre Ladyschaft hat wundervolle Arbeit geleistet.«
    Mrs. Finley nickte und freute sich anscheinend über Jillians Worte. »Wenn Sie irgendetwas brauchen, müssen Sie es mich nur wissen lassen.«
    »Danke, ich bin sicher, dass mir alles sehr gut gefallen wird.« Das Zimmer war elegant und gleichzeitig gemütlich. Es war sogar so gemütlich, dass sie nicht zum Abendessen nach unten ging, sondern sich ein Tablett nach oben bringen ließ. Nachdem Maude ihr beim Auskleiden geholfen hatte, kroch Jillian unter ihre Bettdecke und schlief sofort ein.
    Kurz nach Sonnenaufgang wachte sie auf und war sofort wieder von der sie in letzter Zeit ständig begleitenden Ruhelosigkeit erfüllt. Sie wünschte sich, dass sie wieder in London wäre, wo sie vielleicht etwas Nützliches tun könnte. Andererseits fühlte sie sich ungewohnt ausgeruht. Nachdem sie sich für ein gelbes Musselinkleid entschieden hatte, begab sie sich nach unten und traf den Grafen an der Anrichte im Frühstückszimmer.
    »Ich hatte nicht damit gerechnet, dass du so früh aufstehen würdest«, meinte er, während er sich seinen Teller mit den Speisen füllte, die auf Warmhalteplatten arrangiert waren. »Aber eigentlich sollte ich mich mittlerweile an deine morgendlichen Ausflüge gewöhnt haben.« Mit einem langen Blick musterte er ihr gelbes Kleid und die hochgesteckten Haare. Er stellte seinen Teller ab, rückte einen Stuhl für sie zurecht, um sich dann wieder zur Anrichte zu begeben und einen zweiten Teller für sie zu füllen.
    Er trug seine Reitkleidung, und sein Reitjackett hing über der Rückenlehne eines Stuhles. Sein Haar war immer noch feucht und schimmerte im Sonnenlicht, das durch eines der Fenster fiel. Jillian verfolgte seine eleganten Bewegungen, beobachtete, wie der weiche, weiße Stoff seines Hemdes über seinen Brustmuskeln lag, und erhaschte einen kurzen Blick auf die dunkle Haut in seiner Halsbeuge. Plötzlich wurde ihr Mund ganz trocken.
    Sie erinnerte sich wieder an die Nacht, in der sie in sein Zimmer gegangen war, erinnerte sich an den nackten, herrlich geformten Körper, der sie tief in die Matratze gedrückt hatte, und ihre Wangen röteten sich.
    Sie wandte sich ab, ehe er etwas bemerken konnte, und zwang sich, ihre Gedanken in ungefährlichere Bahnen zu lenken. »Vielleicht liegt es an der frischen Seeluft oder einfach nur an diesem wundervollen Haus, aber

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