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Heaven (German Edition)

Heaven (German Edition)

Titel: Heaven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Adornetto
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dass es gefährlich ist.»
    Zach reichte den Kindern die Hände und ließ sich von ihnen in ihre Mitte aufnehmen. «Er war von Anfang an dabei», erklärte er noch.
    «Welcher Anfang?», fragte ich verständnislos.
    «Der Anfang von allem, als das Wort Fleisch geworden ist. Steckst du immer noch in dieser Isolierzelle?»
    Ich nickte. Mir war bewusst, dass uns die Zeit davonlief.
    «Sieh zu, dass du da rauskommst», sagte er leise. «Sonst drehst du noch durch.» Er ging einen Schritt weiter, bis er wieder inmitten der Kinder war. «Alles Gute, Beth. Ich werde für dich beten.»
    «Warte», rief ich. «Du hast mir noch nicht gesagt, wer Josef ist.»
    «Er ist der Anführer einer Untergrundgruppe.»
    «Zach!», rief ich empört aus. «Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für Blödsinn.»
    Er war schon wieder ein ganzes Stück von mir entfernt, auf dem Weg zu den grünen Wiesen, geleitet von seinen Gefährten, die ihn mit großen Augen anstarrten.
    «Das ist kein Witz», rief er zurück. «Sie nennen sich Gesellschaft der Dunklen Engel . Es gibt mehr von ihnen, als du ahnst.» Er hob die Hand zum Gruß. «Hier oben geht so einiges vor sich, von dem niemand eine Ahnung hat. Vergiss das nicht!»
    Und dann war er verschwunden.

[zur Inhaltsübersicht]
    30
    Dunkler Engel
    Ich lief von der Lichtung weg, ohne zurückzublicken. Immerhin hatte ich drei Dinge erfahren, von denen ich bisher nichts gewusst hatte: Engel konnten sich von ihrer Göttlichkeit lossagen, Zach kannte jemanden, der mir dabei helfen konnte, und ich war nicht die Einzige, die mit dem System unzufrieden war. Zum ersten Mal seit meiner Rückkehr war mir so leicht ums Herz, dass ich beinahe lächeln musste.
    «Ganz schön heftige Neuigkeiten», sagte Emily und musterte mich. «Bist du okay?»
    «Ja, sicher», antwortete ich. «Jetzt, wo ich weiß, dass ich zu ihm zurückkehren kann … zu Xavier, meine ich.»
    «Du hast nicht ernsthaft vor, das durchzuziehen, oder?» Emily sah mich mit offenem Mund an. «Du willst dir nicht wirklich die Flügel ausreißen?»
    «Ich habe keine Wahl. Zumindest muss ich es versuchen. Das ist immer noch besser, als hier herumzuhängen und auf ein Wunder zu warten.»
    Emily packte mich am Arm. «Xavier würde das nicht wollen.»
    «Dann können wir froh sei, dass er nicht hier ist, um mich umzustimmen.»
    «Wieso kannst du nur so ruhig bleiben?», fragte Emily.
    «Du weißt nicht, was ich alles erlebt habe», sagte ich. «Ich habe Dinge gesehen, die finsterer waren als deine schlimmsten Albträume. Doch nichts davon hat mir mehr Angst gemacht als die Vorstellung, ohne Xavier leben zu müssen.»
    «Wow.» Emily sah sie nachdenklich an. «Du liebst ihn wirklich, oder?»
    «Ja.»
    «Weißt du was? Ich habe dich immer für egoistisch gehalten, weil du ihn so nah an dich herangelassen hast, obwohl du wusstest, dass du eines Tages gehen musst. Aber du hattest nie vor zu gehen, stimmt’s?»
    «Nein», sagte ich leise. «Von dem Tag an, an dem wir uns kennengelernt haben, wusste ich, dass ich nicht zurückkehren würde.»
    Wir waren am Ende der Lichtung angekommen, an der Stelle, an der sich der Durchgang geöffnet und uns an unser Ziel geführt hatte. Ich zögerte.
    «Und was jetzt?»
    «Zach hat gesagt, dass du nicht zurückgehen sollst», überlegte Emily.
    «Aber ich muss. Wenn nicht, wird Eva mich suchen.»
    «Und?» Emily zuckte die Achseln.
    «Du kennst sie nicht», sagte ich. «Sie ist ein absoluter Kontrollfreak.»
    «Okay», nickte Emily. «Dann geh wieder zu ihr und überzeug sie davon, dass es dir gutgeht. Bitte sie, dir deinen alten Job zurückzugeben oder so. Das kriegst du hin.»
    War das Emilys Art, Waffenstillstand zwischen uns auszurufen?
    «Also gut», sagte ich unsicher. «Ich werde es versuchen.»
    Ich hatte kaum ausgesprochen, als sich der Regenbogendurchgang vor uns öffnete und glitzernde Lichtstrahlen auf das Gras zauberte. Es war erstaunlich, wie prompt hier alles ging, als ob jemand einen Knopf gedrückt hätte.
    «Willst du, dass ich mitkomme?», fragte Emily. «Falls die verrückte Lady schon auf dich lauert?»
    «Danke.» Ich lachte. «Aber ich glaube, ich werde mit ihr fertig.»
    Ich wollte gerade einen Schritt auf den Strudelgang zu machen, als Emily die Hand ausstreckte und mich am Ellenbogen packte.
    «Warte!»
    «Was?»
    «Hörst du das?», zischte sie.
    «Nein», begann ich, lauschte dann aber. Die Luft war plötzlich von einem seltsamen Summen erfüllt, das immer lauter wurde. War das Evas Werk?

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