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Heaven (German Edition)

Heaven (German Edition)

Titel: Heaven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Adornetto
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Southern-Country-Gospelmusik an. Und auch wenn ich es nicht zugab, gefiel es mir.
    Die Landschaft rechts und links des Highways war unglaublich grün und hüllte uns ein wie ein Mantel. Auf den Weiden grasten Kühe, hoch oben in den Bäumen hüpften Eichhörnchen herum, und Baumwollfelder wogten im Wind.
    Als wir die Ausfahrt nach Oxford nahmen, der Stadt, in der das College lag, begann vor Freude und Aufregung alles an mir zu kribbeln und zu brodeln. Ich kannte die Stadt nicht, wusste aber, dass der Schriftsteller William Faulkner hier aufgewachsen war und die Sportmannschaften des Colleges, die Ole Miss Rebels , legendär waren. Ich öffnete das Fenster und ließ die süße Luft des Südens ins Auto wehen. Sie roch frisch und einladend, und ich wusste sofort, dass ich mich an meinem neuen Wohnort wohlfühlen würde.
    Der Marktplatz hätte einer Postkarte entsprungen sein können, so perfekt erhalten schien er, weder verstaubt noch heruntergekommen. Vielmehr war die ganze Stadt so gut in Schuss, als wäre sie gerade erst erbaut worden. Ich kam mir vor wie auf einer Zeitreise. Auch die malerischen, idyllischen Geschäftszeilen begeisterten mich. In gewisser Weise erinnerte mich Oxford an Venus Cove.
    Die Restaurants und Straßen waren voll von neugierigen Erstsemestern und ihren stolzen Eltern. Als wir auf den Campus einfuhren, bewunderte ich durchs Fenster hindurch die prächtigen, von Säulen getragenen Häuser, in denen sich die Studentenverbindungen befanden. Dies war deutlich an den goldenen Wappen abzulesen, die über den Türen prangten wie Ehrenabzeichen. Vor den Häusern hingen Jungs in Poloshirts herum, die sich gutgelaunt unterhielten. Was für eine Oase! Eine eigene, in sich abgeschlossene Welt der Elitekinder des Südens, die beinahe unwirklich wirkte. Eine Welt, in die ich auf der Stelle verliebt war. Die Luft war süß wie Sirup und so feucht, dass man sich unmöglich schnell bewegen konnte. Es gefiel mir, wie dadurch alles langsamer zu gehen schien. Und auch wenn sich meine Haut sofort klamm anfühlte, machte es mir nichts aus, da die Luft so frisch war.
    Kurz bevor Gabriel und Ivy uns ausstiegen ließen, um weiter nach einem Parkplatz zu suchen, reichten sie jedem von uns eine Mappe.
    «Dies sind eure neuen Identitäten», sagte Ivy. «Alles, was ihr braucht, steckt hier drin: Geburtsurkunde, Studentenausweis, Highschool-Zeugnisse.»
    Ich blätterte die Papiere durch. «Auf Wiedersehen, Bethany Church und Xavier Woods», sagte ich. «Hallo, Ford und Laurie McGraw.»
    «Moment», sagte Xavier. «Wir haben den gleichen Nachnamen? Im Ernst?»
    «Solange ihr hier seid, seid ihr Geschwister», sagte Gabriel und blickte uns entschuldigend an. «Wir dachten, dass das am meisten Sinn macht, weil ihr sicher viel Zeit miteinander verbringen werdet.»
    «Großartig», sagte Xavier und arbeitete sich durch die Unterlagen.
    «Es ist keine ideale Lösung», gab Ivy zu. «Aber besser ging es nicht.»
    «Also gut», sagte Xavier und beugte sich zu mir herüber, um mit mir gemeinsam die Unterlagen durchzugehen. «Wir stammen aus Jackson in Mississippi. Du hattest auf der Highschool absolute Topnoten und fängst hier jetzt neu mit dem Studium an. Ich hingegen wechsele das College, ich hab schon eine Weile in Alabama studiert und bin Mitglied bei Sigma Chi .» Er stockte und sah Gabriel an. «Das hast du dir gemerkt?»
    Sigma Chi war die Verbindung, in der schon Xaviers Vater und Großvater Mitglied gewesen waren. Es überraschte mich, dass mein Bruder so aufmerksam war. Gabriel senkte nur kurz den Kopf, was wohl Gern geschehen ausdrücken sollte.
    «Du hast schon woanders studiert?», fragte ich. «Wie alt sollst du denn sein? Zwanzig?»
    «Einundzwanzig.» Xavier grinste. «Wie du siehst, bin ich der Ältere und Weisere von uns. Du solltest mich also mit etwas mehr Respekt behandeln.»
    «Es ist alles geregelt», sagte Ivy. «Ihr müsst nur noch eure Schlüssel und Bücher abholen.»
    «Vielen Dank», sagte ich. «Hier können wir uns hoffentlich lange genug verstecken, bis sich alles beruhigt hat. Aber ob wir Monate hierbleiben müssen oder nur einen Tag, egal – ich werde euch das niemals vergessen.»
    Ivy nickte. «Wenn ihr uns braucht – du weißt, was du tun musst.»
    «So, ich bin also dein Bruder?», sagte Xavier, als wir unsere Reisetaschen in Richtung Wohnheim schleppten. «Das finde ich ziemlich merkwürdig. Was haben sie sich dabei gedacht?»
    «Ich glaube, sie wollten einfach auf Nummer sicher

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