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Heaven (German Edition)

Heaven (German Edition)

Titel: Heaven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Adornetto
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neue Nummer», antwortete sie. «Aber viel wichtiger – wo seid ihr? Ihr seid einfach so verschwunden, alle sind schier ausgeflippt vor Sorge! Und dann stirbt auch noch völlig unerwartet Pater Mel. Angeblich Herzinfarkt. Grauenvoll. Wir dachten schon, Mrs. Woods bekommt einen Nervenzusammenbruch.»
    «Ich weiß, ich habe davon gehört», sagte ich. «Das ist wirklich schrecklich. Ich wünschte, ich könnte bei euch sein, aber im Moment ist alles sehr kompliziert.»
    «Warum? Was ist denn? Geht es dir gut?»
    «Ja, schon», beruhigte ich sie. «Es ist schwer zu erklären.»
    «Versuch es! Wo bist du?»
    «Geduld», sagte ich. «Ich weiß, du bist kurz vorm Ausflippen, aber ich verspreche dir, dass ich dich bald besuche und dir alles erkläre. Wie läuft’s in Alabama?»
    «Keine Ahnung», sagte Molly. «Ich bin da nicht mehr.»
    «Was? Hast du das Studium hingeschmissen? So schnell?»
    Xavier sah mich mit großen Augen an, als wollte er sagen: Im Ernst?
    «Nein, aber es ist da etwas passiert …» Molly schwieg. «Ich musste wechseln.»
    Warum kam mir sofort der Verdacht, dass das etwas mit uns zu tun hatte? Wahrscheinlich weil wir in letzter Zeit vom Pech verfolgt waren.
    «Warum? Was ist geschehen? Wo bist du denn jetzt?»
    «An der Ole Miss», antwortete Molly. «Ich werde ein Rebel .»
    «Das gibt es nicht.» Ich starrte Xavier an.
    «Was?», fragte Molly. «Hallo?»
    «Wo genau steckst du jetzt?», fragte ich.
    «Auf dem Parkplatz. Crosby Parking heißt er. Ich bin gerade angekommen.»
    «Okay, bleib, wo du bist», sagte ich. «Wir sehen uns in fünf Minuten.»
    «Was? Wieso, bist du …?», begann Molly, aber ich drückte sie weg.
    «Was ist passiert?», fragte mich Xavier tonlos. Ich lächelte nervös.
    «Molly ist hier», sagte ich. «Ich muss zu ihr.»
    «Wer ist Molly?», rief Mary Ellen. Wahrscheinlich fürchtete sie, dass eine weitere Verflossene von Xavier aufgetaucht war. Ich antwortete ihr nicht, dafür war ich viel zu aufgewühlt. Ich musste Molly auf der Stelle finden und ihr unsere Situation erklären, bevor sie irgendjemanden anrief oder sprach und uns aus Versehen verriet.
    «Ich komme mit.»
    Xavier stand auf, doch Mary Ellen versuchte ihn wieder auf die Bank zurückzuziehen.
    «Warum musst du gehen?», jammerte sie.
    Er löste sich aus ihrem Griff, als würde er ein lästiges Kind abschütteln, und folgte mir. Ich rannte fast schon, um schnell bei Molly zu sein. Warum hatte sie Alabama verlassen? Waren die Reiter dort aufgetaucht und hatten versucht, sie auszuhorchen? Ich schickte eine stille Nachricht an Ivy und Gabriel, damit sie bereit waren, wenn wir ihre Hilfe brauchten.

    Wir kamen alle vier gleichzeitig auf dem Parkplatz an, wo Molly allein neben ihrem Auto stand. Gabriel und Ivy stellten sich schützend vor sie. Sie sah aus wie immer mit ihren hellblauen Augen und der kessen Stupsnase. In der Hand hielt sie ihr pinkfarbenes Handy und einen dazu passenden Geldbeutel.
    «Molly!» Ich warf die Arme um sie und drückte sie fest an mich. «Ich bin so froh, dass es dir gutgeht. Was immer auch geschehen ist – es tut mir schrecklich leid, aber du brauchst keine Angst zu haben. Wir kümmern uns darum.»
    «Ja», sagte Gabriel. Er klang tief besorgt. «Wir sorgen dafür, dass du sicher bist.»
    «Erzähl uns einfach, was geschehen ist und wer bei dir war», sagte Ivy.
    «Was haben sie mit dir gemacht?», fragte Gabriel. «Was haben sie gesagt?»
    Molly stemmte die Hände in die Hüften und musterte uns von oben bis unten. «Wovon redet ihr eigentlich?»
    Erst jetzt fiel mir auf, dass sie weder ängstlich noch traumatisiert wirkte. «Die Sieben Reiter haben dich gar nicht aufgesucht?»
    «Wer?» Molly starrte mich an. «Ganz davon abgesehen, dass ich verdammt wütend auf dich bin, ist alles bestens.»
    «Molly.» Gabriel sah sie mit seinen durchdringenden silberfarbenen Augen an. «Wenn alles in Ordnung ist, was um alles in der Welt tust du dann hier?»
    «Ich habe einfach nur das College gewechselt», sagte sie schlicht, woraufhin Gabriel besorgt die Augenbrauen zusammenzog.
    «Dürften wir den Grund erfahren? Bist du in Schwierigkeiten geraten?»
    «Nein», sagte Molly. «Ich habe mich verliebt.»
    Für einen Moment verdüsterte sich Gabriels Gesicht. Vermutlich dachte er daran, wie sehr Molly im letzten Jahr in ihn vernarrt gewesen war und welche Spannungen das zur Folge gehabt hatte. Jetzt aber war es nicht Gabriel, den Molly im Sinn hatte. Das sah ich an dem Blick, mit dem sie ihn

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