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Heaven - Stadt der Feen

Heaven - Stadt der Feen

Titel: Heaven - Stadt der Feen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Marzi
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Schwestern und Pfleger ein, manche von ihnen rannten bereits auf die Ausgänge zu. Behandlungstische wurden umgestoßen, Bestecke fielen klirrend zu Boden.
    David schaute zu dem Assistenzarzt, der offenbar nicht genau wusste, was er jetzt tun sollte. Er starrte den an der Schnur baumelnden Telefonhörer an, als wüsste er nicht, ob er das Gespräch erneut aufnehmen sollte. Doch einen Moment später begann er, sich seinen Weg durch den aufgebrachten Menschenstrom zu bahnen.
    David packte Heavens Rollstuhl und stürmte damit, so schnell es nur ging, dem nächsten Ausgang entgegen. Er war sich ganz sicher, dass Heaven wieder laufen konnte, sobald sie die frische Luft erreichen würden. Er hatte keine Ahnung, warum das so war, aber David war überzeugt davon, dass genau das der Grund für ihren Zustand war.
    »Weg da!«, schrie er. »Aus dem Weg!«
    Er jagte mit dem Rollstuhl durch den Flur und hoffte nur, dass Heaven nicht herausfiel. Patienten, Schwestern, Ärzte und andere, die Gott weiß was in der Notaufnahme taten, wichen ihnen aus.
    Endlich erreichten sie den Ausgang. Mit voller Wucht knallte der Rollstuhl gegen die Türflügel und ließ sie aufschwingen.
    Sobald die kalte Luft ihr Antlitz berührte, kam Heaven wieder zu sich. Sie blinzelte.
    »Was ist los?«, fragte sie benommen. »War ich . . .?«
    »Feueralarm«, lautete Davids knappe Antwort. »Kannst du laufen?«
    Er reichte ihr die Hand, zog sie aus dem Rollstuhl.
    »Ja, es geht wieder.« Sie atmete die Nachtluft ein.
    »Dann lass uns schleunigst hier abhauen!« David zog sie mit sich. »Die Krankenschwester hat etwas von bösen Männern gefaselt.«
    »Böse Männer?« Sie schluckte.
    »Die nach dir suchen.« Er räusperte sich. »Genauer gesagt, sie suchen nach einem Mädchen mit psychischer Störung, das allein durch Kensington läuft. Kommt dir das bekannt vor?«
    Sie musste lachen. »Klingt nach mir.«
    »Dachte ich mir«, gab er zur Antwort.
    »Aber du hilfst mir trotzdem?«
    »Ich habe eine Schwäche für hübsche Frauen, die einen an der Waffel haben.«
    »Wie nett.«
    Er zog an ihrer Hand. »Zur U-Bahn geht’s da entlang.«
    Hinter ihnen strömten die Massen aus der Notaufnahme und ein Stück weiter ergossen sich weitere Menschenströme aus den anderen Notausgängen. Aus der Ferne drangen die Geräusche der Feuerwehrsirenen zu ihnen hinüber und David wusste, dass sie sich schleunigst vom Acker machen sollten, denn auf Ärger mit den Bullen konnte er eindeutig verzichten.
    Gemeinsam liefen sie über den Parkplatz, doch dann blieb Heaven plötzlich stehen. Sie erstarrte förmlich.
    »Das sind sie!« Ihre Worte zerbarsten in Splitter, hart und knirschend.
    »Wo?«, fragte David.
    »Dort drüben.«
    Er folgte ihrem Fingerzeig.
    Okay, die Krankenschwester hatte nicht übertrieben. Heaven auch nicht.
    Genau so stellte man sich böse Männer vor.
    Sie stiegen aus einem teuren Auto. Ein großer Mann mit Handschuhen und ein anderer, der in Lumpen gekleidet war. David konnte ihre Gesichter nicht erkennen, aber das musste er auch nicht. Der Mann mit den Handschuhen ging zum Eingang der Notaufnahme und sprach mit dem Assistenzarzt, der nach draußen gerannt war, sich umschaute und dann, dummerweise, auf sie deutete und etwas zu den Typen sagte.
    »Gesundheitsamt?«, knurrte David. »Das haben die doch nicht im Ernst behauptet!«
    »Sieht aber so aus.«
    Einen Augenblick später drehten die Männer sich um und kamen auf sie zu.
    Der Lumpenmann hinkte ein wenig, aber der große Mann mit den glatten Handschuhen war schneller, auch wenn seine Bewegungen nicht übertrieben hastig waren.
    »Mist!«, fluchte David.
    Heaven und er begannen zu rennen, erst die Marlose Road hinauf, vorbei am Iverna Court zur Wright’s Lane und weiter Richtung Kensington High Street.
    Die Straßen waren wie leer gefegt zu dieser Stunde. Nur von ferne hörte man den dichten Verkehr auf der Kensington High. Heaven war eine wirklich gute Läuferin und David war froh, dass er seine Chucks nicht gegen andere Schuhe eingetauscht hatte.
    Dann erreichten sie die U-Bahn-Station. Schon als David den Eingang in den Untergrund erblickte, wusste er, dass sich alles in ihm weigerte, dort hineinzulaufen. Wir flüchten in die Falle, schoss ihm durch den Kopf.
    Was völlig irrational war, das wusste er nur zu gut. Um den Verfolgern zu entkommen, war die U-Bahn der beste Ort. Normalerweise gab es Gedränge dort unten, in dem man bestens verschwinden konnte.
    Er schaute auf eine Uhr. Kurz nach

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