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Heaven - Stadt der Feen

Heaven - Stadt der Feen

Titel: Heaven - Stadt der Feen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Marzi
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erklärte er, »die unserem Fall sehr ähnlich sind. Hier in London.«
    »Und?«
    »Schau hier«, sagte er und rief die erste Site auf, die er gefundenhatte. Es erschien ein recht langer Text aus winzigen Buchstaben mit einigen grobkörnigen Bildern, die aus alten Tageszeitungen stammten und die mehr schlecht als recht digitalisiert worden waren. »Vor sieben Jahren wurde ein fünfundzwanzigjähriger Mann, der für die Finanzbehörde arbeitete, in der Nähe des Trinity Church Square gefunden. Der blutige Leichnam lag zwischen den großen Mülltonnen eines nahe gelegenen Mietshauses. Das Herz war entfernt, mit der Präzision eines Chirurgen herausgeschnitten. Die anderen Organe waren noch im Körper.«
    Heaven wurde bleich. Gebannt starrte sie auf das Bild, auf dem man außer den Mülltonnen und einem typischen Stadthaus nichts erkennen konnte.
    »Na ja, ich suchte nach verwandten Links und fand eine Reihe von ähnlichen Fällen.«
    Er nannte die Homepages von Tageszeitungen:
Herald Tribune, Sun, Esquire Magazine, The Times
und so weiter. Während er redete, rief er die Quellen auf, sodass kurze Bilder und flimmernde Textstellen aufflackerten, Schlagzeilen aus Zeitungen, Überschriften aus Artikeln, Sensationen verkündende Sätze, die mehr erwarten ließen, als der Text schließlich aussagte.
    »Es passierte ziemlich oft und immer nur in London«, fuhr er fort. »Zum ersten Mal am Valentine Plaza, drüben in South Bank. Das ist jetzt über zwanzig Jahre her.« Er nannte das Datum.
    »Das muss ungefähr die Zeit gewesen sein, als meine Eltern sich kennenlernten«, bemerkte Heaven verunsichert.
    David sah sie an, nickte. »Die Angestellte einer Beraterfirma«, fuhr er fort, »ging ins Archiv, das sich im Keller befand.Als sie nach einer Weile dann noch immer nicht an ihren Arbeitsplatz zurückgekehrt war, begann man nach ihr zu suchen. Der Praktikant, der schließlich ihren Leichnam fand, musste mit einem Schock ins Krankenhaus eingeliefert werden. Jemand hatte der Beraterin das Herz aus dem Körper geschnitten, ihr Blut klebte an den Akten und auf den Büchern. Die Polizei war ratlos. Der Tatort ließ auf eine verzweifelte Gegenwehr des Opfers und äußerste Brutalität und Skrupellosigkeit des Täters schließen.« Er rief eine Site auf, auf der man einen vollständigen Zeitungsartikel lesen konnte. »Dann hier, drei Jahre später.« Er deutete auf den Straßenplan, der sich am Bildschirm auflud. »Eine Studentin erhielt einen Anruf von ihrem Freund. Sie sagte ihrer Mitbewohnerin, dass sie ihn treffen wolle, in einem Café gleich um die Ecke. Sie verließ ihre Wohnung in der Fairclough Street.« Er machte ein vielsagendes Gesicht. »Im Grund genommen ist es die gleiche Geschichte.« Eine kurze Pause. »Nach einer Weile klingelte ihr Freund in der Wohnung. Sie war nicht in dem Café um die Ecke angekommen. Er und die Zimmernachbarin entdeckten sie schließlich tot im Innenhof des Gebäudes. Jemand hatte ihr das Herz entfernt und den Leichnam dann in eine Mülltonne geworfen. Die Polizei fand auch bei diesem Fall keinerlei verwertbare Spuren. Aber wer immer für die schreckliche Tat verantwortlich gewesen war, er war chirurgisch äußerst präzise vorgegangen. Der Täter muss also jemand sein, der sich anatomisch auskannte.«
    »Ein Arzt?«
    »Kannst du dir Mr Scrooge im Emergency Room vorstellen?«
    »Eher als Bösewicht bei Torchwood.«
    »Sehe ich genauso.«
    Ihre Augen sprangen beunruhigt über den Bildschirm.
    »Organhandel wurde in allen Fällen ausgeschlossen, weil nur das Herz fehlte. Alle anderen Organe wurden nicht einmal angerührt. Scotland Yard ging also von einem Serientäter aus, aber die Spuren verliefen sich jedes Mal, weil lange Zeit nichts mehr passierte.«
    »Das ist schrecklich, David.« Heaven legte ihre Hand auf die Schulter und er spürte, dass sie zitterte.
    »Der nächste Fall«, berichtete David hastig weiter. »Ein knapp sechzigjähriger Professor der Business School ging in der Mittagspause joggen und verschwand. Man fand ihn im Haggerston Park. Der Täter hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, den Leichnam zu verstecken. Er lag mitten auf einer Wiese, wo ihn jeder sehen konnte. Auch ihm fehlte das Herz, und nur das Herz, genau wie bei den anderen.«
    »Glaubst du, dass das derselbe Kerl getan hat?«
    »Warte ab, es geht noch weiter.« David schilderte den nächsten Fall, der sich drei Jahre später ereignet hatte. »Ein Angler wird in Rotherhithe ans Ufer der Themse gespült. Ohne

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